Donnerstag, Dezember 08, 2005

Ein Stück Storytelling aus der Praxis

Stellen sie sich einen großen Saal vor - 600 Mitarbeiter eines Beratungsunternehmens sind eingeladen an der Kick Off Veranstaltung für eine neue Organisationsstruktur teilzunehmen.

Mehrere Wochen war ein vielköpfiges Management-Team damit beschäftigt, ein neues Konzept und neue Organsiationsstrukturen zu erstellen - jetzt soll beides allen Mitarbeitern vorgestellt werden.

Alle warten auf die übliche Rede des Direktors - die vielen bunten Folien, warum alles durcheinander gewirbelt wird, wer jetzt zu welcher Gruppe gehört, wieviel mehr Umsatz/Ertrag erzielt werden soll. etc.

ABER
es kommt ganz anders! Der Direktor steht auf der Bühne - ohne Laptop, ohne Folien/Bilder. Er erzählt von seinen Gesprächen mit verschiedensten Mitarbeitern, von seiner Idee einer neuen Organisationsform - wie er begann, die einzelnen neuen Management-Positionen in seinem Kopf zu besetzen.
Er holt den Ersten der neuen Manager auf die Bühne - erzählt davon, wie er ihn eines Abends anrief und ihm seine Ideen darlegte - die beiden vollziehen auf der Bühne noch einmal (in Kurzfrom) das Gespräch nach, das sie damals führten - die Mitarbeiter können nachvollziehen, warum es diese Funktion jetzt gibt, warum dieser Manager ausgewählt wurde und was der Manager dazu sagt.

Dies wiederholt sich in den nächsten ca. 30 Minuten noch mehrmals, bis das gesamte neue Management-Team zusammen auf der Bühne steht.

Die neue Organisationsstruktur hat sich sozusagen live vor den Augen aller Mitarbeiter gebildet (zuminderst auf Management-Ebene) - ein beeindruckendes Bild für die meisten Mitarbeiter - soviel Transparenz waren sie bisher nicht gewohnt.

Montag, November 28, 2005

Die Macht der Geschichten

Storytelling ist seit einiger Zeit ein neues Schlagwort in der Diskussion um Methoden der Beratung von Unternehmen geworden. Storytelling befasst sich mit der ältesten Kommunikationsform der Menschheit – dem Erzählen.

Am Lagerfeuer passiert das seit Menschengedenken. In der Modernen Zeit werden die Lagerfeuer, zu denen man sich nach getaner Arbeit zusammenfindet immer seltener. Menschen treffen sich zum Beispiel in der Kaffee-Küche der Etagen der Unternehmen. Sie sitzen in Kantinen zusammen, sie treffen sich an zentralen Orten wie dem Fotokopierer, Kaffeeautomaten oder dem Lager für Büromaterial. Und meistens hat einer etwas zu erzählen.

Derjenige erzählt Anekdoten des letzten Projektes oder er erzählt über die Erfahrungen, die er mit dem neuen Kunden gemacht hat. Oder über seine Erfahrungen die er mit der neuen Kommunikationsstrategie der Unternehmensleitung gemacht hat, oder, oder oder.
All diesen Erzählungen wohnt eine kleine Gemeinsamkeit inne. Der Kern der erzählten Geschichte ist ein ganz wesentlicher Erfahrungsschatz des Erzählers, denn sonst würde er nicht davon erzählen. Er enthält wertvolles Erfahrungswissen wie in den genannten Beispielen über das Unternehmen, den Kunden, die Kommunikationskultur, das nur mündlich weitergegeben wird.


Dieses mündlich weitergegebene Wissen prägt ein Unternehmen ganz erheblich.
Die Geschichtenerzähler des Unternehmens wissen das. Storytelling holt diese Erzählkultur und dieses Wissen über Unternehmen ins Bewusstsein der Unternehmen.


Das kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Am besten lässt sich darüber erzählen.

Für jeden Einsatz von Storytelling in Unternehmen gibt es logischerweise eine eigene Geschichte. Oft sogar mehrere.

Donnerstag, November 24, 2005

Es war einmal....

wie wird man Geschichtenerzählerin ? Für Unternehmen?

Es war einmal ein tapferes Mädchen, das sich aufmachte, die Welt zu erobern. Sie studierte Wirtschaftsinformatik, weil sie dachte, dort das interessante mit dem nützlichen verbinden zu können. Nach dem Studium fand sie Arbeit als Unternehmensberaterin und in der Informationstechnologie von großen Unternehmen. Weil sie gemerkt hatte, dass ihr die eigene Unabhängigkeit enorm wichtig war, machte sie sich nach einigen Jahren selbständig. Ausgerüstet mit viel Know How, Berufserfahrung und Erfahrung über IT, Geschäftsabläufe und Organisation begann sie mit viel Energie, ihr Wissen in Projekten einzubringen. Ihr Fachwissen war gefragt, und auch von allen als wichtig erachtet und geschätzt. Nur – noch viel wichtiger als all das Fachwissen schien den Menschen, mit denen sie es zu tun hatte, etwas anderes zu sein: nämlich zu erzählen. Um in IT – Projekten herauszufinden, was denn die Anforderungen an eine zukünftige Software-Lösung sein sollten (nur so als Beispiel), befragte sie die Menschen, was ihnen denn wichtig sei. Und die Menschen erzählten. Und weil die Menschen schon mal beim erzählen waren und das Mädchen gut zuhörte und gerne fragte, wurden ihr auch noch viele andere Geschichten zum Unternehmen und auch zu anderen Dingen erzählt, die die Menschen wohl gerne schon immer einmal jemand erzählen wollten, der ihnen zuhörte.
Am Ende des Projektes wusste das Mädchen dann genau Bescheid über die Anforderungen an die Software-Lösung (nur so als Beispiel), aber sie wusste immer auch noch viel, viel mehr über das Unternehmen und deren Menschen.
Sie hatte ein Bild von der Unternehmenskultur und davon, wie gut und wie gerne die Menschen ihre Arbeit machten, wie engagiert sie waren, welche Kunden das Unternehmen hatte und noch viele andere Dinge. Und vor allem, wie viele Ideen jeder einzelne hatte, die dem Unternehmen nützen könnten, nur dass viel zu selten jemand da war, oder auch Zeit dafür da war, von diesen Ideen zu erzählen.
Das Mädchen fand es sehr schade, dass in den Köpfen der Menschen so viele gute Geschichten vorhanden waren, und niemand sich die Zeit nahm, diese Geschichten zuhören und aus ihnen zu lernen.
Und so machte sie dies kurzerhand zum Thema ihrer Art, Unternehmen zu beraten und wurde immer mehr zur Geschichtenerzählerin für Unternehmen und Menschen.
Und nebenbei erzählt sie gerne eigene und fremde Geschichten vor großen und kleinen Leuten. Und das erstaunliche ist, alle haben Spaß daran.
Und selbst die großen Leute entdecken, wie viel mehr als „nur“ Spaß es bringt, sogar für ein Unternehmen, wenn nicht nur Informationen verteilt werden, sondern auch Geschichten dazu erzählt werden.

Möchten Sie auch Geschichten erzählt bekommen? Fragen Sie die Geschichtenerzählerin.
Bald kommt meine erste Geschichte :-)