Sonntag, Oktober 31, 2010

Projektgeschichten: Konflikte im Projekt

Konflikte sind wie... ja wie was eigentlich? Um jeden Preis zu vermeiden?
Doch bitte nicht.
Denn gerade in Projekten muss es unterschiedliche Positionen geben, gerade wenn es darum geht, eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung zu finden. Was die Sache jedoch manchmal anstrengend macht, ist die Tatsache, das verschiedene Beteiligte über das gleiche Thema völlig unterschiedliche Geschichten erzählen. Wo, bitte, soll da die gemeinsame Lösung herkommen? Nur wenn sich
alle ein bisschen um ihrem Standpunkt herumbewegen – und nach einer anderen Blickrichtung suchen, kann das funktionieren.

Manchmal weiß man nicht mehr, worum es bei einem Streit eigentlich geht. Die Fronten sind so verhärtet, dass jeder der Beteiligten seine Version der Geschichte erzählt und auf seinem Standpunkt fest stehen bleibt. Und diese Geschichten sind so verschieden, dass Unbeteiligte die Welt nicht mehr verstehen. Müssen sie auch nicht. Interessanter ist es, dass die Kontrahenten die Geschichte der Gegenseite wahrnehmen und wieder in Bewegung kommen. Das hat in einem meiner Projektteams, die ich begleitet habe, so ganz gut funktioniert: Innerhalb eines Teams gab es massive Spannungen, die aber nicht offen angesprochen wurden. Bei der Analyse der jeweiligen Geschichten, die hinter dem Konflikt steckten, wurde deutlich, dass zwei "Hauptpersonen" , Mister X und Mister Y betroffen waren, die beiden aber wenig Verständnis für den jeweils andere aufbrachten, sondern sehr in ihrer Sicht verhaftet waren. Alles was wir brauchten war ein leerer Raum mit 3 leeren Stühlen, einen für Mister X, einen für Mister Y und einen Zuhörerstuhl. Und etwas Ruhe. Die ist manchmal nicht so leicht zu bekommen im Projekt, ich weiß. Doch zur Klärung der Sache, die das ganze Projekt bremste, stiegen Mister X und Mister Y in den Ring. Zunächst nahm Mister X auf dem Stuhl von Y Platz. Er nahm damit Haltung und Position vom Herrn Y ein. Y setzte sich auf einen Zuhörerstuhl und blieb "er selbst" und vor allem Zuhörer.
X wurde nun mit "Mister Y" angesprochen und gefragt, wie er sich fühle. Er wunderte sich über seine eigenen Worte, die ihm auf dem fremden Stuhl und der veränderten Perspektive "entwichen". Nun nahm Mister Y auf dem Stuhl von X Platz. Auch er äußerte überraschende Einsichten. Das hat das Eis gebrochen – die unerwarteten Perspektiven von X, von Y und von der neutralen Zuhörerseite haben das Eis gebrochen. Danach konnten sie wieder konstruktiv miteinander streiten.

In unserem Consulting Master Training ist das Thema im November

"Konflikte im Projekt und erfolgreiche Verhandlung"
Termin: Fr., 12.11. bis So., 14.11., 12:00 Uhr
Anmeldungen und Infos per eMail über ebh(at)ebh.muenchen.de

Sonntag, Oktober 24, 2010

Storytelling - Tipp für Projekte: die passende Story finden

Waren Sie schon mal in der Verlegenheit, das, um was es in Ihrem Projekt geht, anderen zu erzählen? Wenn ja, was haben Sie denn erzählt? Ist es Ihnen leichtgefallen?
(Wenn nein - haben Sie das richtige Projekt?)
Je spezialisierter oder abstrakter das Thema ist, umso schwieriger kann das sein. Es spielt auch eine Rolle, wieviel Ihr Zuhörer schon weiß - kennt er ähnliche Projekte?

Kompetent und kommunikativ wirkt der Projektleiter, der über das Projekt anschaulich und präzise erzählen kann, statt langatmig aufzuzählen. Am besten noch in Form einer kurzen Story über das Projekt.

Storytelling vermittelt das, was Sie aussagen möchten, durch eine Geschichte. Das klingt fast zu einfach. Doch haben Sie schon mal nach der "richtigen" Story über Ihr Projekt gesucht?
Geschichten über Ihr Projekt fallen Ihnen bestimmt viele ein.
Doch welche ist die richtige?
Bei der Auswahl der passenden Story sollten Sie im Auge behalten, was genau Sie mit Ihrer Geschichte mitteilen möchten. Eine Geschichte um ihrer selbst willen, oder weil Sie Ihnen so gut gefällt, hat ihren Sinn im Business-Kontext verfehlt.

Sie darf nicht ablenken, sondern muss Ihre Botschaft unterstützen. Daher: überlegen Sie, warum Sie genau diese Geschichte erzählen.

Dazu gehören einige grundsätzliche Aspekte:

  1. Die Geschichte soll Ihr Anliegen verdeutlichen. Eine Geschichte, die das nur am Rande streift, ist ungeeignet. Sie muss Ihre Absicht genau auf den Punkt bringen.

  2. Ihre Zuhörer müssen die Geschichte sofort verstehen. Gestalten Sie die Geschichte daher einfach und kurz. Oft reiche eine Geschichte in Form einer Anekdote in wenigen Sätzen.

  3. Anspielungen auf andere Geschichten, Zitate oder Zusammenhänge bergen immer die Gefahr, missverstanden zu werden. Achten Sie in dem Zusammenhang darauf, wem Sie die Geschichte erzählen. Sie könnten sonst komplett missverstanden werden.

Mittwoch, Oktober 13, 2010

Zu Gewinnen: Storytelling im Kartenset


Der Heragon Verlag hat sein Programm um das Thema Storytelling erweitert.

Heute habe ich "mein" Kartenset vom Heragon Verlag erhalten

Auf 50 Karten geht es knapp und pointiert um den Einsatz von Storytelling als Kommunikationsinstrument im Business - in Unternehmen und in Projekten.

Und weil es so schön ist, verlose ich 10 Exemplare davon.
Einfach einen kurzen Kommentar zum Thema Storytelling bis zum 23. Oktober in diesem Blog hinterlassen - am 24. Oktober losen wir aus.
  1. Die Verlosung startet jetzt und endet am Samstag, 23. Oktober 2010 um 18 h
  2. Wer teilnehmen möchte, muss hier einen Kommentar hinterlassen und eine kurze Mail mit dem Betreff "Storytelling" an ebh(at)ebh-muenchen.de senden (die email-Adresse wird nur für die Verlosung verwendet).
  3. Der Kommentar sollte eine Antwort auf die Frage geben: “Welche Rolle spielen Geschichten im Business”.
  4. Am Ende werden alle Kommentare durchnummeriert und der Gewinner per Zufallsgenerator ermittelt

Dienstag, Oktober 12, 2010

Zitate aus dem Projektmanagement-Alltag

Von einer Projektleiter-Kollegin habe ich heute ein wunderbares Zitat bekommen. Sie arbeitet aktuell daran, die Projektplanung für ein ganzes Programm samt untergeordneten Projekten aufzusetzen. Da bei einer solchen Planung irgendwann klar wird, dass sie umfangreicher werden kann, als man sich zu Beginn vorstellt, kam von einem beteiligten Projektleiter die etwas angestrengte Frage:

"Muss diese Aufgabe auch in den Projektplan? Diese Dinge bearbeiten die Kollegen im Projekt doch sowieso..."

Dienstag, Oktober 05, 2010

Zitate aus dem Projektmanagement Alltag

gar nicht so seltener Dialog bei "Software-Anforderungen im Nachhinein" :

Der entnervte Consultant, wenn wichtige Anforderungen erst in der Testphase vom Fachbereich formuliert werden: "Warum ham´s denn des net glei g´sagt???"

Darauf, völlig korrekt, der Kollege aus dem Fachbereich: " Sie ham ja net g´fragt......"

Strategien zum Wissensmanagement im Projekt - verborgenes Wissen rechtzeitig entdecken

Freitag, Oktober 01, 2010

Unser Geschichtenbrief im September: vom Umgang mit Wissen im Projekt



Was kostet fehlendes Wissen?

Da ist ein Kollege im Projekt volle 5 Tage mit der Recherche von Informationen beschäftigt. Die beiden Kollegen im „Nachbarprojekt“ haben schon 4 Wochen zuvor nach den fast gleichen Informationen gesucht. Das wusste der betreffende Kollege nicht und machte die fast identische Arbeit noch einmal. Wertvolle 5 Tage Zeit, die er für sein Projekt auch anders hätte nutzen können. Auf diese Weise wird in Projekten ein oft 5-stelliger Betrag des Projektbudgets nur für die Suche nach notwendigen Informationen und Wissen ausgegeben, ohne dass diese Aufwände wirklich zu steuern wären.

Die Kosten für Wissensmanagement verstecken sich oft in Aufwänden, die die Suche nach Informationen erfordert. Wissen ist in Unternehmen ausreichend vorhanden, doch es zum richtigen Zeitpunkt zu finden, ist oft zeitraubend und teuer. Laut einer Studie des Gallup-Institutes sind 42% des Wissens eines Unternehmens nur in den Köpfen der Mitarbeiter – und oft ist es völlig ungeklärt, wie ein Projekt an dieses Wissen gelangen soll, wenn es benötigt wird. Doch die Methoden hierfür lassen sich leicht und mit wenig Aufwand im Projekt einführen.