Freitag, Juni 27, 2008

Sind Emotionen ein Erfolgsfaktor für Projekte?

Das Schlagwort "Emotionale Intelligenz" geistert seit langem durch die Literatur. Seitdem ist gewiss, das nicht nur intellektuelle Intelligenz zum Erfolg führt.

Doch im Alltag ist das alles nicht so einfach. Emotionale Entscheidungen haben im Geschäftsalltag scheinbar nichts verloren. Hier geht es um logisch-nüchternes Abwägen von Chancen und Risiken. Der kühl kalkulierende Manager, der Entscheidungen nur vernunftmäßig trifft, ist jedoch eine Legende. Gefühle, die Sie nicht beeinflussen können, spielen vielmehr immer eine große Rolle.

Gefühle sind somit in der Arbeitswelt in der Regel unsichtbar. Das heisst jedoch nicht, dass sie nicht vorhanden sind. Es ist nur ungleich schwerer, sie für die Arbeitswelt angemessen zum Ausdruck zu bringen.

Der Mensch soll seine Sorgen nicht "in sich hineinfressen" - in dieser Redewendung kommt die landläufige Meinung zum Ausdruck, daß es besser sei, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Doch mit welchen Folgen ist denn wirklich zu rechnen, wenn der Mensch seine Gefühle unterdrückt?

Es gibt Emotionsforscher, die sich mit solchen Themen auseinandersetzen.

Der irische Schriftsteller und Dramatiker George Bernard Shaw sollte darüber Auskunft geben, welcher der drei Faktoren jemanden am sichersten zum Erfolg führen würde: Arbeit, Geld oder Intelligenz? Shaw antwortete mit einer Gegenfrage: "Welches Rad bei einem Dreirad ist das wichtigste, wenn Sie sich darauf setzen und vorwärtskommen wollen?"

Übertragen auf Projekterfolg kann man die 3 Faktoren so formulieren: Planung, Intelligenz oder Emotion.
Doch zurück zum Alltag: Welche Erfahrungen haben Sie mit Emotionen in Projekten gemacht?

1 Kommentar:

  1. Eigentlich gibt es in Projekten nur Emotionen, nicht? ;-) Der Kunde hat ANGST, dass seine Anforderungen nicht rechtzeitig erfüllt werden. Der Lieferant wird ZORNIG, weil der Kunde schon wieder einen 2tägigen Workshop veranlasst. Der Entwickler SCHÄMT sich,weil ein Feature schon zum zweiten Mal nicht funktioniert. Etc.
    Kürzlich habe ich irgendwo gelesen (ich kann's vielleicht noch ausgraben, wenn's jemand interessiert), dass rationale (also gefühlsunabhängige) Entscheidungen im limbischen System heran reifen, dann erst vom "coolen" präfrontalen Cortex übernommen und via der "Zensurbehörde" namens Basalganglien an den motorischen Cortex weiter geleitet werden. Wenn man nun weiss, dass das limbische System Sitz der Gefühle ist, dann ist mein erster Satz gar nicht so daneben... :-)
    Gruss, Peter Addor
    http://www.anchor.ch

    AntwortenLöschen