Donnerstag, Oktober 01, 2009

Bauchgeschichten: der Wert der Inutition

Neulich habe ich im Magazin Wissensmanagement einen Artikel gefunden, der genau zu mir passt. Es ging über die Rolle der Intuition in der Wissensarbeit.
Die meisten Manager denken bei dem Wort "Wissensmanagement" nach wie vor an IT-Systeme. Das ist zumindest mein Eindruck. Motto: "Wir schaffen ein Tool an, damit ist das Wissen dann gemanagt - sprich: verwaltet."
Das mag mit explizitem Wissen (zum Teil) funktionieren. Mit Zahlen, Daten und Fakten. Oder allem Wissen, das in Form einer Grbrauchsanleitung kommuniziert werden kann.
Doch der Autor und Sozialwissenschaftler Gerd Gigerenzer rät "Manager sollen mehr auf ihren Bauch hören." Forschungen haben ergeben, dass es im Extremfall auf die Inutition ankommt.

Nun, wirkliche Extremfälle haben wir in Unternehmenund Projekten eher selten, und trotzdem gilt auch hier: Schwierige Situationen, konfliktreiche Projektphasen können Magengeschwüre verursachen. Als Reaktion des zu wenig beachteten Bauches. Die Betriebswirtschaftslehre sowie die Mehrzahl der Organisationstheorien machen uns auch heute noch weitgehend glauben, dass Organisationen „die Rationalität schlechthin” verkörpern. Trugschluss. Dort wo Menschen zusammenkommen regiert der Bauch, mindestens mit.

Und um dieses oft zu wenig beachteten "Mit-Regenten" zu Wort kommen zu lassen, bieten Sich Geschichten wunderbar an. In Geschichten kann man wortreich Vergleiche finden, die das Bauchgefühl anschaulich machen. In Geschichten kann man mit Beispielen verdeutlichen, was das Bachgefühl ausdrücken möchte.

Und noch ein Zitat aus dem oben angesprochenen Artikel:
"Emeran Mayer von der University of California wird gerne mit der Aussage zitiert, dass unsere Evolution deshalb so erfolgreich ist, weil Emotionen - ob negativ oder posotov- uns erlauben, bessere Entscheidungen zu treffen. Der Deutsche, der seit 20 Jahren in Amerika forscht, hat mit seinen Experimenten für Aufsehen gesorgt. Je stärker die emotionale Erfahrung, umso bessere "somatische Marker" aus der Vergangenheit könnten wir zu Rate ziehen. Und deste schneller merken wir: Hier geht es lang. Bauchhirn-Experten wie Gigerenzer und Mayer wissen: Es gibt die Weisheit des Bauches."
(Quelle: www.Wissensmanagement.net, Printausgabe 06/09)

Wie sollte es anders sein, ich habe eine Geschichte gefunden. Ob Ihnen die was sagt, so ganz intuituv???
Viel Vergnügen damit.

Schwarzweiß
An einem hellen Sonnentag entschieden Schwarz und Weiß, die Lichtherrschaft zu übernehmen. "Du übernimmst den Tag", sagte Schwarz zu Weiß, "und ich bin für die Nacht zuständig.
Dann bestimmen wir, wann Tag und wann Nacht ist." "Meinst du, Tag und Nacht werden damit einverstanden sein?", fragte Weiß unsicher. "Na klar", antwortete Schwarz "es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig."
Da gesellte sich Grau zu ihnen und sagte: "Ohne mich werdet ihr das nicht schaffen!" "Ach, scher dich zum Teufel, Grau", sagte Schwarz zornig. "Wir brauchen dich nicht!"
Und so ging er mit Weiß hochnäsig davon. Grau war verärgert und dachte nach, was er jetzt tun sollte. Nach kurzem Überlegen hatte er eine Lösung. Er ging nach Hause und setzte sich gemütlich in seinen Lehnstuhl. Abwarten würde er. Nichts als abwarten.
Der Tag verging.
Aber die Helligkeit blieb. Längst waren die Abendstunden eingetreten, aber es war noch so hell draußen wie um die Mittagszeit.
Grau räkelte sich noch ein wenig tiefer in seinen Lehnsessel. Nun würde es nicht mehr lange dauern. Und tatsächlich, kurz darauf traf ein Telegramm bei ihm ein, mit einem der seltsamsten Inhalte, den die Welt je gesehen hatte: "Weiß Völlig Erschöpft STOPP Nacht Droht Mit Kündigung Wenn Ich Nicht Sofort Hereinbreche STOPP Brauchen Dringend Dämmerung STOPP Liebe Grüsse Schwarz."
Gabriele Flimm



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