Vor kurzem bin ich per Zufall in eine Diskussion um erfolgreiche Projekte geraten. Die Themen kreisten zunächst zuhauf um Geschichten von misslungenen Projekten. Hier haben scheinbar viele Projektleiter zahlreiche Anekdoten auf Lager. Was mich jedoch viel mehr interessiert ist:
wann ist ein Projekt erfolgreich?
Die Antwort ist einfach: Wenn alle Beteiligten das machen, was sie machen sollen. Leider machen sie das in der Regel nicht. Das liegt in der Natur des Menschen. Er ist eigenwillig, veränderungsunwillig und oft sogar faul.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten, damit umzugehen: Nicht oder richtig. Die meisten Projektleiter haben immer noch nicht verstanden, dass Projekte nicht gut sind, wenn alle glücklich sind, dass sie ihren Willen durchsetzen konnten. Im Kern der Projektleiteraktivitäten stehen nicht Diskussion, Moderation, Kompromiss und Verhandlung. Es geht statt dessen um Aufgaben und deren Erledigung. Es geht um die Einhaltung von Spielregeln und - auch das muss sein - um die Sanktionierung von Fehlverhalten mit dem Ziel, richtiges Verhalten zu produzieren.
Im konsequenzfreien Raum der meisten Unternehmenskulturen ist eine Verhaltensänderung aber nicht festzustellen. Warum auch? Wo stets Harmonie herrscht, muss alles richtig sein.
Ich gehöre zu den Leuten, die ein gutes Team zu schätzen wissen, motivierte Mitarbeiter, pfiffige Ideen und intensive Diskussionen. Doch die Voraussetzungen müssen hier manchmal erst geschaffen werden. Meine Erfahrung daher: Erst einmal schauen, ob schon allen klar ist, was ihre Aufgabe ist und ob sie das auch schon in Taten umsetzen, oder ob hier erst noch Ziele erreicht werden müssen.
P.S.: Wer glaubt, dass Projektmanager ein Job ist, in dem man gemocht werden soll, der sollte ganz schnell was anderes machen - Eisverkäufer zum Beispiel.
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