„Ich erkläre immer alles ganz genau und mein Chef versteht es trotzdem nicht.“
Karl rauft sich die Haare. Für den Prototyp der
neuen Werkzeugmaschine hat der Teamleiter, Karls Chef das falsche
Material bestellt. Die Stärke der bestellten Stahlplatten ist 1mm zu
dünn. Damit wird die ganze Konstruktion instabil und Karl muss an
unmöglichen Stellen zusätzliche Verstärkungen einbauen. Karl weiß: Dann
wird die Designabteilung wieder im Quadrat springen, weil ihre Vorgaben
nicht eingehalten werden. Dabei hat Karl in seinem Materialantrag alles
haarklein und seitenweise ausführlich beschrieben.
Nur: Der Chef hat´s nicht kapiert.
„Ich kann meinem Teamleiter doch nicht dauernd
erklären, dass er keine Ahnung hat und schon wieder was falsch gemacht
hat“, seufzt Karl. Aber es bleibt ihm nichts anderes übrig.
Es weiß schon, wie diese Besprechung ausgeht. Am
Ende wird das Material neu bestellt, Karl ist schuld an den zusätzlichen
Kosten und sein Chef sauer über die lange und mühsame Besprechung. Und
alles bloß, weil der Chef kein Maschinenbauingenieur sondern Soziologe
ist. Oder Philosoph, oder mal irgendwas mit Jura studiert hat. Genau
weiß Karl das nicht. Es interessiert ihn auch nicht. Auf jeden Fall
gehört sein Chef zu den „Nichteingeweihten“, die sich einfach nicht
vorstellen können, wie dramatisch die Auswirkungen sind, wenn Karl
Stahlplatten in 2 statt 3mm Dicke verarbeiten muss.
Im letzten Auftrag war es
noch kritischer: Obwohl Karl den Materialantrag rechtzeitig gestellt
hat, hat sein Chef das Budget nicht freigegeben und war dann im Urlaub.
Die Werkzeugmaschine konnte nicht rechtzeitig fertiggestellt werden und
Karl hatte einen Verzug von mehreren Wochen.
Karl hat sich irgendwann an den Stellvertreter
seines Chefs gewandt, um weiterzukommen. Der hat zwar auch nicht
verstanden, was Karl brauchte, hat aber wenigstens das Material
bestellt.
„Aber ich kann doch nicht dauernd so einen Aufwand betreiben.“ Das ist Karl klar.
Er versucht etwas anderes.
Karl beginnt in Bildern und Geschichten zu
kommunizieren: Er erarbeitet sich eine Vorstellung davon, was im Kopf
seines Chefs vorgehen könnte und welche Bilder und Metaphern sein Chef
schnell versteht – zu seinem Fachjargon lernt Karl, in Bildern zu
kommunizieren, die sogar sein Chef versteht.
Danach hat Karl ein Repertoire, um komplexe und
anspruchsvolle Sachverhalte auch für Nicht-Fachleute zu erklären – für
schnellere Prototypen und verständnisvollere Chefs.
Übrigens, Karls Chef ist auf einmal viel zugänglicher, auch bei schwierigen Materialverhältnissen.
Termin: 24./25.November in München
Esgibt nocht Early Bird-Tickets bis zum 05.11.: 999 Euro zzgl. MwSt.
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