Freitag, Dezember 11, 2009

Woran IT Projekte scheitern (Teil 2)


Hier ist der Link auf den zweiten Teil der Artikel-Serie von Dr. Ingo Zank (http://www.ikmt.de/public/homepage.htm#de/service/management-forum.htm#printthread.php@tid=334)
Über das Scheitern von IT-Projekten.

Er geht in diesem Teil auf die Besonderheiten von IT-Projekten ein:


„Was ist eigentlich so Besonderes an der Informationstechnologie, dass nach mehr als einem halben Jahrhundert ihres Bestehens immer noch zwei Drittel aller IT-Projekte die gesetzten Ziele verfehlen?“


Ein IT-Projekt ist ein Vorhaben, in dem IT-Technik, egal welcher Art, maßgeblich die Aufgabenstellung und Zielsetzung bestimmt oder zumindest wesentlich beeinflusst.

Projekte in der IT-Welt sind meiner Meinung nach gekennzeichnet durch Widersprüche. Auf den ersten Blick scheint es immer um ein technisch zu lösendes Vorhaben zu gehen. Das stimmt natürlich auch. Doch der Weg der Umsetzung des Vorhabens ist nur zu einem kleinen Teil ein technischer. Viel mehr spielen hier solch schwer zu fassende und zu bewertenden Faktoren wir Kommunikation, Konfliktfähigkeit und Teamarbeit eine Rolle.


Dr. Zank fasst das in die Begriffe Sensibilität -
Virtualität – Variabilität.

Dabei siedelt er die Gründe für das Scheitern von IT Projekten bei 3 Kernfaktoren an:

- das Nichtbeachten von Geschäftszielen
- Mangelnde Beteiligung der Betroffenen

- Mangelnde Beachtung von beweglichen Zielen

IT dient dazu, ein Unternehmen dazu zu unterstützen, seine Ziele zu erreichen. Das klingt so banal, dass es offenbar bei vielen IT-Projekten
zu wenig Beachtung findet. Ein IT-Projekt, das nicht zu den Zielen des Unternehmens passt, kann nicht erfolgreich sein. Allein genaue eine Überprüfung der Ziele von IT Projekten daraufhin, ob sie zu Unternehmenszielen und –Strategien kompatibel sind, würde es schon vielen Projekten ersparen, überhaupt an den Start zu gehen.

Der Erfolg eines Projektes misst sich immer auch am
Anwendungserfolg und der Bewertung durch die Nutzer – die Beteiligten. Mangelnde Beteiligung, verbunden mit zu wenig Information über das Projekt führt zu Zuständen die im Kern mit unklaren Anforderungen oder mangelnden Akzeptanz beschrieben werden – etwas das sich durch konsequentes Einbinden aller Beteiligten beheben lässt. Das setzt allerdings voraus, dass alle Beteiligten und Betroffenen des Projektes bekannt sind. Das zu erkennen, ist mehr eine kommunikative als eine technische und organisatorische Herausforderung. Und sie braucht unter Umständen Zeit und Geduld.

Dr. Zank schreibt „Die Änderung von konkreten Zielen und Prioritätenrangfolgen während der Laufzeit von IT-Projekten ist oft nicht vermeidbar. Unter anderem macht die o.g. Sensibilität oft Anpassungen notwendig, um geschäftliche, politische und andere Konflikte zu vermeiden.“

Das zeigt das Spannungsfeld auf, in dem IT Projekt sich oft bewegen: Die erste Annahme ist, das ein Projekt erfolgreich wird, wenn es einen fein säuberlich strukturierten, sorgfältig vorgedachten Weg folgt. Leider ist die Realität meistens anders. Trotzdem wird von IT-Projekten oft verlangt dass sie

1) dafür sorgen, dass alle Projektvorgaben (Anforderungen, Pläne, Rahmenbedingungen) während des gesamten Projektverlaufs stabil, also unverändert erhalten bleiben.

und

2) das Projekt so flexibel gestaltet wird, dass es unentwegt neue Anforderungen und Erkenntnisse verarbeiten kann, auf Änderungen in seiner Umwelt problemlos reagieren kann.

Mit festen Regeln hat hier kein Projekt eine Chance auf Erfolg. Viel wichtiger ist es, statt starre Regeln zu betonen, auf die eigentliche Absicht zu blicken, die den Regeln zugrunde liegt. Im Zweifelsfall ist der
Regelverstoss – im Projektmanagement eigentlich verpönt – quasi schon mit berücksichtigt.

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