Also..... es war einmal .....(manche Geschichten müssen einfach so anfangen)
ein kleines tapferes IT-Projekt. Das Projekt hatte die Aufgabe, Daten zu verarbeiten. Viele Daten. Nein, es hatte nicht die Aufgabe, Software zu produzieren, was IT-Projekte ja auch gerne tun. Dieses hatte die Aufgabe bekommen, einfach Daten entgegenzunehmen, zu verarbeiten, und die verarbeiteten Daten weiterzuschicken. Das würde der wunderbare Endzustand sein, wenn das Projekt sein Ziel erricht hätte. Soweit war der Plan.
Um das zu erreichen sollte das Projekt auf Software und Gerät (man kann auch sagen: Infrastruktur) zurückgreifen, die bereit lagen. Wie das jedes gute Projekt tut, testete das Projekt natürlich, ob denn auch wirklich alles bereit lag.
Und damit ging´s los. Bekanntermaßen testet ja nur wer feige ist, aber trotz dieser alten Programmiererweisheit wollte das Projekt keinen leichtsinnigen Heldentod sterben.
Die erste Annahme war, das Projekt arbeite mit bekannten Abläufen und überprüfe im Integrationstest das Zusammenspiel bereitstehender Infrastruktur. Das erwies sich als gute Idee, denn tatsächlich war das Projekt das erste überhaupt, das das Zusammenspiel aller Software-Elemente so nun auf die Probe stellte. Jede Abteilung hatte seine Komponente zu Verfügung gestellt (und intern getestet und freigegeben, klar), die für den geplanten Verarbeitungsweg von Nöten war. Darüberhinaus Schnittstellen zu testen war jeweils nicht vorgesehen gewesen.
Warum auch, macht ja das Projekt. Klar.
Als das Projekt begriffen hatte, dass es nicht nur einen Integrationstest machen musse, um mit dem Kunden zu testen, ob und dass Daten ankamen und in gewünschter Weise verarbeitet wurden, sondern dass es nebenbei auch noch interne Abläufe testete, von denen es annahm, dass sie einsatzbereit wären, nun ja, dann war eigentlich klar was zu tun war: Test wiederholen, und zwar intern so lange, bis alles klappt, und dann nochmal zum Nachweis, das jetzt alles funktioniert. Wie beim Klavierspielen. Da übt man ja auch Phrase für Phrase, bis sie sitzt, dann über man das ganze Stück und dann nocheinmal, um zu beweisen, dass man´s auch kann ....Aber das ist schon fast das Ende der Geschichte.
Eine Geschichte, die damit begann, dass der erste Test extrem erfolgreich war. Er brachte nämlich soviele Testergebnisse, dass es fast schon weh tat.
Dabei stellte sich heraus, dass die Infrastruktur zwar im Prinzip bereitstand, aber das Prinzip und das praktische Leben unter Umständen 2 verschiedene Dinge sind. Und das das Wissen darüber, wie Prozesse im Prinzip funktionieren und das Durchführen von Arbeitsaufträgen entlang der Prozesse auch 2 ganz verschiedenen Dinge sind. Das nennt man hinterher Erfahrung.
So lernte das Projekt, wie im Unternehmen Wissen entsteht - durch Erfahrung.
Ob das Unternehmen das auch gelernt hat, darüber denkt das Projekt noch nach. Denn diese Art von Erfahrung macht das Unternehmen sicher öfter. Ob es einen Weg gibt, diese Art der Wissenssammlung abzukürzen?
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