Donnerstag, Oktober 29, 2009

Niemand erzählt Geschichten

Niemand (außer mir) erzählt im Businessalltag Geschichten.
Aber viele Menschen halten Vorträge und Präsentationen, reden vor Publikum und geben Ihre Botschaften und Erfahrungen weiter.

Dazu ist es üblich, sich bestimmter Hilfsmittel zu bedienen. Ein Hilfsmittel ist Powerpoint von Microsoft. Der Vortrag soll unterstützt werden durch eine optische Aufbereitung der Inhalte, über die man redet.

as Programm ist ja auch leicht zu bedienen. Es gibt sogar eingebaute Assistenten, die einem beim Erstellen der Präsentation unterstützen. Das übrige tun dann die CI-Vorgaben des Unternehmens, für das oder in welchem man die Präsentation erstellt.

Tun Sie das nicht.

Verwechseln Sie bitte nicht die Benutzung von Powerpoint mit der Tätigkeit des Vorbereitens auf eine Präsentation. Ich kann es Ihnen auch schriftlich und zum Nachlesen geben. Seth Godin’s “Really Bad PowerPoint”gibt es nun auch auf Deutsch. Ganz leicht verständlich.

Ihre Präsentation wird viel besser, wenn die das Vorbereiten auf eine Präsentation mit dem Erzähen einer Geschichte verwechseln. Dann müssen Sie sich nämlich überlegen, was Ihre Kernbotschaft ist, die Ihre Zuhörer verstehen sollen. Und wie Sie diese Kernbotschaft am verständlichsten und eindringlichsten erläutern. Und sie denken nicht mehr darüber nach, möglichst viele Zahlen und Daten, die in einen ausführlichen Bericht gehören, auf eine einzige Folie zu platzieren. Eine Präsentation ist keine Dokumentation. Eine Präsentation soll eine Geschichte enthalten, deren Argumente durch Folien unterstützt werden.

Und: Werkzeuge zum Erstellen von Dokumentation gibt es von Microsoft auch. Powerpoint ist es allerdings nicht.

Montag, Oktober 26, 2009

Abenteuer Storytelling - neue Podcast-Folge

Die neue Folge des Abenteuer Storytelling ist "on air" oder eben auf Sendung ;-)

Diesmal geht es um die Bedeutung des Erzählens für Unternehmens.
Alles nur Kaffeküchenklatsch, glauben Sie? Das kann schon sein. Und doch:
Wussten Sie, dass es Studien gibt, die besagen, das ca. 42 % des Wissens eines Unternehmens in den Köpfen der Mitarbeiter ist ?


Ich finde, das ist viel.

Unternehmen sind so abhängig vom Wissen Ihrer Mitarbeiter – dieser unsichtbare Rohstoff entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. Das allein ist es wert, dass sich ein Unternehmen mit seinem Wissen beschäftigt. Denn gut verwahrt in den Köpfen der Mitarbeiter kann es niemandem helfen – nicht den Kollegen, die Unterstützung brauchen, nicht den Kunden, die sich vom Unternehmen Lösungen erhoffen und schließlich auch nicht dem Mitarbeiter selbst. Schließlich ist Wissen die einige Ressource, die sich vermehrt, wenn man sie teilt.

Das klingt verblüffend einfach. Und der einfachste Weg, Wissen im Unternehmen zur Geltung kommen zu lassen, ist dafür zu sorgen dass es weitererzählt wird. Und doch verschwindet Wissen in Unternehmen immer wieder, leise und unbemerkt. Da geht ein Kollege in den verdienten Ruhestand, da verlässt ein anderer das Unternehmen. Und oft reicht es schon, wenn ein Mitarbeiter von einem Unternehmensbereich in den anderen wechselt. Das implizite (also indirekt vorhandene) Wissen, das er sich im Laufe der Zeit mit seiner Erfahrung angesammelt hat, liegt erst brach, und gerät dann, Stück für Stück, in Vergessenheit.

In diesem Sinne: Unterschätzen Sie nicht die Macht der Kaffeküchengeheimnisse.
Viel Vergnügen.

Freitag, Oktober 23, 2009

Geschickt gefragt !


Nicht nur manchmal im Leben kommt es darauf an, die richtigen Fragen zu stellen:

Es waren einmal zwei Mönche, die es einfach nicht lassen konnten, während des Gebets zu rauchen.

Weil sie aber das schlechte Gewissen plagte, schrieben sie jeder einen Brief an den Bischof, um ihn dazu zu seiner Meinung zu befragen.

Als Antwort erhielt der eine Mönch eine Erlaubnis, der andere jedoch ein Verbot.

Darüber wunderten sie sich sehr.

Der Mönch, dem das Rauchen erlaubt wurde, fragte den anderen: "Was hast du denn den Bischof gefragt?"

"Ich habe gefragt, ob ich während des Betens rauchen darf."

"Und ich", antwortete der, der eine Erlaubnis bekommen hatte, "habe gefragt, ob ich während des Rauchens beten darf."

Donnerstag, Oktober 22, 2009

Was macht Strategien verständlich?

das Online-Magazin "Business-Wissen" greift heute das Thema auf, dass Strategien in Unternehmen oft unverständlich sind.

Mitarbeiter sollen Mitdenken, kreativ sein, sich für das Unternehmen engagieren usw. Die meisten sind auch dazu bereit, und viele würden es auch sicherlich mehr und intensiver tun. Dazu müsste Sie nur wissen, in welche Richtung es geht. Wo genau sie ihr Engagement einbringen sollen und in welche Richtung das ganze Unternehmen steuert.

Strategien werden nur dann erfolgreich, wenn alle mitmachen und an der Umsetzung arbeiten. Eigentlich ist es einfach. Die Unternehmensleitung muss doch nur über die Strategie informieren und das wissen alle, worum es geht. So in etwa (natürlich ausführlicher) wurde das in den Lehrbüchern der Betriebswirtschaftslehre beschrieben, mit denen ich während meines Studiums zu tun hatte. Also alles klar: Strategie festlegen, darüber informieren und los geht´s mit der gemeinsamen Umsetzung.

Schade, dass das in der Praxis nie so Lehrbuchmäßig klappt. Ganz klar, die Umsetzung ist es, an der es hapert. Viele Beobachter und Berater von Unternehmen haben das schon vielfach festgestellt. Das ist auch durchaus richtig beobachtet.

Doch manchmal scheint es, als ob es mit der Umsetzung schon leichter würde, wenn nur alle genau wüssten, was sie umsetzen sollen. Der Schritt zwischen Strategie und Umsetzung heißt oft einfach Kommunikation. Je verständlicher den Mitarbeitern ist, was die Ziele und Visionen des Unternehmens für die persönlich bedeuten, umso besser können alle an der Umsetzung arbeiten.

Abstrakte Sätze wie: „Wir wollen den zufriedensten Kunden“, oder „Wir schreiben Service groß“, sind für die oberen Manager sozusagen mit Melodie getränkt, da diese Sätze das Derivat langer Auseinandersetzungen und Überlegung sind.

Dieser komplexe Hintergrund fehlt aber den Mitarbeitern – die Botschaften klingen daher austauschbar. Niemand begreift die eigentliche Bedeutung, die für die Unternehmensleitung ganz selbstverständlich klingt. Woran liegt das?

In etwa verhält es sich so, wie mit einem Experiment von Elizabeth Newton, einer Psychologin der Stanford University : Den Klopftest. 1990 veranschaulichte sie das Phänomen mit einem einfachen Spiel.

Sie bat die eine Hälfte Ihrer Probanden eine bekannte Melodie, z.B. Happy Birthday, auf den Tisch zu klopfen. Die andere Hälfte sollte das geklopfte Lied erraten.
Ergebnis: Von 120 geklopften Liedern wurden nur 3 erraten – das entspricht gerade mal 2,5%. Die klopfenden Probanden hatten jedoch geschätzt, dass mindestens 50% ihrer Lieder erraten würden!

Der Rhythmus allein reicht nicht aus, um ein Lied zu erkennen. Man braucht auch die Melodie dazu. So wie bei klaren Fakten - um sie verständlich und oft auch kommunizierbar zu machen hilft eine Geschichte - sie gibt den Fakten der Strategie die Melodie.

Wie kann das gehen? Solche Geschichten lassen sich (er-)finden, wenn man einige Hinweise beachtet. Zum Beispiel:
  1. Einfachheit (eine einfache Geschichte, die jeder versteht)
  2. Überraschung (Überraschung zieht unsere Aufmerksamkeit an)
  3. Konkret (je plastischer und aus dem Leben gegriffener die Geschichte ist, desto eher können wir sie behalten)
  4. Glaubwürdigkeit (besser keine Geschichte, als eine unglaubwürdige)
  5. Emotionen (emotionale Geschichten erinnern wir leichter, individuelle Schicksale und Heldentaten bewegen uns mehr als allgemeine Geschichten)
  6. Kombinierte Appelle: (der Appell kann in einer Geschichte vielschichtig sein und wird trotzdem verstanden)








Mittwoch, Oktober 21, 2009

Wie Geschichten Projekten helfen

Eine Geschichte verstärkt immer Ihre Kernbotschaft. Sie stützt das Ziel eines Projektes. Einfach dadurch, dass eine Geschichte, als anschauliches Beispiel oder aktuelle Erfahrung verpackt – viel anschaulicher darlegen kann, was das Ziel und der erwartete Nutzen eines Projektes ist.
Manchmal neigt man im Unternehmen dazu, Themen in einer Art Geheimsprache zu formulieren, durchsetzt mit Begriffen, die auch Eingeweihten nur schwer verständlich sind. Das hebt unter Umständen die Bedeutung des Projektes und setzt das Projekt in den richtigen Zusammenhang, wenn die Begriffe geläufig sind. Es fördert allerdings auch die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen und Ablehnung.
Bei Projekten, deren Themen so abstrakt sind, das sich unter dem Projektauftrag auch diese „Eingeweihte“ kaum etwas vorstellen können, helfen Geschichten, den Kern des Projektauftrages anschaulich zu machen. Ein typisches Beispiel ist die Dokumentation von Prozessen innerhalb von Abteilungen eines Konzerns. Diese Art von Projekten sind oft Teile eines größeren Projektes, dass sich mit Verbesserung interner Abläufe beschäftigt und in großen Unternehmen fast zur Tagesordnung gehört.
Eine Geschichte oder eine kurze Metapher, die das Ziel und den Nutzen des Projektes in Form einer Analogie wiedergibt, hilft dem Projektteam, seine Aufgabe schnell und anschaulich zu erklären - und hilft den Nicht-Beteiligten im Unternehmen, das Projekt zu verstehen.
In einem Projekt eines international tätigen Unternehmen wurden die Abläufe eines Unternehmensbereiches für eine Prozess-Optimierung beschrieben.
Für die Mitarbeiter verknüpfte das Projekt in seiner Präsentation der Projektergebnisse diese Dokumentation mit der Metapher eines Buch des Wissens, das alle Legenden, Aufgaben und Rezepte einer Gruppe von erfahrenen Jägern sammelte und in das jeder Einblick nehmen konnte, um seine Arbeit erfolgreich zu bewerkstelligen.
Die unerwartete Wirkung der Metapher war, dass sich danach auch Skeptiker des Projektes zu Wort meldeten, um Ihren Beitrag an Erfahrungen in das Projekt einzubringen – und dass auch negative Erfahrungen mit bestimmten Abläufen innerhalb der Abteilungen in das Projekt eingebracht wurden.
Das Projekt erfuhrt dadurch einen unverhofften „Motivationsschub“, denn durch den Vergleich stieg das Verständnis für das Projekt bei allen Beteiligten. Das wiederum führte dazu, dass der Nutzen des Projektes mehr in den Vordergrund trat. Mit dem „klareren“ Nutzen wiederum stieg auch das Prestige, sich bei dem Projekt zu engagieren: Beteiligte hielten vereinbarte Termine und Besprechungen wurden effizienter, da die „Nutzenfrage“ des Projektes nicht mehr gestellt wurde – die Metapher aus der Präsentation wirkte noch nach.
Was als Experiment gestartet wurde, um einer Präsentation mehr Pepp zu verleihen wurde so zum Selbstläufer – und je öfter die Metapher verwendet wurde, um so mehr wirkte sie. Das Ziel und der Nutzen des Projektes waren damit immer klar vor Augen.
Es geht also auch ohne Geheimsprache – verblüffend einfach mit Beispielen und Metaphern.

Freitag, Oktober 16, 2009

Wahrnehmung

Zwei Freunde waren an helllichtem Tag gemeinsam in ihrer Stadt unterwegs.
Es war ein sonniger, freundlicher Tag. Sie gingen zu Fuß durch belebte Straßen mit viel Verkehrslärm und vielen Menschen. Sie kannten sich gut und waren in ein intensives Gespräch vertieft.

Plötzlich unterbrach der eine das Gespräch: “Hörst Du das?“ fragte er seinen Freund, „da zirpt eine Grille.“ Der andere hielt inne und versuchte das Geräusch ebenfalls wahrzunehmen. „Ich höre gar nichts außer Straßenbahnen, hupende Autos und Fuß­gänger.“, antwortete er. „Doch, doch“, erwiderte der andere. „Du musst nur genau hinhören.“

S
ein Freund war neugierig geworden. Er konzentrierte sich und tatsächlich, nach einer Weile hörte auch er das zarte Zirpen der Grille.

Fußgänger eilten vorbei und außer den beiden schien das Geräusch niemand wahr­zunehmen. „Erstaunlich“, meinte er zu seinem Freund. „Wie konntest Du das bei dem Straßenlärm überhaupt hören?“.

Der andere grinste. „Es kommt immer darauf an, was Du hören möchtest und worauf Du Deine Aufmerksamkeit lenkst. Ich zeig Dir was.“ Er nahm eine Münze aus der Tasche und ließ sie fallen. Klingend fiel sie zu Boden, drehte sich um sich selbst, schepperte und blieb liegen.

Fast augenblicklich drehten mehrere der Vorbeieilenden die Köpfe, verlangsamten ihre Schritte und versuchten heraus­zufinden, woher das Geldgeklimper kam.


„Siehst Du, es kommt immer darauf an, was man hören möchte.“


Kennen Sie das?

Donnerstag, Oktober 15, 2009

Wundermittel Metaphern: Unser Selbstlernkurs für Sie!



Wir denken oft und viel in Bildern. Oft genügt ein Stichwort und wir haben ein komplexes Bild des ganzen Themas im Kopf. Das Stichwort lässt uns aufmerksam werden und ruft ein passendes Bild auf. So wirken Metaphern. Richtig eingesetzt können Metaphern Unbekanntes erklären, Emotionen und Aufmerksamkeit wecken - wie ein Leuchturm.

Leuttürme werden von allen gesehen - der Schritt zum Vorbild, das von allen gesehen werden soll, ist da nicht mehr weit.
Die Unternehmensleitung gibt die Strategie für das Unternehmen vor - die Bilder "Kurs halten" und "Kompass ausrichten" liegen da nahe. Wenn ein Problem gelöst wurde, ist auch die Nuss geknackt, und grundlegende Informationen bilden oft ein Fundament, auf dem aufgebaut werden kann. Das sind nur wenige Beispiele.


Metaphern elegant eingesetzt in Vorträgen oder Präsentationen können wahre Wundermittel sein. Ein kleiner Vergleich und schon verstehen alle, was im Kern gemeint ist.

G
ute Redner setzen Metaphern sehr gezielt ein. Mit der Auswahl der richtigen Metapher können Sie Ihren Vortrag richtig zum Strahlen bringen - oder ungewollte Lacher ernten.

Manchmal hat man das berühmte Brett vorm Kopf - oder man steht auf der Leitung, wenn man nach dem richtigen Vergleich sucht. Selten umgekehrt (man habe eine Leitung vorm Kopf oder steht auf dem Brett ?). Es sei denn man kennt beide Metaphern und setzt sie absichtlich vertauscht ein. Das kann funktionieren - wenn Ihre Zuhörer auch beide Metaphern kennen.

Über den Einsatz von Metaphern gibt es also ein paar Dinge, die sich lohnen zu wissen. Oder über die man sich mal in Ruhe, vor der Vorbereitung des nächsten Vortrages Gedanken machen sollte.

Machen Sie das doch mal - bei Gelegenheit. Zum Beispiel mit unserem Selbstlernkurs für Metaphern. Der kann Ihnen dabei helfen und verrät ein paar nützliche Tipps.

Was ist denn ein Selbstlern-Kurs???
Sie erhalten von uns die Unterlagen der Lerneinheiten (hier sind es 3) als pdf-Dokumente und arbeiten selbständig, wann und wo Sie wollen. Sie sind nicht auf Seminarzeiten oder Stundenpläne angewiesen. Sie sind zeitlich und räumlich unabhängig. Sie organisieren sich selbst und folgen Ihrem eigenen Lernstil. Wenn Sie Unterstützung benötigen oder Fragen haben können Sie sich jederzeit an uns wenden. Wenn Sie mitmachen wollen reicht eine kurze E-Mail an Hauer(at)ebh-muenchen.de

Mittwoch, Oktober 14, 2009

Ich weiß - so pflegen Sie Ihren Wissensschatz

Auf der Karrierebibel gibt es heute einen Gastbeitrag der Projektgeschichten zum Thema persönliches Wissensmanagement.

Meine Grundidee ist nach wie vor, dass Wissen oft und in vielen Fällen am effizientesten weitergegeben wird, indem es erzählt wird. Denn dadurch vermehrt es sich: durch das Weitererzählen.
Dabei hilft es, ab und zu eine kleine "Bestandsaufnahme" des persönlichen Wissens zu machen.
Versuchen Sie mal, alles festzuhalten, was Ihnen persönlich wichtig erscheint – wichtig nur für Sie selbst.

Alles, was Sie gelernt haben, was Sie planen, was Sie tun und was sie getan haben. Wie oft haben Sie aufgrund einer guten Idee ein Konzept begonnen, aber dann doch nie fertig gestellt? Doch bestimmt stecken einige wertvolle Gedanken darin, die wieder verschwinden, weil der rechte Zeitpunkt oder der rechte Antrieb fehlte?


Hier gehts zum ganzen Beitrag:
http://bit.ly/1DpaIn

Manche Wissenschätze entfalten ihre Bedeutung erst später, manchmal lange nachdem man sie entdeckt hat. Kennen Sie alle Ihre Schatzkisten?


Über Schatzkisten gibt es auch so allerhand zu erzählen...

Eine meiner Favoriten:



Die goldene Schachtel

Es war Weihnachten. Der Vater hat seine 5 Jahre alte Tochter für das Vergeuden einer Rolle von kostspieligen Goldgeschenkpapier bestraft. Geld war knapp und er wurde wütend, als das Kind das ganze Goldpapier verbraucht hat, um eine Schachtel zu verzieren, um sie unter den Weihnachtsbaum zu legen.

Dennoch brachte das kleine Mädchen am folgenden Morgen die Geschenksschachtel ihrem Vater und sagte: "Das ist für dich, Papa". Der Vater war verlegen weil er am Vortag so überreagiert hatte. Er öffnete die Geschenksschachtel und wurde wieder sehr zornig, als er sah, dass diese

leer war.

Wütend sagte er zu ihr: Weißt du nicht, junge Dame, dass wenn man jemand ein Geschenk gibt, auch etwas in der Verpackung sein soll? Das kleine Mädchen betrachtete ihn mit Tränen in den Augen und sagte: Papa, sie ist nicht leer, ich hab so viele Küsschen hineingegeben, bis sie ganz

voll war.


Jeder von uns, hat so eine goldene Schachtel, die gefüllt ist mit Liebe und Vertrauen von unseren Kindern, von Familie und von Freunden. Das ist der kostbarste Besitz, den man haben kann.

(leider: Verfasser unbekannt)




Montag, Oktober 12, 2009

Fehler - nur was für Mutige?

Am letzten Samstag (10. Oktober) habe ich eine der bewegendsten Geschichten über´s Fehlermachen gehört. Ich war auf einer Tagung am Bodensee, bei der es eigentlich um all diese anderen Themen ging: unternehmerischer Erfolg, Ziele setzen, usw. Das genaue Gegenteil von Fehlern und Scheitern.

Und doch war da dieser Vortrag von Anne Koark, die sehr ehrlich und sehr bewegend ihre Geschichte erzählt hat, die Geschichte eines vielbeachteten Start Up Unternehmens, das ins Trudeln geriet und schließlich insolvent wurde. Ein absolut hörenswerter und beeindruckender Vortrag.
Die Erfolgsmünze hat - wie immer und überall - zwei Seiten: den Erfolg und den Verlust. Es ist nicht wichtig, wie man verliert, sondern wie man mit Verlusten umgeht und wie man dann wieder aufsteht. "Die Entstigmatisierung des Scheiterns ist für eine Gesundung der Wirtschaft unerlässlich" - fordert Anne Koark. Und sie erzählt davon mitreißend, berührend und vor allem sehr, sehr mutmachend.
Sie macht sehr deutlich, das Fehler nicht nur etwas für Mutige sind, denn erstaunlicherweise passieren Fehler jedem von uns.

Ein anderer "Mutiger" ist der Unternehmer Werner Kieser, der sogar zugibt, ständig Fehler zu machen. Und er formuliert noch den nächsten Schritt, der unbedingt dazugehört: aus den Fehlern auch zu lernen. Nur so kann sich ein Unternehmen weiterentwickeln.

Dazu passt auch Murphys Gesetz. Fast jeder kennt es. Wenigstens in seiner ursprünglichen Form, die da lautet: "Wenn etwas schief gehen kann, geht es auch schief." Sie sollten wissen, dass dieses Gesetz auch auf Murphys Gesetz selbst zutrifft, denn beim eben zitierten Gesetz handelt es sich nicht um Murphys, sondern um FinaglesFinagles Gesetz der dynamischen Verneinung". Bekannt geworden ist es durch den Science-Fiction-Autor LarryNiven. Um ganz genau zu sein: um "Finagles Gesetz der dynamischen Verneinung".

Damit ist die Sache aber noch nicht zu Ende erzählt, denn es gibt tatsächlich Murphys Gesetz. Und das geht zurück auf den Ingenieur Edward A. Murphy, von dem außer dem sarkastischen Ausspruch, der gleich folgt, nichts weiter bekannt geworden ist.

Die Sache ereignete sich 1949 auf einer Luftwaffenbasis in Kalifornien. Als ein Arbeiter beim Verdrahten eines Energiewandlers einen Fehler machte, bemerkte Edward Murphy trocken: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, einen Fehler zu machen, der zur Katastrophe führt, dann wird jemand es tun." Zugegeben, das läuft in etwa auf das Gleiche hinaus wie Finagles Gesetz, und doch ist es ungleich umständlicher, um nicht zu sagen: schlechter formuliert. Kein Wunder also, dass sich Murphy gegenüber Finagle durchsetzen musste.

Was der Ingenieur allerdings nicht mehr formulierte, wahrscheinlich, weil es es für selbstverständlich erachtete: die Fehler führen dazu, dass man etwas (sein Unternehmen, sich selbst oder den Roboter, den man gerade konstruiert) verbessert. Schließlich will man den Fehler ja beseitigen. Und ganz einfach gedacht: um Fehler beseitigen zu können, muss "irgendjemand" sie erst einmal machen. Das heisst nicht, dass man jeden Fehler selbst machen muss, es reicht unter Umständen schon, davon erzählt zu bekommen und die Chance zu ergreifen, daraus zu lernen.

Allerdings sollte man sich auch nicht zu sehr auf Murphys bzw. Finagles Gesetz verlassen und sich darauf einrichten, dass alles früher oder später missglückt. Denn selbstverständlich trifft Murphys Gesetz ganz besonders auf Murphys Gesetz selbst zu. Dann gehen die Dinge gut, obwohl sie nach Murphys Gesetz hätten schief gehen müssen.





Freitag, Oktober 09, 2009

Vom Umgang mit schwierigen Projektteams


Für alle Berater, Projektleiter, IT-Consultants ist dies eine tägliche Erfahrung: man hat sich auf eine Team­sitzung vorbereitet, das Thema festgelegt und die Agenda bestimmt - doch in der Sitzung geht es auf einmal um etwas ganz anderes.Das ist eine Situation, die man immer wieder hat, und die immer wieder anders ist. Aus dem Grund bieten wir regelmäßig kleine Workshops an, die genau das immer wieder trainieren.

Einer davon ist zum Beispiel am 19. November in München bei job-tower-munich.


Unsere Workshops greifen Themen auf, die für Berater und Projektleiter in der täglichen Praxis wichtig sind. In einer kleinen Übungseinheit erhalten die Teilnehmer Impulse für ihre tägliche Arbeit. Dieses kurze Blitzlicht für die persönliche Weiterbildung zeigt Highlights aus unserer Beraterausbildung. Mehr Informationen zur Berater-Ausbildung finden Sie auch auf www.berater-akademie.net

Aber dieser Blog wäre nicht dieser Blog, wenn ich nicht eine Geschichte oder mindestens eine Metapher für das Thema hätte.
Haben Sie schon mal von Redefischen und Redelöwen gehört? Nun, die sitzen tatsächlich in jeder Besprechung.
In jeder Besprechung kann man beobachten, dass sich nicht alle Anwesenden in gleicher Weise an der Diskussion beteiligen. Es können 10 oder mehr Personen anwesend sein und die Diskussion findet trotzdem nur zwischen 3 oder 4 Personen statt. Was ist mit den anderen? Haben sie keine Lust? Kommen sie nicht zu Wort? Wollen sie ihr Wissen für sich behalten? Oder sind sie einfach von Natur aus stiller? Die stillen Teilnehmer sind die Redefische. Sie sind anwesend, tragen jedoch wenig zum Inhalt und / oder Erfolg der Veranstaltung bei. Vielleicht denken sie heftig mit, sagen nur nichts. Niemand kann davon profitieren, wenn sie sich nicht äußern. Der Moderator muss dafür sorgen dass sich die Redefische auch während der Besprechung äußern, nicht erst – schlimmstenfalls – hinterher Entscheidungen kritisieren. Wenn man über die vielen Wortbeiträge der Redelöwen nachdenkt, fällt einem vielleicht erst nachträglich auf, dass diese Teilnehmer manchmal viele Worte für wenig Inhalt gebrauchen. Sie haben zum Beispiel nur Argumente wiederholt, dies aber stets mit anderen Worten. Sie haben vielleicht Dinge zum Thema gemacht, die zwar interessant, aber nicht Thema der Veranstaltung sind. Vielleicht wurde auch ein Machtkampf zwischen 2 oder 3 anwesenden Redelöwen angezettelt.
Eingentlich ist es ganz einfach: Redelöwen brauchen Dompteure - Redefische hingegen brauchen Angler. Wie Sie beides sein können - in unserem Workshop können Sie es ausprobieren.

(Bildquelle: www.piqs.de)

Freitag, Oktober 02, 2009

über Experten und Helden

Experten sind gefragte Leute.

Die kennen sich in kniffligen Situationen aus, wo man selbst einfach aufgeben möchte. Unlösbar erscheinende Probleme kriegen die in den Griff und lächeln auch noch dabei. Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen schier unprogrammierbaren Algorythmus, eine Installation von Linux, das Bedienen der Kaffeemaschine oder die Programmierung des ISDN-Telefones handelt.
Experten sind in vielen Situationen einfach unverzichtber.

Einen Experten in Aktion zu erleben - solche Geschichten haben gutes Potential. Der Experte ist darin unweigerlich der Held. Manchmal genau so, wie wir uns dass vorstellen. Er kommt vorbei und analysiert das Problem kurz. Aufgrund seiner zahlreichen Erfahrungen hat er sofort eine Vermutung, was die Ursache sein kann. Er handelt und weiss scheinbar ganz genau, was er tut.

Ein, zwei Handgriffe und das Problem hat es nie gegeben. Die Welt ist wieder in Ordnung. Wir sind gerettet und alle haben etwas zu erzählen.

Und diese Geschichten werden immer weitererzählt. Als Beispiel. Als Lehre. Als Hinweis, falls man selbst mal in so einer Situation sein sollte. Das ist einerseits nützlich. Andererseits, und das ist viel wichtiger, macht es Spass, das Weitererzählen. Sonst würden wir es nämlich nicht tun, aller Nützlichkeit zum Trotz. Menschen sind so.

Einen ganz besonderen Experten habe ich heute in einem Blog gefunden, und den möchte ich Ihnen und Euch auf keinen Fall vorenthalten: Bei den Herzdamengeschichten

(http://www.herzdamengeschichten.de)

Viel Vergnügen damit.

Donnerstag, Oktober 01, 2009

Bauchgeschichten: der Wert der Inutition

Neulich habe ich im Magazin Wissensmanagement einen Artikel gefunden, der genau zu mir passt. Es ging über die Rolle der Intuition in der Wissensarbeit.
Die meisten Manager denken bei dem Wort "Wissensmanagement" nach wie vor an IT-Systeme. Das ist zumindest mein Eindruck. Motto: "Wir schaffen ein Tool an, damit ist das Wissen dann gemanagt - sprich: verwaltet."
Das mag mit explizitem Wissen (zum Teil) funktionieren. Mit Zahlen, Daten und Fakten. Oder allem Wissen, das in Form einer Grbrauchsanleitung kommuniziert werden kann.
Doch der Autor und Sozialwissenschaftler Gerd Gigerenzer rät "Manager sollen mehr auf ihren Bauch hören." Forschungen haben ergeben, dass es im Extremfall auf die Inutition ankommt.

Nun, wirkliche Extremfälle haben wir in Unternehmenund Projekten eher selten, und trotzdem gilt auch hier: Schwierige Situationen, konfliktreiche Projektphasen können Magengeschwüre verursachen. Als Reaktion des zu wenig beachteten Bauches. Die Betriebswirtschaftslehre sowie die Mehrzahl der Organisationstheorien machen uns auch heute noch weitgehend glauben, dass Organisationen „die Rationalität schlechthin” verkörpern. Trugschluss. Dort wo Menschen zusammenkommen regiert der Bauch, mindestens mit.

Und um dieses oft zu wenig beachteten "Mit-Regenten" zu Wort kommen zu lassen, bieten Sich Geschichten wunderbar an. In Geschichten kann man wortreich Vergleiche finden, die das Bauchgefühl anschaulich machen. In Geschichten kann man mit Beispielen verdeutlichen, was das Bachgefühl ausdrücken möchte.

Und noch ein Zitat aus dem oben angesprochenen Artikel:
"Emeran Mayer von der University of California wird gerne mit der Aussage zitiert, dass unsere Evolution deshalb so erfolgreich ist, weil Emotionen - ob negativ oder posotov- uns erlauben, bessere Entscheidungen zu treffen. Der Deutsche, der seit 20 Jahren in Amerika forscht, hat mit seinen Experimenten für Aufsehen gesorgt. Je stärker die emotionale Erfahrung, umso bessere "somatische Marker" aus der Vergangenheit könnten wir zu Rate ziehen. Und deste schneller merken wir: Hier geht es lang. Bauchhirn-Experten wie Gigerenzer und Mayer wissen: Es gibt die Weisheit des Bauches."
(Quelle: www.Wissensmanagement.net, Printausgabe 06/09)

Wie sollte es anders sein, ich habe eine Geschichte gefunden. Ob Ihnen die was sagt, so ganz intuituv???
Viel Vergnügen damit.

Schwarzweiß
An einem hellen Sonnentag entschieden Schwarz und Weiß, die Lichtherrschaft zu übernehmen. "Du übernimmst den Tag", sagte Schwarz zu Weiß, "und ich bin für die Nacht zuständig.
Dann bestimmen wir, wann Tag und wann Nacht ist." "Meinst du, Tag und Nacht werden damit einverstanden sein?", fragte Weiß unsicher. "Na klar", antwortete Schwarz "es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig."
Da gesellte sich Grau zu ihnen und sagte: "Ohne mich werdet ihr das nicht schaffen!" "Ach, scher dich zum Teufel, Grau", sagte Schwarz zornig. "Wir brauchen dich nicht!"
Und so ging er mit Weiß hochnäsig davon. Grau war verärgert und dachte nach, was er jetzt tun sollte. Nach kurzem Überlegen hatte er eine Lösung. Er ging nach Hause und setzte sich gemütlich in seinen Lehnstuhl. Abwarten würde er. Nichts als abwarten.
Der Tag verging.
Aber die Helligkeit blieb. Längst waren die Abendstunden eingetreten, aber es war noch so hell draußen wie um die Mittagszeit.
Grau räkelte sich noch ein wenig tiefer in seinen Lehnsessel. Nun würde es nicht mehr lange dauern. Und tatsächlich, kurz darauf traf ein Telegramm bei ihm ein, mit einem der seltsamsten Inhalte, den die Welt je gesehen hatte: "Weiß Völlig Erschöpft STOPP Nacht Droht Mit Kündigung Wenn Ich Nicht Sofort Hereinbreche STOPP Brauchen Dringend Dämmerung STOPP Liebe Grüsse Schwarz."
Gabriele Flimm