Dienstag, November 14, 2017

„Make anything!“

Geschichten aus dem Silicon Valley



Damit Neues entstehen kann, muss man ab und zu neue und andere Ideen zulassen. Die Delegationsreise der IHK München und Oberbayern ins Silicon Valley, an der ich teilnehmen konnte, hat mir Anfang November einen ganzen Berg neuer Ideen für das Denken in ungewöhnlichen Bildern gebracht. Hier eine der schönsten Geschichten:



San Francisco, 2. November 2011

Was wäre wenn ... Kinder auch nach Sonnenuntergang noch ihre Hausaufgaben machen könnten? Nun, sie könnten länger draußen spielen, solange es hell ist – Fußball zum Beispiel. In Gegenden, ohne Stromanschluss wird das Leben davon bestimmt, wann die Sonne untergeht. Danach gibt es kaum mehr Licht in den Häusern. Ein „Social Start up“ hatte die Idee, einen Ball zu entwickeln, der die Bewegungsenergie speichert und abends mit einer aufgesetzten LED-Lampe zur Beleuchtung wieder abgibt – eine halbe Stunde Fußballspielen für drei Stunden Licht: „Kinder geht raus zum Fußballspielen, damit wir heute Abend Licht haben!“

„Make anything“ ist der Slogan von Autodesk. Wenn du es dir vorstellen kannst, kannst du es auch machen. Das Unternehmen verkauft die Software, mit der dieser Ball entwickelt worden ist. Man könnte vielleicht sagen: „Autodesk stellt Software für computer-aided design (CAD) und Computeranimation in den Bereichen Architektur, Gebäudetechnik und Hoch- und Tiefbau, Automotive und Transportwesen, Mechanik und Maschinenbau, Medien und Unterhaltung sowie Versorgung und Telekommunikation her.“ (Wikipedia)

Oder man kann Geschichten darüber erzählen, was die Software kann. Lösungen, die Kunden und Anwender der Software, entwickelt haben – davon erzählt ein ganzer Showroom bei Autodesk, den ich auf meiner Reise ins Silicon Valley besucht habe: Von Gebäuden mit extremen klimatischen Herausforderungen, von der Schönheit filigranen Designs, von smarten Lösungen durch Digitalisierung oder von spektakulären Hollywood-Produktionen.

Autodesk ist kein Start-up mehr. Aber Storytelling ist im Silicon Valley ein völlig selbstver-ständliches und verbreitetes Tool. Gute Geschichten machen die Produkte von Start-ups emotional und sofort verständlich. Ist es die Nähe zu Hollywood? Ist es die Haltung, dass der Erfolg eines Start-ups darin liegt, den Markt für ein Produkt schnell zu erschließen und Kunden zu begeistern? Start-ups sind hier ein Massenphänomen: Start-up Accellerator stellen Gründern drei Monate Raum und Finanzierung zur Verfügung – in dieser Zeit muss es pas-sieren, danach sind sie raus. Scheitern allerdings hat hier auch eine ganz andere Bedeutung als in unserer Business-Kultur und Fehler zu machen einen anderen Stellenwert – aber davon mehr in meiner nächsten Geschichte.

... oder im Webinar am 15.11. ab 17:30 Uhr.
Infos und Anmeldung