Donnerstag, November 03, 2016

Warum versteht mich mein Chef nicht?



„Ich erkläre immer alles ganz genau und mein Chef versteht es trotzdem nicht.“ 

Karl rauft sich die Haare. Für den Prototyp der neuen Werkzeugmaschine hat der Teamleiter, Karls Chef das falsche Material bestellt. Die Stärke der bestellten Stahlplatten ist 1mm zu dünn. Damit wird die ganze Konstruktion instabil und Karl muss an unmöglichen Stellen zusätzliche Verstärkungen einbauen. Karl weiß: Dann wird die Designabteilung wieder im Quadrat springen, weil ihre Vorgaben nicht eingehalten werden. Dabei hat Karl in seinem Materialantrag alles haarklein und seitenweise ausführlich beschrieben.
Nur: Der Chef hat´s nicht kapiert.
„Ich kann meinem Teamleiter doch nicht dauernd erklären, dass er keine Ahnung hat und schon wieder was falsch gemacht hat“, seufzt Karl. Aber es bleibt ihm nichts anderes übrig.

Es weiß schon, wie diese Besprechung ausgeht. Am Ende wird das Material neu bestellt, Karl ist schuld an den zusätzlichen Kosten und sein Chef sauer über die lange und mühsame Besprechung. Und alles bloß, weil der Chef kein Maschinenbauingenieur sondern  Soziologe ist. Oder Philosoph, oder mal irgendwas mit Jura studiert hat. Genau weiß Karl das nicht. Es interessiert ihn auch nicht. Auf jeden Fall gehört sein Chef zu den „Nichteingeweihten“, die sich einfach nicht vorstellen können, wie dramatisch die Auswirkungen sind, wenn Karl Stahlplatten in 2 statt 3mm Dicke verarbeiten muss.

Im letzten Auftrag war es noch kritischer: Obwohl Karl den Materialantrag rechtzeitig gestellt hat, hat sein Chef das Budget nicht freigegeben und war dann im Urlaub. Die Werkzeugmaschine konnte nicht rechtzeitig fertiggestellt werden und Karl hatte einen Verzug von mehreren Wochen.
Karl hat sich irgendwann an den Stellvertreter seines Chefs gewandt, um weiterzukommen. Der hat zwar auch nicht verstanden, was Karl brauchte, hat aber wenigstens das Material bestellt.
„Aber ich kann doch nicht dauernd so einen Aufwand betreiben.“ Das ist Karl klar. 

Er versucht etwas anderes.
Karl beginnt in Bildern und Geschichten zu kommunizieren: Er erarbeitet sich eine Vorstellung davon, was im Kopf seines Chefs vorgehen könnte und welche Bilder und Metaphern sein Chef schnell versteht – zu seinem Fachjargon lernt Karl, in Bildern zu kommunizieren, die sogar sein Chef versteht.

Danach hat Karl ein Repertoire, um komplexe und anspruchsvolle Sachverhalte auch für Nicht-Fachleute zu erklären – für schnellere Prototypen und verständnisvollere Chefs.

Übrigens, Karls Chef ist auf einmal viel zugänglicher, auch bei schwierigen Materialverhältnissen.

Termin: 24./25.November in München 
Esgibt nocht Early Bird-Tickets bis zum 05.11.: 999 Euro zzgl. MwSt.

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