Montag, September 13, 2010

Was macht eigentlich ein Projektleiter?

Viele Menschen, großen und kleinen, stellen mir immer mal wieder diese Frage. Tja, das ist der Moment, in der man sich manchmal wünscht, man sei Feuerwehrmann, Kapitän, Bäckermeister oder Schneider geworden. Warum in alles in der Welt muss ich Projektleiter sein?
Aber kneifen gilt nicht, wenn es kritisch wird. Das hat man als Projektleiter ja gelernt. Also nochmal: was mach ein Projektleiter?

Dazu gibt es mehrere, mehr oder weniger bewährte und anschauliche Antworten.
1. Versuch: Ein Projektleiter sorgt dafür, dass alle das tun, was sie sollen.
Oder genauer, mit einem Vergleich, mit dem jeder, egal ob groß oder klein, etwas anfangen kann: Er sorgt dafür, dass alle Ihre Hausaufgaben machen, ihre Sachen rechtzeitig zu Ende bringen und hinterher auch aufräumen. Das klingt sehr streng. Kleine Leute runzeln da meist die Stirn.

Aber es geht auch anders.
So abstrakte Aufgaben, wie die eines Projektleiters lassen sich gut mit dem Ergebnis erklären, dass am Ende des Projektes dastehen soll. (also doch Bäckermeister????)

Das ist ein 2. Versuch:

"Nimm einmal an, Du möchtest ein Bild malen, das so groß ist, wie ein Haus. Es soll eine Stadt mit allen Häusern zeigen. Du würdest sehr lange dafür brauchen, wenn Du es alleine machst. Vielleicht wird es auch nicht rechtzeitig fertig. Also fragst Du zum Beispiel Deine Freunde um Hilfe. Du kannst auch Menschen fragen, die besonders gut malen können.
Wenn nun jeder allein anfängt, ist das große Papier zwar schnell voll, aber es wird kaum zusammenpassen, was da im einzelnen entstanden ist. Da können die Menschen verschieden groß sein und die Autos und alles andere auch. Das ist nicht das was Du wolltest.

Also überlegst Du dir zuerst, was genau auf das Bild soll und welche Einzelheit wie groß sein muss. Außerdem bestimmst Du, wo die Stadt anfangen und aufhören soll. Dann verteilst Du die Mal-Aufgaben. Damit weiss jeder, was er tun soll. Wenn Du derjenige bist, der darauf achtet, das alles so gemacht wird wie geplant, dann bist Du der Projektleiter (siehe Erklärungsversuch 1).
Und so geht das mit vielen Dingen, bei denen Menschen zusammenarbeiten, um etwas entstehen zu lassen, was es vorher noch nicht gab."

Wie erklären Sie es?
Ich freue mich über Beispiel-Geschichten.

Samstag, September 11, 2010

Zitate aus dem Projektmanagement-Alltag

Der genervte Projektleiter zum Controller seines Unternehmens: "Das genaue Budget weiß ich erst, wenn die Software fertig ist."

Mittwoch, September 08, 2010

Zitate aus dem Projektmanagement-Alltag

Aus dem Gespräch mit einem (von sich) überzeugten Projektleiters auf mehrfaches Nachfragen seitens des (zuerst) verunsichrten (dann) verärgerten Kunden:

"Wir haben ein Pflichtenheft. Einen extra Projektplan machen wir nicht, wir sind Profis."

Montag, September 06, 2010

Die Golden Gate Bridge – ein Projekt seiner Zeit voraus

Dies ist ein Gastbeitrag von PMbox (http://pmbox.geniusinside.com/)

Es liegt in der Natur der Sache, dass die Bekanntheit und Entstehung berühmter Projekte mit Projektmanagement zu tun haben. Ein weltweit bekanntes Projekt ist die Golden Gate Bridge in San Francisco, die in Projektdimension und Symbolik grossen Einfluss auf die Gesellschaft ausgeübt hat. Im Zusammenhang mit Projektmanagement geschieht es oftmals dass manche Grossprojekte enormer Misskalkulation zum Opfer fallen oder durch horrende Mehrkosten negativ auffallen. Es gibt allerdings auch beispielhafte Projekte, die Ihrer Zeit voraus sind oder waren – Die Golden Gate Bridge ist so ein Fall.

Im Folgenden wird die Idee, Umsetzung und das Ergebnis dieses historischen Grossprojekts beschrieben.

Hier also einiges wissenswertes zur Golden Gate Bridge:

Idee
Im Jahr 1916 machte die Stadt San Francisco erste Pläne für den Bau einer Brücke und schätzte die zu tätigende Investition auf rund $ 100 Millionen, was zu dieser Zeit eine astronomische und zu hohe Summe war. Der als Chef Ingenieur eingeplante Joseph Strauss versuchte das Projekt durchzusetzen, in dem er mit $17 Millionen einen neuen Projektplan einreichte. Seine Versuche das Projekt durchzusetzen zogen sich bis in das Jahr 1928, in dem man schlieβlich der Umsetzung des Projekts zustimmte und sich auf ein Budget von $35 Millionen einigte.

Als Projekt Manager zeichnete sich Strauss als Visionär aus, der früh verstand, dass nur eine Kombination aus einem kosteneffektiven Design und dem zeitgemäβ neusten Stand in Brückentechnik zum Erfolg führen konnte. Strauss wollte mit seinem Konzept nicht nur die Verkehrssituation in und um San Francisco verbessern, sondern auch einen Wert schaffen, der bis weit in die Zukunft anerkannt und geschätzt würde.

Umsetzung
Der Brückenbau wurde zwischen dem 5.Januar 1933 und April 1937 durchgeführt und die Kosten blieben 1 Millionen Euro ($1,3 Millionen) unter dem eigentlichen Budget. Während den Brückenbauarbeiten kamen 11 Arbeiter zu Tode, was für die Sicherheitsstandards dieser Zeit und ein Projekt dieser Dimension als Sicherheitsrekord eingestuft werden konnte. Die Zahl der verunglückten Arbeiter lag weit unter der Einschätzung von 35 zu erwartenden Todesfällen. Während des Brückenbaus wurde ein Netz unter die Arbeitsflächen gespannt, was zu der Rettung von 19 Arbeitern führte.

Was die Umsetzung und Ausführung des Brückenbauprojekts angeht, ist Joseph Strauss weit über der Norm seiner Zeit einzuordnen. Er hielt Fristen ein, blieb weit unter dem angesetzten Budget. In einer Zeit, in der Verluste bei Bauprojekten die Regel waren, übertraf er die Standards und Erwartungshaltungen bei Weitem.

Ergebnis
Die Golden Gate Bridge hat die ursprüngliche Zielsetzung bei weitem übertroffen und wurde weltweit zum historischen Denkmal und Symbol Amerikas. Bis vor kurzen hielt die Golden Gate Bridge den Weltrekord der höchsten Pylone (Stahlpfeiler). Im Jahr 2007 erhielt die Golden Gate Bridge den 5ten Platz in der Liste Amerikas beliebtester Bauwerke, ermittelt durch das American Institute of Architects.
Für Projekt Manager ist das Golden Gate Bridge Projekt Zeugnis erfolgreichen Projektmanagements, das weit über die ursprüngliche Zielsetzung hinauslief und als rundum Projekterfolg gewertet werden kann. Hier zeigt sich, dass Projekt-Visionisten weit mehr als die Einhaltung von Fristen, Lieferungen und Budgets bewirken können.

Im Falle des Golden Gate Bridge ist nicht nur ein funktionales Bauwerk für den Verkehr entstanden, sondern auch eine Sehenswürdigkeit, die es zu weltweitem Ruhm und Bekanntheit gebracht hat.
Fun Fact – Wussten Sie, dass wenn Joseph Strauss eine Projektmanagement Lösung eingesetzt hätte, eine Summe von bis zu 343 649, 36 EUR ($437,500) Hätte eingespart werden können.**

** Diese Berechnung beruht auf der Annahme, dass 50 % des Projekt Budgets für Arbeitskosten eingeplant wurden, von denen 10 % unwirtschaftlich als Produktivitätsverlust zu verbuchen waren. Die Kostenersparnis basiert auf der Grundannahme, dass Projekt Management Software bei Unternehmen Produktivitätsverluste von etwa 25% verhindern kann.

Freie Übersetzung. Originaltext von Neil Stolovitzky. Neil arbeitet seit 10 Jahren in der IT Branche und hat Erfahrungen in den Bereichen Business Development, Software-Auswahl und Channel-Strategien. Er hat zahlreiche Artikel und White Papers über Enterprise Resource Planning (ERP), den Dienstleistungssektor, Project Portfolio Management, Professional Services Automation, IT-Governance und die Entwicklung neuer Produkte veröffentlicht. Derzeit arbeitet Neil als Senior Solution Specialist für Genius Inside.


Neils PM Box Blog: http://pmbox.geniusinside.com/

Zitate aus dem Projektmanagement Alltag

Aus dem letzten Review eines Projektes mit (von sich) überzeugten
Projektmanagement-Profis:

"Wir machen den Plan am Ende des Projektes, dann stimmt er wenigstens"

Sonntag, September 05, 2010

Seminarverlosung: "Projekterfolg - was ist das Geheimnis?"


Was ist notwendig, um Projekterfolg wiederholbar zu machen?

Wie misst ein Projektleiter den Erfolg eines Projektes, und wie beurteilt der Auftraggeber den Projekterfolg?

Unter Umständen sind das 2 verschiedene Dinge.
Sicher kennen Sie Fragen wie diese, die man sich im Laufe eines Projektes immer wieder stellt.

Diesen Themen auf den Grund gehen können Sie vom 17.-19. September in München in unserem 2-tägigen Workshop zum Thema "Grundprinzipien des Projekterfolges".


Projekterfolg hat viel mit der richtigen oder besser „passenden“ Vorgehensweise zu tun. Aus klassischen Modellen und Vorgehensweisen die Schritte herauszufiltern, die gerade im aktuellen Projekt notwendig sind und überflüssige Meilensteine zu streichen, ist oft die Schwierigkeit. Denn jedes Modell ist nur so gut wie sein Anwendungserfolg – und dieser Schritt von der Theorie in die Praxis wird selten unterstützt.


Damit diese Randbedingungen für das Projekt keine belastende Hypothek oder gar ein Stolperstein wird, gibt es einiges zu beachten. Viel davon lehrt den erfahrenen Projektmanager die Erfahrung. Und doch gibt es auch die ein oder andere wertvolle Perspektive auf das Projekt, die auch dem Profi hilft, sein Projekt unfallfrei oder zumindest risikoärmer ans Ziel zu bringen.


Für dieses Seminar verlosen wir einen freien Platz.

Schicken Sie uns Ihre Geschichte oder Anekdote in Wort oder Bild mit Bezug zum Thema "Projekterfolg".

Unter allen Einsendungen gewinnt die Einsendung mit der ungewöhnlichsten Geschichte einen freien Platz in unserem Seminar.

Der Einsendeschluss (am besten per eMail an EBH(at)ebh-muenchen.de) ist der 10. September 2010. Die Gewinner werden umgehend benachrichtigt.



Das "Kleingedruckte": Der Seminarplatz gilt für das Training vom 17.-19. September 2010 in München und ist übertragbar. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.