Folgende Frage diskutierte ich vor einiger Zeit mit einem Projektleiter:
"Ich habe ein neues Projekt bekommen. Das Thema ist technisch sehr interessant, es ist neu, das Unternehmen betritt hier Neuland, obwohl wir ähnliche Dinge schon mal entwickelt haben. Ich würde das Projekt gerne übernehmen, weil mich die Herausforderung reizt.
Doch weil die Technik neu ist, bin ich auf ein gutes Team ganz besonders angewiesen.
Woher weiß ich, dass ich die richtige Mannschaft habe?"
Das war die Kernfrage vor dem Start des Projektes. Nicht, ob das Thema technisch lösbar ist, oder das Budget richtig berechnet. Die meisten Dinge sind technisch lösbar und lassen sich berechnen.
Nicht, ob er die Unterstützung seines Auftraggebers bekommt. Die meisten Auftraggeber unterstützen ihr Projekt, wenn sie merken, dass es gut läuft.
Damit das Projekt gut läuft, braucht der Projektleiter ein Team, in dem die notwendige Kompetenz (technischer undvor allem kommunikativer Art) ausreichend vorhanden sind.
Wir haben uns dann gemeinsam überlegt, welche Fähigkeiten, Kenntnisse und Ressourcen im Team vorhanden sein müssen, damit das Projekt die Grundvoraussetzung für Erfolg bekommt.
Bei unseren Überlegungen waren technisches Wissen und Kommunikationskompetenz und soziale Fähigkeiten gleichermaßen wichtig.
(Warum? nun - die Frage ist mehrere eigene Projektgeschichten wert.)
Mit dieser Erkenntnis, welche Fähigkeiten erforderlich seien, haben wir ein Diagramm erstellt und uns die Verteilung im Team angesehen. Auf einer Skala (y-Achse) von 0 (fehlt) bis 5 (perfekt) wurden die notwendigen Fähigkeiten (x-Achse) aufgelistet und die einzelnen Team-Mitglieder eingetragen.
Dabei wurde sichtbar, an welcher Stelle Kompetenz fehlt oder schwach ausgeprägt war.
Im nächsten Schritt hat der Projektleiter das Diagramm mit dem Team bearbeitet. Die Selbsteinschätzung jedes einzelnen wurde miteinbezogen und in der anschließenden Diskussion hat sich ein Team entwickelt, das seine Stärken genau kannte und wusste, wie es am besten zusammenarbeitet.
Und Achtung: die wahre Stärke von Projekt-Teams liegt in den Unterschieden und der Fähigkeit, sich zu ergänzen, nicht in den Gemeinsamkeiten.
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