Freitag, Dezember 19, 2008

Storytelling in Projekten - Teil I: die Projektkommunikation

Nicht nur in Unternehmen, sondern auch in Projekten kann Storytelling auf verschiedene Weise genutzt werden. Die drei wichtigsten Einsatzgebiete sind:
1. Unterstützung der Projektkommunikation
2. Unterstützung beim Wissensmanagement (Auffinden von Wissen)
3. Unterstützung bei der Lösungsfindung

Mit Storytelling lässt sich die Kommunikation der Projektinhalte unterstützen. Das Projekt kommuniziert über Geschichten den Zweck und das Ziel des Projekts. Je nach Situation erzählen Projektleiter oder Projektmitarbeiter aber auch Auftraggeber oder die vom Projekt Betroffenen. Diese Geschichten sind auf die jeweiligen Stakeholder abgestimmt, z.B. Entscheider, zukünftige Anwender der Projektlösung, vom Projekt betroffene Mitarbeiter.


Ziel ist es, den unterschiedlichen Zielgruppen bestimmte Botschaften und Inhalte zu vermitteln. Themen sind z.B. Projektziel, Status oder Projektnutzen.


Der Projektleiter vermittelt die aktuelle Situation im Projekt im Treffen mit dem Lenkungsausschuss z.B. kurz und treffend mit einer Metapher oder einer Parabel, die die aktuelle Situation beschreibt und genau auf den Punkt bringt. Dadurch bringt er die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer des Lenkungsausschusses genau auf den wichtigen Punkt, den er hervorheben möchte und der Lenkungsausschuss ist über den Vergleich sofort „im Bilde“.


Bei einem Projekt beispielsweise gab es einen Wechsel in der Geschäftsleitung beim Auftraggeber. Das war zwar bereits allgemein bekannt, nicht geplant waren allerdings die erhöhten Kommunikations-Aufwände im Projekt, die dadurch entstanden, dass sich ein neuer Auftraggeber in die Ziele und Aufgaben des Projektes kennenlernen musste und seine eigenen Vorstellungen in das Projekt einbringen wollte.
Der Projektleiter brachte mit der folgende Geschichte brachte die Anfangsschwierigkeiten in der Kommunikation auf den Punkt, bevor er sein Anliegen erläuterte und mit konkreten Fakten argumentierte:

Ein Mann wandert mit schwerem Gepäck beladen auf einer Landstraße. Da kommt ihm ein Bauer mit seinem Pferdewagen entgegen. Der Wanderer hält ihn an: "Wie weit ist es von hier nach Steinberg?" Der Bauer kratzt sich hinterm Ohr und brummelt: "Na ja, mit dem Pferdewagen wohl so eine halbe Stunde." Der Wanderer: "Darf ich mitfahren?" – "Bitte, steigen Sie auf", sagt der Bauer. Sie fahren eine halbe Stunde. Noch keine Häuser in Sicht. Langsam wird der Wanderer unruhig. "Sagen Sie", ruft er dem Bauern von hinten zu, "wie weit ist es denn noch bis Steinberg?" Der Bauer kratzt sich wieder hinterm Ohr und brummelt: "Na ja, mit dem Pferdewagen wohl so eine gute Stunde." Der Wanderer ist entsetzt: "Wie kann denn das sein?! Vorhin haben Sie mir noch erzählt, wir wären eine halbe Stunde von Steinberg entfernt. Und jetzt fahren wir schon eine halbe Stunde!" – "Ja", brummelt der Bauer, "aber in die entgegengesetzte Richtung."

Es muss aber nicht immer eine solche Parabel sein, um eine bestimmte Botschaft anschaulich zu erläutern oder ein Problem zu schildern. Oft sind auch schon die Geschichten „aus dem wirklichen Leben“, also Beispiele oder Erfahrungsberichte aussagekräftig und helfen einem Zuhörerkreis, der nicht genau über Einzelheiten informiert ist, sich in Situationen hineinzuversetzen und Entscheidungen zu treffen. Wie im Beispiel mit dem Lenkungsausschuss des Projektes. Der Lenkungsausschuss ist im wesentlichen über Ziele und Fortschritt des Projektes informiert. Details aber sind den Teilnehmern dieser Runde oft nicht bekannt. Bei der Beurteilung des Projektes ist es daher sehr hilfreich, sich auf eine anschauliche Art ein Bild vom aktuellen Projektstand machen zu können.

Montag, Dezember 15, 2008

Storytelling - wirkt über Emotionen und Bilder


Heute ein kleiner Ausflug in´s Hintergrundwissen.

Alle narrativen Methoden (also schlicht Storytelling) funktionieren, weil sich unser Gehirn anschauliche Dinge leichter merken kann. Der Mensch ist ein "erzählendes Wesen".

Wir können uns Fakten und Sachverhalte leichter merken, wenn man sie uns in einer Geschichte präsentiert. Woran liegt das?


Forschungsergebnisse der Neurobiologie zeigen, dass unser Gehirn am schnellsten und direktesten über Gefühle gesteuert wird. Fakten, die von Emotionen begleitet werden, verankern sich in unserem Gehirn effizienter und nachhaltiger. Wichtige Erfahrungen sind oft mit intensiven Gefühlen verbunden – sei es, dass uns die Ereignisse sehr interessiert haben, wir überrascht wurden oder einen Schreck erlebt haben. Wenn wir uns an diese Erfahrungen erinnern, dann erinnern wir uns auch an die Gefühle in der damaligen Situation. Das Gehirn verbindet Erfahrungen oder Fakten mit den Emotionen, die sie begleitet haben.


Emotionen führen dazu, dass in unserem Kopf eine Abfolge von Bildern entsteht. Diese Bilder können wir uns umso leichter merken, je stärker die Emotionen sind, die wir mit ihnen verbinden. Auf diese Weise funktionieren Geschichten: Sie erzeugen in uns Emotionen und Bilder. Die inneren Bildergeschichten und die Fakten, die sie transportieren, können wir uns gut merken. Es entsteht Wissen, das wir gerne weiter erzählen. Auf dieser Wirkung baut Storytelling auf.

Donnerstag, Dezember 11, 2008

Storytelling und Unternehmenskultur

Angeregt durch den Kommentar zum letzten Posting habe ich mir ein paar Gedanken zum Thema Unternehmenskultur und Storytelling gemacht.
Natürlich bin ich sofort bei der Kultur eines Unternehmens, wenn ich hinterfrage, wie im Unternehmen Wissen kommuniziert wird. Denn letztendlich geht es bei Organizational Storytelling darum.

Herrscht im Unternehmen eine offene Kommunikationskultur, dann ist Storytelling etwas völlig selbstverständliches. So selbstverständlich, das die Sache oft gar keinen Namen hat. Solche Unternehmen mag ich sehr - denn da funktioniert Storytelling so, wie es beabsichtigt ist. Es ist Teil der Kommunikation im Unternehmen.

Für die anderen Unternehmen gibt es da ein paar Geheimnisse zu lüften:
  • Was heisst denn das - "offene Kommunikationskultur"?
Dafür gibt es ein paar Merkmale. Das wichtigst ist, dass man Fragen stellen darf, Antworten bekommt und Kollegen untereinander das auch tun.

zum Beispiel:
"Ihr hattet im letzten Projekt doch dieses spezielle Problem mit der Datenschnittstelle. Wie habt ihr das gelöst ? - Ich glaube, in unserem Projekt haben wir gerade etwas ähnliches..."
oder
"Könnt Ihr mir die Abläufe in der Abteilung xy erklären? Mir fehlen da ein paar Zusammenhänge..."
Eigentlich ganz einfach und selbstverständlich. Der Punkt ist der, es zu tun und von Kollegen auch Antworten zu bekommen. Jeder nimmt sich die paar wenigen Minuten und hillft dem Kollegen mit einer Antwort, einem Beispiel, einem kurzen Erfahrungsbericht, usw. weiter. Schließlich ist man selber auch ab und zu auf Antworten anderer Kollegen angewiesen.

Noch ein Geheimnis:
  • Wissen vermehrt sich, wenn man es teilt.
Das ist die einzige Ressource im Unternehmen, bei der das der Fall ist. Man muss sich nur trauen. Wenn allerdings die Einstellung im Unternehmen zum Wissen dem nicht entspricht und es für Mitarbeiter vielversperchender ist, Wissen zurückzuhalten, dann vermehrt sich diese Ressource auch nicht. Ganz im Gegenteil, sie wird kleiner und kleiner. Denn jeder der das Unternehmen verlässt, oder sich innerhalb des Unternehmens verändert, nimmt ein Stückchem Wissen mit, das dann für das Unternehmen verloren ist.

Das letzte Geheimnis für heute:
  • Einfach tun.
Storytelling funktioniert umso besser, je weniger man es erklärt und je selbstverständlicher man es mit anderen Methoden und Tools, z.B. aus dem Wissensmanagement oder dem Projektmanagement verbindet.

Zum Beispiel:
Ein Projekt, das sein komplexes Know How und die Abhängigkeiten des Projektes zu seiner Umwelt auf einer Wissenslandkarte grafisch darstellt, hat schon die beste Basis, um den Wissens- und Erfahrungsaustausch in Gang zu bringen. Und bei der Entwicklugn einer solchen Landkarte reden die Teammitglieder miteinander - sie erzählen ihr Wissen.

Also - manchmal ist Storytelling öfter "irgendwo drin" - auch wenn´s gar nicht draufsteht :-)

Demnächst mehr über Storytellign im Projektmanagement ........

Mittwoch, Dezember 10, 2008

Storytelling - was ist das eigentlich - Teil II

Heut noch ein paar Überlegungen zum Thema Storytelling - und wie sich das in Projekten nutzen lässt. Projekte sind nämlich Geschichtenfundgruben.

Wem hören Sie denn mit Vergnügen zu? Dem gewandten Erzähler oder dem akribischen Faktensammler? Es fällt uns leichter, Geschichten zu folgen, als einer Aufzählung von Fakten. Geschichten wecken bei uns Emotionen, hier ist Spannung und Aufregung im Spiel, Geschichten unterhalten uns. Außerdem können wir uns Fakten, die wir in einer Geschichte hören, gut merken.

Geschichten lassen sich auch im Projektmanagement nutzbringend einsetzen. Sie können beispielsweise dazu beitragen, das Projektteam zu motivieren, das Projektziel zu kommunizieren oder Wissen weiterzugeben. Das Erzählen von Geschichten als Methode nennt man "Storytelling".

Storytelling ist knapp formuliert eine Sammlung narrativer Methoden (lat. narrare = erzählen). Es beschränkt sich aber nicht nur auf das Erzählen oder Zuhören, sondern umfasst auch Aspekte wie den Zweck einer Geschichte, den gewählten Verbreitungsweg und die Situation, in der erzählt wird.

Die Learning History-Methode beispielsweise wurde in den 1990er Jahren in den USA entwickelt und wird seitdem von namhaften Unternehmen, z.B. Rank Xerox oder IBM eingesetzt. Hierbei erzählen ausgewählte Mitarbeiter über wichtige Ereignisse oder Abläufe. Dabei bringen sie jeweils ihre eigene Sichtweise des Sachverhalts in ihre Erzählung ein, so dass sich bisher unbekannte Zusammenhänge aufzeigen. Diese werden in einer Lerngeschichte (Learning History) zusammengefasst und in Seminaren anderen Mitarbeitern vorgetragen. Anschließend besprechen die Zuhörer die Geschichte.

Mittels Storytelling ist es möglich, Wissen weiterzugeben oder die Kreativität anzuregen, beispielsweise um für bestimmte Probleme eine Lösung zu finden. Am häufigsten dient Storytelling strategischen Zwecken. Mit Geschichten kann man u.a. neue Werte vermitteln oder die Unternehmenskultur darstellen. Erzählt der Personaler dem neuen Mitarbeiter beispielsweise, dass der Firmengründer – inzwischen mehrfacher Millionär – bei jedem Besuch in der Produktionshalle den Boden nach Schrauben absucht und sie aufhebt, macht er dem Neuling dadurch klar: Wir sind sparsam. Auch der Chef spart, wo er kann. Solche Anekdoten wirken allerdings nur, wenn sie wahr sind. Für andere Situationen (z.B. Problemlösungsprozess) können erfundene Geschichten und Analogien besser geeignet sein.

Der Begriff "Geschichte" ist beim Storytelling weit gefasst. Grundsätzlich reicht er von der Weitergabe von Erfahungen bis hin zur dramaturgisch hochwertigen, spannungsgeladenen Geschichte. In der Praxis lässt sich aber beobachten, dass auch Personen, die eher fakten- und datenorientiert sind, sehr ansprechend erzählen können, wenn sie sich für ein Thema begeistern.

Flexibel ist auch der Rahmen, in dem eine Geschichte erzählt wird: Die Erzählung kann systematisch geplant und verarbeitet werden wie bei der Learning History-Methode. Es kann sich aber auch um eine Anekdote handeln, die der Abteilungsleiter spontan seinen Mitarbeitern erzählt, um sie zu motivieren oder für gute Stimmung zu sorgen.


Storytelling - was ist das eigentlich genau

Storytelling ist im Grunde so einfach, dass ich es heute einfach mal erklären möchte.
Vor allem, weil ich immer weider darauf angesprochen werden, wo dann das Geheimnis liegt.
Menschen lieben offenbar Geheimnisse und die Geschichten "d´rum herum".
In loser Folge werde ich die verschiedenen Aspekte von Storytelling hier ergänzen.


Im Grunde genommen meint Storytelling ja nichts anders als Geschichten erzählen.
Die Frage ist nur, wofür und wem.
Im englischen Sprachraum spricht man von Organizational Storytelling, wenn man das meint, was ich tue.

Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Ich arbeite mit der "Grundannahme", dass auch in Unternehmen die "wichtigen Dinge" weitererzählt werden, statt das man sie dokumentiert. Ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist, dass ich in Unternehmen Wissen über´s erzählen aktiviere, das zwar vorhanden, aber zu wenig wahrgenommen wird. Die Wahrnehmung funktioniert darüber eine Art von Erzählkultur im Unternehmen zu schaffen - eben für Zuhörer und Erzähler zu sorgen. Das ist ein kleiner aber sehr wichtiger Aspekt von Storytelling in Unternehmen.

Sonntag, Dezember 07, 2008

Der kleine Fahrradladen

Eine Parabel ist eine lehrreiche, kurze Erzählung. Eine Parabel hat immer eine Botschaft, die sie weitergeben möchte. Von daher ist es oft ein Kunststück, eine Parabel zu erzählen, ohne belehrend zu wirken.
Denn Menschen sind nun mal so, dass sie ungerne belehrt werden, aber gerne etwas erzählt bekommen. Wirklich guten Parabeln gelingt es, diese beiden Gegensätze miteinander zu verbinden.
Warum ich das erzähle?
Nun, ab und zu finde ich tatsächlich eine Parabel, der dies gelingt. Lehrreich und unterhaltsam, gut geschrieben, aber nicht übertrieben in ihrer Botschaft.

Werner Schwanfelder erzählt eine solche Parabel in seinem Buch "Der kleine Fahrradladen". Eine kurze Geschichte über Motivation und Eigenverantwortung in Unternehmen.
Sie regt zum Nachdenken an, ohne belehrend zu wirken. Und macht Spass.

(Das Buch ist 2008 im campus-Verlag erschienen)

Mittwoch, Dezember 03, 2008

Als der Zeit zu langweilig wurde

Für die meisten Dinge gibt es eine wissenschaftliche Erklärung. Das ist gut und es gibt den Menschen ein Gefühl von Sicherheit, wenn die Welt rational erklärbar ist.
Für viele Dinge gibt es aber auch Erklärungen, die ganz und gar nicht wissenschaftlich sind. Manche Erklärungen sind einfach nur schön und machen Spass. Auch solche sind wichtig. Erstaunlicherweise kann man sich die wissenschaftliche Sicht auf die Welt leichter merken, wenn man den Erklärungen eine "unwissenschafltiche" an die Seite stellt. Einfach nur so, zum Spass, zum weitererzählen und drüber schmunzeln..

Die folgende Geschichte ist eine von diesen:

Die Ordnung und die Routine beschlossen, den Menschen zu helfen.


Sie erfanden die Zeit, damit die Menschen genau planen konnten und schenkten Ihnen Uhren, damit sie einen guten Überblick übe rihre Tätigkeiten hatten.
Jahraus, jahrein verging die Zeit immer gleich. Sekunde um Sekunde, Minute um Minute, Stunde um Stunde.
Doch mit der Zeit schienen die Menschen immer mehr Robotern zu ähneln. Sie lebten ganz automatisch nach dem Diktat der Zeit.
Der Zeit selbst gefiel das gar nicht.
Ihr war so schrecklich langweilig, dass sie beschloss, davonzulaufen. Als es dunkel wurde, klopfte sie an der Tür eines Hauses und dort öffnete die Abwechslung. Sie lud die erschöpfte Zeit sofort zu sich ein.
Der Zeit gefiel es bei der Abwechslung. Von ihr lernte sie, was Vielfalt war. Sie begann damit, eine Minute mal kurz oder mal länger sein zu lassen. Eine Stunde mal zu einer kleinen Ewigkeit werden zu lassen oder sie blitzschnell vergehen zu lassen. Und das gefiel ihr so gut, dass sie dabei blieb.
So kommt es, dass wir die Zeit zwar an den Zeigern der Uhren ablesen können, dass sie sich aber immer wieder ganz unterschiedlich anfühlt.
Quelle: Tania Konnerth, "Aus der Schatzkiste des Lebens"

Samstag, November 29, 2008

Über Wissensmanagement, Qualität und Storytelling

kürzlich habe ich eine interessante Studie zum Thema Wissensmanagement im Qualitätsmanagement entdeckt:

http://www.know-center.tugraz.at/news/studie_zu_wm_im_qualitaets_und_projektmanagement

Das Thema hat nicht wirklich etwas mit Storytelling in Unternehmen zu tun, obwohl es doch artverwandt ist.
Ein Absatz in der Studie hat mir besonders gut gefallen:
"Die Wissensnutzung ist kein Selbstläufer. Die Notwendigkeit einer aktiven Unterstützung von Mitarbeitern bei der Nutzung vorhandenen Wissens wird in der Praxis stark unterschätzt."

Es genüge nicht, Wissen lediglich zur Verfügung zu stellen. Mitarbeiter brauchen also auch Unterstützung bei der Anwendung und dem Übertragen von vorhandenen Fakten auf neue Situationen (gemeinhin auch als "Lernen" bezeichnet).

Nun, die beste Methode, das zu unterstützen, ist das vorhandenen Wissen durch einfache Erzähltechniken zu aktivieren. Und damit bin ich doch beim Thema Storytelling. In Projekt-Teams, mit denen ich in Workshops die Themen Effizienzsteigerung und höhere Qualität ihrer Arbeit beleuchte, ist genau da der Ansatzpunkt. Viele Dinge in Projekten und damit auch in Unternehmen funktionieren nur gut mit einer etablierten Erzählkultur, in der es üblich ist, seine Erfahrungen miteinander zu teilen.

Sorgen Sie also für Erzähler und Zuhörer in Ihrem Unternehmen - es kommt allen zugute.

Mittwoch, November 19, 2008

Märchen und Management

Märchen scheinen dieser Tage wieder "Modern" zu werden. Vielleicht liegt es ja auch an der Jahreszeit. Mit dem nahenden Winter scheinen die Menschen gerne besinnlicher zu werden und erinnern sich an Dinge,
die Ihnen von früher - aus längst vergangenen Zeiten -
aus der Kindheit -
selbstverständlich und vertraut waren:


Aus einem Artikel in "Managerseminare":
Ein Esel findet sich von seinem Arbeitgeber outgesourct auf der Straße wieder. Da er in seinem Alter keine Chance sieht, eine neue Stelle zu finden, beschließt er, in Bremen als Stadtmusikant eine 'Selbst-AG' zu gründen. Auf seinem Weg in die Stadt begegnet er drei Leidensgenossen, einem Hund, einer Katze und einem Hahn – alle drei haben vor kurzem ihren Job verloren, und alle drei steigen beim Esel ein. Die Selbst-AG wird zur Wir-GmbH.

Quelle: http://www.managerseminare.de/managerSeminare/Archiv/Artikel?urlID=168404






Montag, November 03, 2008

Über die Freiheit .....

Neulich führte ich im Kollegenkreis eine Diskussion.
Es war eine von den Grundsatzdiskussionen, die endlos lang werden können - und man nicht wirklich zu einem Ergebnis kommt. Aber manchmal hilft es einfach, sich Gedanken zu machen - wozu auch immer. Konkret ging es um das Dasein des Projektleiters - was auch sonst :-)
und zwar in den beiden unterschiedlichen Ausprägungen mit seinen Vor- und Nachteilen:
a) fest angestellt
oder
b) freiberuflich.

Die Diskussion wogte hin und her - wir sind noch nicht wirklich auf der Weisheit letzten Schluß gekommen. Vielleicht ist die Diskussion auch nur unterbrochen udn noch nicht fertig.
Im Nachgang fiel mir dann folgende Geschichte dazu ein:


Der Hund ohne Namen ging in der Sonne spazieren. An einer Hausecke traf er eine wohlerzogene Pudeldame und einen edlen Schäferhund. Beide blickten ihm etwas naserümpfend entgegen. Der Hund ohne Namen begrüßte sie freundlich.
„Ich bin Rex und das ist Püppi.“ stellte der Schäferhund formvollendet vor. „Wie heißt du? Und wem gehörst Du?“ wollte Püppi wissen. Der Hund dachte nach. Ihm fiel ein, dass er von Menschen manchmal „He Du!“ gerufen wurde. „Ich heiße Hedu“, antwortete Hedu ein­fach, und ich gehöre niemandem.“
„Niemandem ? Wie schrecklich.“, rief Püppi. „Du siehst aus, als ob Du noch nie gebadet worden wärest.“
„Das mache ich selbst.“, erklärte Hedu.
„Musst Du den niemandem gehorchen? Ich muss mit Frauchen immer im Auto mitfahren. Und bei besonderen Gelegenheiten trage ich ein sternen­fun­kelndes Halsband.“, erklärte Püppi würdevoll.
„Ich muss das Haus meines Herrn, dem ich gehöre, stets gut bewachen und sofort gehorchen.“, ergänzte Rex.
„Was ist müssen?“, wollte Hedu wissen.
Da kam ein Mensch des Weges. „Hedu, da steckst du also.“, begrüßte der Mensch Hedu und kraulte ihn zwischen den Ohren. Dann ging er weiter. „Na also, ihm gehörst du also.“, sagte Rex. „Nein, das ist der Mensch, bei dem ich wohne. Ich helfe ihm, Schafe zu hüten, wenn er mich braucht. Da haben wir immer viel Spaß. Sonst mache ich, was ich will.“
„Was ist Spaß?“ fragten Rex und Püppi unisono.
Da kam eine elegante Dame und legte Püppi die funkelnde Leine an und Püppi musste aufstehen. Dann kam ein vornehm gekleideter Herr um die Ecke und Rex war mit einem Sprung bei ihm und ging mit ihm fort.
Während Rex und Püppi ihrer Herrschaft folgten, drehten sie sich um und sahen Hedu, wie er sich in der Sonne rekelte und schnarchte.

Donnerstag, Oktober 30, 2008

Chuck und sein Gaul

Der junge Chuck will mit einer eigenen Ranch reich werden. Als Anfang kauft er einem Farmer ein Pferd ab. Er übergibt dem Farmer seine ganzen 100 Dollar und dieser verspricht, ihm das Pferd am nächsten Tag zu liefern.

Am nächsten Tag kommt der Farmer vorbei und teilt Chuck eine schlechte Nachricht mit: "Es tut mir leid, Kleiner, aber das Tier ist in der Nacht tot umgefallen." Meint Chuck: "Kein Problem. Gib mir einfach mein Geld zurück. "Geht nicht", eröffnet ihm der Farmer. "Ich habe das Geld gestern bereits für Dünger ausgegeben."

Chuck überlegt kurz. "Na dann", fängt er an, "nehme ich das tote Biest trotzdem." "Wozu denn?" fragt der Farmer. "Ich will es verlosen", erklärt ihm Chuck. "Du kannst doch kein totes Pferd verlosen!", staunt der Farmer. Doch Chuck antwortet: "Kein Problem! Ich erzähl' einfach keinem, dass es schon tot ist..."

Monate später laufen sich Chuck - fein in Anzug und schicken Schuhen - und der Farmer in der Stadt über den Weg. Fragt der Farmer: "Chuck! Wie lief's denn mit der Verlosung des Pferde-Kadavers?" "Spitze", erzählt ihm Chuck. "Ich habe über 500 Lose zu je 2 Dollar verkauft und meine ersten 1'000 Dollar Profit gemacht.""Ja... gab's denn keine Reklamationen?" "Doch - vom Gewinner", sagt Chuck. "Dem habe ich dann einfach seine 2 Dollar zurückgegeben."
(Quelle unbekannt)
Heute verkauft Chuck strukturierte Finanzprodukte in New York…

Montag, Oktober 27, 2008

Einfach Besser erklären - Storytelling lernen

Wir planen wieder ein Tagesseminar zu Storytelling -
das Geschichtenerzählen mit Methode in und für Unternehmen.
Interessierte, die die Methode kennen lernen wollen und sich Anregungen für ihre eigene Arbeit holen möchten, sind herzlich willkommen. ....
Und darum geht es: Das meiste Wissen in Unternehmen steckt in den Köpfen der Mitarbeiter - oft nur dort. Und weitergegeben wurde Wissen seit jeher, indem es weitererzählt wurde.
Storytelling macht dies zur Methode für aktives Wissensmanagement, Lernende Projekte und den Erfahrungsaustausch im Unternehmen. Storytelling nutzt es, dass Geschichten schnell verstanden werden. Menschen haben schon immer aus Geschichten gelernt, denn sie helfen ihnen Zusammenhänge zu verstehen. 

Ein wenig Storytelling hilft uns, die Welt des Wissensmanagements schneller zu verstehen, und macht die Welt des Argumentierens und Verkaufens von Wissen und Erfahrungen anschaulicher und unterhaltsamer. Geschichten wirken über Bilder und unterstützen die Welt der Argumente und der Fakten.

zum Inhalt
· Überblick über die Methode und ihren Einsatz innerhalb eines Unternehmens, Seminars, Projektes, Workshops, usw.
· Informationen über die Einsatzmöglichkeiten als Kommunikationsinstrument
· StoryTelling als Präsentationstechnik; Aufbau von dafür nutzbaren Geschichten (Stories)
· Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Geschichten und StoryTelling-Geschichten
· Anregungen und Beispiele wie StoryTelling den eigenen Methoden–Koffer ergänzen kann
Die Fakten:
Termin: 26.11..2008, 9:00 - 17:00 Uhr
Preis: 320 Euro zzgl. MwSt.
Anmeldung und weitere Infos per Mail an EBH(at)consulting4quality.de
oder hier:
https://www.dozentenscout.de/Terminkalender/details/Einfach-besser-erklaeren---Storytelling-fuer-Berater-und-Trainer

Freitag, Oktober 24, 2008

Auf die Perspektive kommt es an...

Ein Philosoph sagte einmal zu einem Fisch:"Der Sinn des Lebens ist zu denken und weise zu werden."
Der Fisch antwortete:"Der Sinn des Lebens ist zu schwimmen und Mücken zu fangen."

Der Philosoph murmelte: "Armer Fisch!"
Der Fisch wisperte:"Armer Philosoph!"


(Quelle unbekannt)
Die "richtige" Perspektive zum "richtigen" Zeitpunkt ist oft das Entscheidende. Manchmal hilft einem Projekt ein Perspektivenwechsel, um die Dinge klar zu fokussieren. Trennen Sie dabei zwischen den Dingen, die langfristig den Projekterfolg ausmachen und den Dingen, die kurzfristig Probleme beheben. Wenn ein Projekt noch noch in der zweiten Kategorie arbeitet, gerät das Projektziel aus den Augen. Wenn das Projekt nur auf die erste Kategorie achtet, fehlt die Umsetzungskraft.

Donnerstag, Oktober 23, 2008

Ist wirklich alles ein Projekt?!?


Bevor Firmen Projekte vom Stapel lassen, sollten sie genau prüfen, ob sich die Fragestellung nicht auch in einem kleinen Team lösen lässt. Denn: Projektarbeit bindet Ressourcen und kann daher in machen Situationen eher zur Bremse als zum Gashebel werden.
Manches, das wie ein Projekt klingt, ist nur eine Aufgabe, die von einige wenigen Mitarbeitern gelöst werden muss.
Manche Unternehmen scheinen unter "Projektitis" zu leiden - jede neue Aufgabe wird kurzerhand zum Projekt erklärt, ein Team aufgesetzt, eine Projektplanung gestartet, ein Kommunikatoinsplan geschrieben, ein Kick-Off geplant und durchgeführt, etc.... Alles vorbildlich und nach Handbuch.
Nur - manchmal reicht es auch, wenn man die Aufgaben einfach erledigt, statt sie zuerst aufwändig zu planen, Arbeitspakete zu definieren und die Umsetzung zu kontrollieren. Wahrscheinlich würde es der Erfolgsquote von Projekten ab und zu mal ganz gut tun, wenn das ein oder andere Projekt nicht zum Projekt erklärt wird und stattdessen die anstehenden Aufgaben einfach erledigt werden.
(Bildquelle: www.photocase.de - larrag01)

Samstag, Oktober 18, 2008

Warum tut man etwas -

... oder auch nicht, obwahl man es theoretisch besser weiss???

Das scheint zu den unergründbaren Geheimnissen zu gehören, warum wir Entscheidungen treffen. Führt nur die eigene Erfahrung und das eigenen Erleben zu "richtigen" Entscheidungen?

Erfahrung ist ja bekanntermassen das was man hat, kurz nachdem man es brauchte.

In einem Projekt müssen zu Beginn Ziel, Auftrag und anschließend Anforderungen geklärt werden. Das lehrt jedes gute Buch darüber und vor allem die Erfahrung ;-).
In einem meiner letzten Projekte war nun die Aufgabe, vor Einführung einer neuen Standard-Software zunächst die Geschäftsprozesse im Unternehmen "aufzuräumen"
(also analysieren, kurz dokumentieren, dort optimieren, wo Ungereimtheiten schnell sichtbar wurden).


Dann erst ist das Unternehmen daran gegangen, sich mit dem Auswahlprozess für neue Software zu beschäftigen.
Nach dieser "Aufräumaktion" der Geschäftsprozesse wusste man
erstens, was man wollte,
zweitens was man nicht wollte und
drittens, hat das Einführungsprojekt entlastet von der Analyse der Unternehmens-Prozesse, um sie tauglich für eine Standardisierung zu machen.
Das Einführungsprojekt war froh darüber und dankte es dem Unternehmen mit Einhaltung von Zeit- und Budgetplänen.


So betrachtet ist das auch nicht soooo spektakulär -

Was ich an dieser Geschichte so spannend finde, ist die Reaktion meiner Zuhörer, wann immer ich von diesem Einführungsbeispiel erzähle.

- Die Reaktionen zeigen mir, dass es doch spektakulär ist, wenn man sich an das hält, von dem man weiss, dass es die richtige Vorgehensweise ist, und eine schlechte Projekterfahrung in punkto ungeklärte Anforderungen auslässt...

Freitag, Oktober 17, 2008

vom Umgang mit Konflikten

Leichtigkeit ist abhängig von der Lebenseinstellung. Wie sich diese Haltung auswirkt, merkt man, wenn es schwieriger wird.

In konfliktgeladenen Situationen im Projekt kann man das Angebot zum Streiten annehmen und direkt zurückgeben. Schließlich hat man aus seiner Sicht der Dinge ja recht und alles hat seinen guten Grund.
Man kann den Konflikt auch auslassen und überlegen, welches Potenzial, welche Gute Idee oder welche andere Perspektive auf das Projekt hier sichtbar wird - und das als Anregung nutzen, das Projekt weitervoran zu bringen, statt Zeit und Energie in den "angebotenen" Konflikt zu stecken. Diese Entscheidung kann man immer treffen, wenn man möchte - wie gesagt, Leichtigkeit ist abhängig von der Lebenseinstellung.


Ein Affe, auf einem Baum, warf einem Mann eine Kokosnuss auf den Kopf.

Der Mann hob die Kokosnuss auf,

trank die Milch,

aß das Fruchtfleisch

und machte sich eine Schüssel aus der Schale.


(unbekannt)

Dienstag, Oktober 07, 2008

Gestern wollte ich heute schon anfangen - eine Umsetzungsgeschichte

Die interessantesten Entdeckungen macht man oft im eigenen Kopf.
Und wenn man nicht aufpasst, ist die Entdeckung schon wieder verschwunden. Zurück bleibt das Gefühl von "da war doch was" oder "das sollte ich eigentlich aufschreiben".

Da hat man auf einem Seminar etwas neues gelernt, eine interessante Diskussion mit dem Kollegen vom Projekt nebenan geführt oder eine wirklich gute Idee einfach mal so in Gedanken formuliert.

Und was geschieht damit? Wie ein Blitz taucht der Gedanke auf und verschwindet wieder im Nirwana der alltäglichen Aufgaben. Gerade neu gelerntes, das sich nach einem Seminar oder Workshop erst im Kopf "verfestigen" müsste, verwschwindet so wieder, ohne dass die Chance zur Weiterentwicklung nach dem Seminar wirklich genutzt würde. Klar, der erste Gedanke ist, dass das Gelernte reflektiert, adaptiert und umgesetzt werden soll - unbedingt. Nur wann?

Viele Ideen verschwinden nach dem Printzip "Gestern wollte ich heute schon anfangen."
Wenn das ein paarmal passiert, wird die Umsetzungsenergie einer guten Idee immer kleiner. Bis sich schließlich von neueren Ideen überholt wird. Hmm, schade.

das klingt nach der Geschichte vom Hasen Tuessofort...
Vor langer, langer Zeit, als die Tiere noch sprechen konnten, gab es einmal einen jungen Hasen, den alle "Tuesnachher" nannten und der so gerne erfolgreich sein wollte.
Tuesnachher träumte jeden Tag, wie es wohl sein würde, wenn er erst reich wäre. Er machte Pläne, was er tun könnte, wenn er erfolgreich sein würde. Doch alle seine Ziele blieben unerreichbar. Immer wieder träumte und plante er.

Tuesnachher erzählte jedem, wie er erfolgreich sein und sein Traum wahr werden würde. Doch jedesmal, wenn er seinen Freunden von seinen Plänen erzählte, kam etwas dazwischen. Wenn seine Mutter sagte, er möge sein Zimmer aufräumen, so sagte er immer: "Ja, das mache ich nachher".
Dann ging er zu seinen Freunden, spielte mit ihnen, trank Karottenschnaps und erzählte ihnen, wie erfolgreich er sein könnte. So hielt er es mit vielen Dingen. Als wieder einmal einer der großen Träume des kleinen Tuesnachher, den er so schön geplant und von dem er schon all seinen Freunden bei einer Runde Karottenschnaps erzählt hatte, geplatzt war, lief er völlig verzweifelt in den Wald.

Er setzte sich unter einen Baum und weinte bitterlich. "Ach, die Welt ist so ungerecht. Ich kann planen, wie ich will, alles funktioniert nicht! Es ist alles so traurig und gemein! Alle sind gegen mich!" so wehklagte und weinte er.

Vollkommen verzweifelt schlief er endlich ein. Mitten in der Nacht erwachte er. Dunkel und finster war es. Über ihm auf einem Ast sah er die weise Eule sitzen. Er hatte sie schon oft am Tage gesehen, aber sie hatte immer geschlafen. Jetzt war die Eule wach und blickte den kleinen Tuesnachher mit weisen Augen an. "Na junger Mann, was machst du denn so allein um diese Zeit hier im Wald?" - "Ach, Eule! Ich bin so verzweifelt. Keiner hilft mir, alle sind gegen mich. Ich weiß nicht weiter!"

Und der kleine Tuesnachher erzählte der Eule, wie schlecht es ihm ergangen war. Die Eule hörte aufmerksam zu. Und als er fertig war, sagte sie: "Mein kleiner Tuesnacher. Die Lösung deiner Probleme liegt in deiner Hand! Wenn du mit dir ehrlich bist, weißt du das auch. Wie willst du sein?" "Ich will reich sein, Eule!" "Und wann weißt du, dass du reich bist?" Der kleine Tuesnachher überlegte kurz und antwortete: "Wenn ich ganz viel Geld habe!" Die Eule fragte: "Und wieviel Geld ist genug?" "Wenn ich mir alles kaufen kann!" Darauf die Eule: "Stell Dir einmal vor: du kannst dir alles kaufen, was du dir für Geld kaufen kannst! Mal es dir in allen Einzelheiten aus." Der kleine Tuesnachher überlegte lange hin und her. Er stellte sich genau vor, wie er sich alles kaufen könnte, was er wollte. Und nach langer Überlegung bemerkte er, dass ihm etwas fehlte. Er sagte: "Eule, je länger ich darüber nachdenke, desto stärker fühle ich, dass irgendetwas fehlt."

Die Eule antwortete ihm: "Irgendwann wirst du wissen, was es ist. Aber wenn du dorthin kommen willst, so denke einmal darüber nach, was du heute tun kannst, damit du dein großes Ziel auch erreichst. Denke einmal über den heutigen Tag nach!"

Und der kleine Hase Tuesnachher dachte darüber nach, wie seine Mutter ihn vergeblich gebeten hatte, seine Arbeit jetzt zu tun, wie er lieber mit seinen Trinkfreunden zusammengesessen und große Träume und Pläne mit ihnen beredet hatte. Er erkannte, dass er viel verkehrt gemacht hatte. Er fragte sich, warum er seine Arbeit nicht sofort getan hatte? Er fragte auch, wie es wohl gewesen wäre, wenn er seine Träume und Pläne für sich behalten hätte? Und ob seine Freunde wirklich seine Freunde waren. Je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass er sich seinen Erfolg selbst zerstört hatte.

Er erkannte, dass andere seine Pläne und Träume nur dann stören konnten, wenn er selbst ihnen davon erzählte. Er erkannte, dass er sich viel unnötige Arbeit ersparen konnte, wenn er seine Arbeit sofort tat. Und er erkannte, dass viele seiner angeblichen Freunde die waren, die ihn immer wieder am Erfolg gehindert hatten. Er erkannte noch viele andere Dinge. Lange dachte er nach, der Morgen dämmerte schon. Und er beschloss, sich zu ändern. Er wusste, dass er andere und die Welt nicht ändern konnte. Denn die Welt ist wie sie ist, wenn man sich nicht selbst ändert.

Und er beschloss, nach wahrem Reichtum zu streben. Und als die strahlende Morgensonne aufging, hatte der kleine Hase Tuesnachher begonnen sich zu ändern. Er wusste, wie er sein wollte. Und er wusste, was er wollte. So wurde er im Laufe der Zeit zum Hasen Tuessofort.

Montag, Oktober 06, 2008

Anekdote, die :-)

Wikipedia schreibt:
"Die Anekdote ist eine prägnante Wiedergabe einer wahren oder erfundenen Begebenheit, die den Charakter eines Menschen oder einen Zustand erhellt. Anekdoten berichten Tatsachen, die jedoch nicht verbürgt sind. Deshalb kommt es auch vor, dass die gleiche Anekdote von verschieden Personen erzählt wird oder wesentliche Details völlig anders dargestellt werden. "

Ohne wirklich Werbung machen zu wollen, es gibt sogar ein Anekdotenlexikon (http://www.amazon.de/Anekdoten-Lexikon-witzige-Vortrag-Konversation/dp/3809407364)

Das scheint etwas zu sein, dass wir lieben.
Warum nur?
Ich denke hier kommen 2 Faktoren zusammen:

1) die Geschichte berührt uns in irgendeiner Weise. Sie amüsiert, sie erklärt, sie gibt Erfahrungen weiter, usw.

2) derjenige, über den sie erzählt wird, ist in irgendeiner Form eine "öffentliche Person" - auf Neudeutsch ein "Promi". Und wir alle sehen und hören ja gerne, was die Promis so machen...

Eine meiner Lieblings-Anekdoten:
Über Aufwand und Wirkung
Herr und Frau Einstein besuchten einmal die große Sternwarte auf dem Mt. Palomar. Angesichts des gewaltigen Spiegelteleskops fragte Frau Einstein, wofür man dies benutze. 'Wir bestimmen damit die Größe des Universums.' - 'Ach ja?', antwortet die Gattin des Gelehrten, ' Mein Mann nimmt dazu die Rückseite alter Briefumschläge.'


Freitag, Oktober 03, 2008

Lernkurven

Fliegen haben ein Erinnerungsvermögen von 0,2 Sekunden und fliegen deswegen immer wieder gegen das Fenster.

(gefunden auf der Datenbank des Nutzlosen Wissens: http://wissen.schoelnast.at/)
Unser Erinnerungsvermögen ist zum Glück von längerer Dauer - wenn wir aus der Erinnerung dann auch noch Rückschlüsse für unsere nächsten Handlungen ziehen, ist es geschafft: Wir sind auf der Lernkurve nach oben.
Merke: Erfahrungen allein reichen nicht, man muss sich an sie erinnern und sie auch nutzen.

Donnerstag, Oktober 02, 2008

Über Wissen und Weisheit

Wissen ist: Die Tomate ist eine Frucht.


Weisheit ist, sie nicht in einen Fruchtsalat zu tun.
Nachtrag: Rhabarber ist übrigens ein Gemüse....

Sonntag, September 14, 2008

Die Geburt des Schmetterlings

Eines Tages erschien eine kleine Öffnung in einem Kokon; ein Mann beobachtete den zukünftigen Schmetterling für mehrere Stunden, wie dieser kämpfte, um seinen Körper durch jenes winzige Loch zu zwängen. Dann plötzlich schien er nicht mehr weiter zu kommen.
Es schien, als ob er so weit gekommen war wie es ging, aber jetzt aus eigener Kraft nicht mehr weitermachen konnte.


So beschloss der Mann, ihm zu helfen: er nahm eine Schere und machte den Kokon auf. Der Schmetterling kam dadurch sehr leicht heraus. Aber er hatte einen verkrüppelten Körper, er war winzig und hatte verschrumpelte Flügel.


Der Mann beobachtete das Geschehen weiter, weil er erwartete, dass die Flügel sich jeden Moment öffnen und sich ausdehnen würden, um den Körper des Schmetterlings zu stützen und ihm Spannkraft zu verleihen. Aber nichts davon geschah!

Stattdessen verbrachte der Schmetterling den Rest seines Lebens krabbelnd mit einem verkrüppelten Körper und verschrumpelten Flügeln. Niemals war er fähig zu fliegen.

Was der Mann in seiner Güte und seinem Wohlwollen nicht verstand, dass der begrenzende Kokon und das Ringen, das erforderlich ist damit der Schmetterling durch die kleine Öffnung kam, der Weg der Natur ist, um Flüssigkeit vom Körper des Schmetterlings in seine Flügel zu fördern. Dadurch wird er auf den Flug vorbereitet sobald er seine Freiheit aus dem Kokon erreicht.

(Quelle unbekannt)

Manche Erfahrungen sind lebenswichtig - sie sollten einem nicht abgenommen werden. Und manches, was von aussen unlösbar erscheint, kann man aus eigener Kraft schaffen. Auch wenn es niemand glaubt.

Donnerstag, August 28, 2008

Geschichten in Kurzform: Metaphern

Metaphern sind etwas faszinierendes. Kurz und knapp bringen sie die Botschaft auf den Punkt. Sie erzeugen ein Bild im Kopf des Lesers / Zuhörers und auf einmal wird klar, um was es eigentich geht. Und das, ohne große Erklärungen und komplizierte Zusammenhänge. Metaphern verlassen sich darauf, dass ihre Keraussage bekannt ist. Alles was der Zuhörer noch tun muss, ist das bekannt Bild mit der Botschaft in Zusammenhang bringen.

So weit, so anschaulich.

Viele Metaphern sind geflügelte Worte, auch Sprichworte genannt. Oft verwenden wir sie, ohne groß darüber nachzudenken. Viele sind ganz vertraut.

Und manchmal stolpert man darüber, wenn man sie liest. Vor allem wenn sie so verwendet werden - absichtlich oder versehentlich - dass sie das Bild im Kopf verzerren.

Kürzlich gelesen:Wer zuerst kommt, malt zuerst.

Naja, das Ursprungsbild der Metapher kam nicht aus dem künstlerischen Bereich, sondern aus der Lebensmittelverarbeitung: Der Bauer, der sein Korn am Morgen als erstes zum Müller brachte, war auch als erster dran. Alle andern müssen warten.

Aber das andere Bild ist auch nett: derjenige Nachwuchs-Picasso, der als erstes zur Stelle ist, darf als erster mit Palette und Pinsel über die Leinwand herfallen - zum Erzeugen eines hoffentlich meisterlichen Kunstwerks.

Nur - bei der Kunst kommt es nicht auf Schnelligkeit und Effizienz an. Oder?

Beim fleissigen Bauern unter Umständen schon, denn:

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Samstag, August 23, 2008

Projekt-Entscheidungen und ihre Konsequenzen

Zu beurteilen, ob der Weg, den ein Projekt einschlägt, der erfolgversprechendste ist, ist zu Beginn des Weges schwer zu sagen. Zwar beeinflussen Erfahrungen aus der Vergangenheit eine Entscheidung - aber alle Vergangenheitsbetrachtung lässt sich nur sehr bedingt auf zukünftige Ereignisse übertragen.
Es zeigt aber von der Fühungsstärke des Projektleiter und ist im Sinne des Projektes, wenn die einmal getroffenen Entscheidung dann auch konsequent vertreten und umgesetzt wird. Zuverlässigkeit in Bezug auf getroffene Entscheidungen machen die Stärke eines Projektes aus.

Andererseits kann es auch so aussehen:
*Nasrudins Abkürzung*
Es war ein wunderschöner Morgen, Nasrudin machte sich auf den Heimweg.


“Warum”, so dachte er bei sich, “soll ich nicht eine Abkürzung durch den schönen, kühlen Wald nehmen, anstatt auf der staubigen Straße weiterzugehen?”


Die Idee gefiel ihm. “Was für ein Tag!”, rief er aus, “ein Tag, an dem man Glück haben muss!”


Mit diesen Worten sprang er seitlich in die Büsche auf den Wald zu.

Doch im nächsten Moment stürzte Nasrudin in eine tiefe Grube hinein, eine Falle, mit der wilde Tiere gefangen werden sollten.

“Was für ein Glück, dass ich die Abkürzung genommen habe”, dachte er bei sich und rieb sich seine schmerzenden Glieder. “Wenn schon in diesem herrlichen Wald solche Gefahren lauern – wie wäre es mir erst ergangen, wenn ich auf der öden Landstraße weitergegangen wäre?”

Montag, August 18, 2008

"Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen - Erwachsenen, damit sie aufwachen."

Ein Zitat von Jorge Bucay, das es genau auf den Punkt bringt, was es mit Erzählen von Geschichten auf sich hat.

Das schöne am Erzählen ist, es hört jeder gerne zu.

Das gefährliche am Erzählen ist, dass es sich nicht steuern lässt, wenn in Unternehmen die "falschen" Geschichten erzählt werden.

Wobei "falsch" eine Sache der Auslegung ist. Welche Art von Geschichten erzählt werden, hat direkt etwas mit der Kultur des Unternehmens zu tun. Was man am Rande von Meetings, am Kopierer und der Kaffeemaschine so hört spiegelt das Kommunikationsverhalten im Unternehmen wieder - und prägt es auch.

Freitag, August 15, 2008

wussten Sie, dass sich das weltweit verfügbare Wissen alle fünf bis sieben Jahre verdoppelt?



Und wussten Sie auch, dass nur knapp über 50 Prozent des Wissensbestandes in Unternehmen als gedruckte oder elektronische Dokumente vorliegen, während sich fast die Hälfte in Form von Erfahrung und Know-how in den Köpfen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befindet?


Ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens besteht darin, das vorhandene Wissen dort bereitzustellen, wo es gebraucht wird.


Mittwoch, August 06, 2008

Über die Kunst die richtigen Fragen zu stellen

Großer Aufruhr im Wald! Es geht das Gerücht um, der Bär habe eine Todesliste.

Alle fragen sich wer denn nun da drauf steht. Als erster nimmt der Hirsch allen Mut zusammen und geht zum Bären und fragt ihn: "Sag mal Bär, steh ich auch auf deiner Liste?" "Ja", sagt der Bär, "dein Name steht drauf."

Voll Angst dreht sich der Hirsch um und geht. Und wirklich, nach 2 Tagen wird der Hirsch tot gefunden.

Die Angst bei den Waldbewohnern steigt immer mehr und die Gerüchteküche um die Frage, wer denn nun auf der Liste stehe, brodelt.

Der Keiler ist der Nächste dem der Geduldsfaden reißt und den Bär aufsucht um ihn zu fragen, ob auch er auf der Liste stehen würde. "Ja, auch du stehst auf der Liste", antwortet der Bär. Verängstigt verabschiedet sich der Keiler vom Bären. Auch ihn fand man nach 2 Tagen tot auf.

Nun bricht die Panik bei den Waldbewohnern aus. Nur der Hase traut sich noch den Bären aufzusuchen. "Bär, steh ich auch auf der Liste?" "Ja, auch du stehst auf der Liste"

"Kannst du mich da streichen?" - "Ja klar, kein Problem!"

Montag, August 04, 2008

Für erfolgreiche Projekte kommt es oft auf die richtige Reihenfolge an, in der man die Dinge tut.

Der Meister kam eines Tages in ein Dorf und sah auf jeder Tür, an jedem Baum eine gemalte Zielscheibe, in deren Mitte ein Pfeil steckte.

Er fragte, wer denn dieser meisterliche Schütze sei, und wurde an einen halbwüchsigen Jungen verwiesen.

"Sag', wie ist es möglich, dass du in solch jungen Jahren schon eine derartige Meisterschaft entwickelt hast?"

"Ja, weisst du, ich schiesse zuerst und male dann die Kreise."

Mittwoch, Juli 30, 2008

Eine Projektweisheit vom urbayerischsten aller Philosophen

Wie sagt K. Valentin:
"Alles hat drei Seiten: Eine gute, eine schlechte und eine komische"


Manchmal ist es wichtig, nach der komischen Seite zu suchen. Das macht die schlechte Seite erträglicher.

Freitag, Juli 25, 2008

Die andere Seite des Erzählens


Ein Mensch, der zuhören kann,

hat Seltenheitswert.

Manchmal kann einer, der zuhört,
wichtiger sein

als ein Stück Brot.

Mittwoch, Juli 23, 2008

Niemand lässt sich gerne etwas sagen, aber alle lassen sich gerne etwas erzählen....

Der Gärtner hatte einen wunderbaren Garten gepflanzt. Vielfältig, bunt und wunderbar angeordnet wuchsen die Blumen und Sträu­cher in seinem Garten. Er freute sich über jeden Halm, der sich in die Sonne streckte und jede Blüte, die sich öffnete. Und jede Pflanze pflegte er mit Hingabe. Mit der Zeit wurden die Pflanzen größer, der Garten dichter. Alles blühte und wuchs, auch weil sich der Gärtner mit Begeisterung um jede einzelne Pflanze kümmerte.

Doch mit der Zeit wurde es für den Gärtner immer schwieriger, sich um alle zu kümmern. Er verbrachte immer mehr Zeit in seinem Garten und die Arbeit begann, ihm über den Kopf zu wachsen. Er lief mit Gießkanne und Dünger Tag und Nacht durch den Garten, um zu sehen, wo etwas fehlte. Man sah ihn eigentlich niemals ohne diese beiden Helfer.

Doch er schien den Überblick zu verlieren. Er sah nicht mehr, welche Pflanze welcher Pflege bedurfte. Er verbrachte viel Zeit mit Pflanzen, die nur mit Mühe in seinem Garten wuchsen und übersah jene, die eigentlich gut gediehen, wenn sie nur genügend Sonne und Wasser erhielten.

So wurde aus dem kleinen, jungen Garten zunächst ein blühendes, wachsendes Wunder, das alle Besucher beeindruckte. Doch immer mehr wuchs daraus ein wahrer Urwald, in dem viel Schönes verloren ging oder einfach nicht mehr bemerkt wurde.

Der Gärtner wurde traurig. Was er mit so viel Phantasie erschaffen hatte, wurde immer undurchschaubarer. Pflanzen, die er zu Beginn geschätzt hatte, waren so groß geworden, dass sie anderen die Luft zum atmen nahmen. Sie waren schneller gewachsen, als er erwartet hatte. Andere waren gar nicht, oder viel langsamer gewachsen.

Das Bild seines Gartens hatte sich verändert, ohne dass er ge­merkt hätte, wann das geschehen war, denn er war immer nur von Pflanze zu Pflanze geeilt. Vor lauter Pflanzen hatte er seinen Garten vergessen.

Bis er sich an seine anderen Helfer erinnerte.

Und die waren Ruhe, um den Blick für das Wesentliche zu finden,
Mut zum Verzicht und
die Stärke, sich auf weniges zu konzentrieren.

Dienstag, Juli 15, 2008

Alles verboten....

Habt ihr gewusst, dass man sein Handy im Auto außer zum Telefonieren auch zum Ohrwärmen nicht benutzen darf ?
Telefonieren im Auto ist zwar etwas, was eh´keiner tut ;-)
aber ein Handy ist im Auto außer zum nicht-Telefonieren auch zum Nicht-Ohrwärmen da.

Das wurde soger hochamtlich bestätigt, denn ein LWK-Fahrer hatte gegen seinen Bußgeldbescheid wegen "fahrlässiger unbefugter Benutzung eines Mobiltelefons" geklagt. Er habe sich wegen Ohrenschmerzen einen Wärmeakku ans linke Ohr gehalten. Es hat ihm aber keiner geglaubt.

Auch das Ans-Ohr-Halten von Irgendetwas (vorzugsweise des Handys) zu welchem Zweck auch immer, ist nicht erlaubt.

Das veranlasst mich zu folgenden Überlegungen:
Sind Rechts-Ohr-Telefonierer da nicht im Vorteil, weil sie nicht so schnell erwischt werden? - Ist das gerecht?
Was mache ich, wenn ich auf beiden Ohren Schmerzen habe und nur einen "Wärme-Akku" besitze? - doch das Telefon nehmen?
Führt das nicht zu Verwechslungen?
Was passiert, wenn ich mit dem Wärmeakku telefoniere? und er antwortet?

Das Leben kann ganz schön kompliziert sein....

zum genau-nachlesen:
http://www.justiz.nrw.de/nrwe/olgs/hamm/j2007/2_Ss_OWi_606_0...

Freitag, Juni 27, 2008

Sind Emotionen ein Erfolgsfaktor für Projekte?

Das Schlagwort "Emotionale Intelligenz" geistert seit langem durch die Literatur. Seitdem ist gewiss, das nicht nur intellektuelle Intelligenz zum Erfolg führt.

Doch im Alltag ist das alles nicht so einfach. Emotionale Entscheidungen haben im Geschäftsalltag scheinbar nichts verloren. Hier geht es um logisch-nüchternes Abwägen von Chancen und Risiken. Der kühl kalkulierende Manager, der Entscheidungen nur vernunftmäßig trifft, ist jedoch eine Legende. Gefühle, die Sie nicht beeinflussen können, spielen vielmehr immer eine große Rolle.

Gefühle sind somit in der Arbeitswelt in der Regel unsichtbar. Das heisst jedoch nicht, dass sie nicht vorhanden sind. Es ist nur ungleich schwerer, sie für die Arbeitswelt angemessen zum Ausdruck zu bringen.

Der Mensch soll seine Sorgen nicht "in sich hineinfressen" - in dieser Redewendung kommt die landläufige Meinung zum Ausdruck, daß es besser sei, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Doch mit welchen Folgen ist denn wirklich zu rechnen, wenn der Mensch seine Gefühle unterdrückt?

Es gibt Emotionsforscher, die sich mit solchen Themen auseinandersetzen.

Der irische Schriftsteller und Dramatiker George Bernard Shaw sollte darüber Auskunft geben, welcher der drei Faktoren jemanden am sichersten zum Erfolg führen würde: Arbeit, Geld oder Intelligenz? Shaw antwortete mit einer Gegenfrage: "Welches Rad bei einem Dreirad ist das wichtigste, wenn Sie sich darauf setzen und vorwärtskommen wollen?"

Übertragen auf Projekterfolg kann man die 3 Faktoren so formulieren: Planung, Intelligenz oder Emotion.
Doch zurück zum Alltag: Welche Erfahrungen haben Sie mit Emotionen in Projekten gemacht?

Donnerstag, März 20, 2008

Darin liegt die Kunst des Redens -

.... im Gespräch
mit Klugen, stütz dich auf Gelehrsamkeit;
mit Gelehrten, stütz dich auf die Schärfe des Arguments;
mit Scharfsinnigen, stütz dich auf unerschütterliche Gelassenheit;
mit Vornehmen, stütz dich auf die Macht mächtiger Freunde;
mit Reichen, stütz dich auf pompöse Großzügigkeit;
mit Armen, stütz dich auf die Betonung des Nützlichen;
mit Tapferen; stütz dich auf die Kühnheit in Haltung und Wort;
mit Törichten, stütz dich auf alles, was ihnen Freude macht

Chinesisches Sprichwort

Mittwoch, März 19, 2008

Jedes Wort zuviel ist ein Gedanke zuwenig.

Mal zum Nachdenken:

Je knapper die Ressource, desto wertvoller der Rohstoff...

Worte sind ja Verbrauchsgüter. Sie werden immer wieder nachproduziert und lassen somit einen verschwenderischen Umgang zu.Qualität und Wert misst sich ja oft an der Knappheit und Seltenheit.Wie würden wir denn Sprache bewerten und mit Worten umgehen, wenn wir ab morgen pro Tag nur 5000 Worte zur Verfügung hätten? bzw. wüssten, dass unser Wortschatz endlich wäre?

Sonntag, Februar 17, 2008

Wer sein Ziel kennt, darf sich auch Umwege erlauben...

Eines Tages kam ein herrenloses Pferd auf eine Farm. Keiner wusste, wem es gehört. Das Pferd hatte sich verlaufen. Der junge Milton schwang sich auf das Pferd, führte es auf die Straße und wartete dort, bis es anfing eine Richtung einzuschlagen.

Dann ließ er es dahin traben. Immer wenn es vom Weg abkam, führte er es wieder zurück auf die Straße. Bei Kreuzungen ließ er dem Pferd Zeit, selbst zu entscheiden, und hielt es dann wieder auf dem Weg.

Langsam wurden die Gebäude der Nachbarfarm sichtbar und das Pferd wurde immer schneller. Milton wurde mit dem Pferd herzlich begrüßt:" Woher wusstest du,dass das Pferd uns gehört?" Milton lachte und antwortete: " Ich wusste es nicht, das Pferd wusste es."

Wir alle kennen unser Ziel, wissen wohin wir gehören, verlaufen uns nur manchmal. . .

Samstag, Februar 16, 2008




Ideale sind wie Sterne.
Wir erreichen Sie niemals,

aber wie die Seefahrer auf dem Meer

richten wir unseren Kurs nach ihnen aus.


(Carl Schnee)

Freitag, Februar 15, 2008

Menschen brauchen Geschichten – auch in Unternehmen

Menschen brauchen Geschichten. Schon als Kinder sind wir ganz versessen darauf, Geschichten erzählt zu bekommen. Daran ändert sich auch in späteren Jahren nichts. Wenn die Geschichten uns gut gefallen, hören wir sie gerne auch öfter. Und je öfter man eine Geschichte hört, umso mehr versteht man sie. Erstaunlicherweise zeigt sich manch´ hintersinniger Inhalt und manche Weisheit erst, wenn man eine Geschichte öfter gehört hat.
Zusammenhänge erscheinen auf einmal deutlich, anschaulich gemacht durch eine Metapher in einer Geschichte.
Geschichten helfen uns, unsere Umwelt zu verstehen. Je komplexer die Zusammenhänge sind, um so wichtiger ist oft eine gute Geschichte, um grundsätzliches zu begreifen. Geschichten bringen damit Ordnung in eine ansonsten chaotisch erscheinende Welt.

Dabei ist paradoxerweise die Welt der Geschichten genauso unübersichtlich, wie die Welt, die sie abbildet. Es gibt nicht die eine Geschichte, sondern oft eine Vielzahl davon. Ganz wie im wirklichen Leben, fängt jede Geschichte eine andere Perspektive ein und macht sie verständlich. Oft ist es wichtig, möglichst viele Geschichten zu einer Sache zu hören – Dinge von allen Seiten zu beleuchten war schon immer ein weise Rat.

Damit schaffen Geschichten Ordnung und geben Sinn. Darum lieben wir sie auch noch, wenn wir doch anscheinend dem Alter längst entwachsen sind, in dem uns Geschichten erzählt werden. Wenn wir von uns berichten, dann erzählen wir Geschichten. Wenn wir unserer Erfahrungen weitergeben, erzählen wir Geschichten. Oder zumindest sollten wir das tun. Denn oft helfen Geschichten weiter, wo nüchterne Fakten nicht zur Geltung kommen und kein Verständnis finden.
Denn: Was man nicht erklären kann, darüber muss man erzählen. Dann wird es verständlich.

Donnerstag, Januar 31, 2008

Lernen aus Geschichten – Leben mit der Erinnerung

Projektmanagement geschieht, seit Menschen größere Projekte gemeinschaftlich durchführen. Weder die Planung und Ausrüstung eines Feldzuges, noch der Bau eines Tempels oder einer Festung, noch beispielsweise eine Seereise zur Entdeckung der Westpassage nach Indien sind vorstellbar, ohne dass die Verantwortlichen diese Projekte geplant hätten. Jedoch geschah dies lange Zeit formlos allein aufgrund der Erfahrungen und der Kenntnisse der Verantwortlichen.

Das Wissen darüber wurde weder gezielt bewahrt noch akribisch dokumentiert. Trotzdem hat es sich erhalten und wurde sogar weiterentwickelt. Die mündliche Weitergabe des Wissens ist die älteste aller Formen - und sie funktioniert.


Erst im 20. Jahrhundert nahm diese Weiterentwicklung systematische Formen an. Diese informellen Verfahren wurden zusammengetragen, systematisiert und in die wissenschaftlich aufbereitete Form gebracht werden, unter der heute in Organisationen Projektmanagement betrieben wird.

Projekte sind seitdem eine eigene Organisationsform. Doch Organisationen können nicht lernen im eigentlichen Sinn des Wortes. Lernen können nur Menschen als Mitglieder einer Organisation. Menschen lernen während der Arbeit. Daher vermehrt sich Wissen während der Laufzeit eines Projektes, solange an ihm gearbeitet wird.

Doch kein Projektmitglied hat das umfassende Wissen über das gesamte Projekt. Wie Mosaiksteine setzt sich das Wissen des ganzen aus vielen einzelnen Aspekten zusammen. Je nach Betrachtungsweise gibt es hier sogar Widersprüche und manchmal auch scheinbare Lücken.


Die Gesprächpartner bilden ein lernendes System


und

der direkteste Weg von Mensch zu Mensch führt über einen Umweg - dem Erzählen.


Geschichten lassen uns aus Erfahrungen lernen. Sie berühren uns und bringen eine Saite in uns zum klingen, die Argumente nicht erreichen. Argumente sind Fakten, stärker sind die Bilder der Geschichten. Denn Geschichten berühren uns intensiv, lassen uns träumen und fühlen, Schmerz, Hoffnung und Freude stärker erleben, als Fakten es können. Gute Geschichtenerzähler ermöglichen Lernen aus Erfahrung ohne dass wir es merken müssen.

Dienstag, Januar 22, 2008

Was macht der Wissensmanager mit seinem Wissen?

Sind Wissensmanager nicht auch gerne Wissenssammler?



Kenntnisse bloß zu sammeln ist genauso schlecht, wie Geld zu horten.

Auch Wissen will umgesetzt sein.


(Robert Lee Frost)

Sonntag, Januar 20, 2008

Lebenslanges Lernen

Lebenslanges Lernen ist ja ein nettes und auch wichtiges Schlagwort, was in unterschieldichen Bereichen immer wieder als Anforderung an uns alle in die allgemeine Diskussion geworfen wird.
Die Begründungen dafür sind vielschichtig und zahlreich - im Zeitalter der Wissensarbeiter sind sie auch einleuchtend, irgendwie.
Nur - die bisher beste Begründung dafür habe ich bei Bert Brecht (1898 - 1956) gefunden. Gar nicht so neu, eher alt. Stimmt aber immer noch.
Hier ist sie:

Ich habe gehört, ihr wollt nichts lernen
Daraus entnehme ich: ihr seid Millionäre.
Eure Zukunft ist gesichert - sie liegt
Vor euch im Licht. Eure Eltern
Haben dafür gesorgt, dass eure Füße
An keinen Stein stossen. Da musst du
Auch nichts lernen. So wie du bist,
Kannst du bleiben.

Sollte es dann doch Schwierigkeiten geben,
Da doch die Zeiten
Wie ich gehört habe, unsicher sind
Hast du deine Führer, die dir genau sagen
Was du zu machen hast, damit es euch gut geht.
Sie haben nachgelesen bei denen
Welche die Wahrheit wissen
Die für alle Zeiten Gültigkeit haben
Und die Rezepte, die immer helfen.

Wo so viele für dich sind
Brauchst du keinen Finger rühren.
Freilich, wenn es anders wäre
Müsstest du lernen.

Donnerstag, Januar 17, 2008

Das gesprochene Wort - Macht Sprache effizient?

Hier ist ein Fundstück in der weiten Welt des Internets und
ein originelles Bespiel dafür, dass sich die Denkweise von Menschen über ihre Kommunikation in ihrer Arbeitsweise wiederfindet:

In der sibirischen Ölstadt Megion soll effizienter gearbeitet werden.
Darum hat der Bürgermeister nun Maßnahmen ergriffen. Und die betreffen die Sprache der Einwohner.
"Ich kann nicht": verboten.
"Ich weiß nicht": untersagt.
"Unmöglich" gibt es nicht, und
"zuständig" ist jeder.
Solche Sprachregeln gelten in der sibirischen Ölstadt Megion.
Hier soll effizienter gearbeitet werden.

Und deshalb hat der Bürgermeister der Stadt den Mitarbeitern der Stadtverwaltung befohlen, bestimmte Wörter und Sätze nicht zu gebrauchen. "Es ist eine Anregung für alle Mitarbeiter, zuerst zu denken,bevor sie sprechen", erklärte seine Sprecherin Oksana Schestakowa.
"Zu sagen ‹Ich weiß es nicht›,bedeutet nichts anderes, als die eigene Hilflosigkeit zuzugeben."

Insgesamt 25 solcher Sätze hat Bürgermeister Alexander Kusmin den Beamten verboten. Dazu gehörender Sprecherin zufolge auch
"Da können wir nichts machen",
"Dafür bin ich nicht zuständig",
"Das ist unmöglich",
"Ich esse gerade zu Mittag",
"Dafür gibt es kein Geld" und
"Ich war abwesend/krank/imUrlaub".

Kusmin, bis zu seiner Wahl vor einem Jahr ein Mann der Wirtschaft, wolle die 54.000-Einwohner-Stadt in der Region Chanty-Mansiisk wachrütteln, sagte die Sprecherin weiter. Die 2.300 Kilometer östlich von Moskau gelegene Region zählt zu den weltweit größten Ölproduzenten. Die Zahl der Einwohner steigt jährlich um sieben Prozent. Die nicht ausreichende Anzahl an Wohnungen für die Zugezogenen sei das größte Problem in Megion.

"Die Stadtverwaltung ist dazu da, den Bewohnern das Leben zu erleichtern", erklärte der 33 Jahre alte Kusmin, der in Kanada Wirtschaftswissenschaften studiert hat, auf der Webseite der Stadt. "Die Beamten müssen lernen, Probleme zu lösen und zu beseitigen, anstatt sie zu meiden."

Die neue Arbeitsweise zeige bereits Wirkung, sagte Personalchefin Anna Borowikowa: "Früher war es so einfach, >Ich weiß nicht<>

Montag, Januar 07, 2008

Helden sind wichtig für Projekte

Was sind Helden???

Ohne Held funktioniert keine gute Geschichte.
Der Held ist Identifikations-Figur. Auf ihn werden Wünsche, Erwartungen und Emotionen projiziert. Ein Held ist dazu da, um Abenteuer zu bestehen. Er löst Aufgaben, die allen anderen unmöglich oder viel zu riskant erscheinen. Er stürzt sich ins Risiko, für Außenstehende scheinbar wider besseren Wissens. Ist er erfolgreich, wird er gefeiert. Ist er es nicht, so ist er schlicht kein Held. So einfach ist das.

Eng verbunden mit dem Heldentum ist der Erfolg seines Vorhabens. Nur ein bestandenes Abenteuer ist eines Helden würdig.

Doch was genau macht ihn aus, den Helden?

Vielleicht geht es so:
Der antike Halbgott Herkules stand vor der Aufgabe, zwölf Heldentaten zu vollbringen, von denen jede einzelne eigentlich als undurchführbar galt. Heldentat Nummer eins betraf den Nemeischen Löwen, den Herkules besiegen und herbeischaffen sollte. Das Tier besaß ein Fell, das es unverwundbar machte. Herkules überraschte den Löwen aus einem Hinterhalt, jedoch prallten alle seine Pfeile an dem Fell ab. Der Löwe sprang ihn an, doch Herkules wehrte ihn ab und verfiel auf das geeignete Mittel, das unverwundbare Tier zu töten: Mit bloßen Händen erwürgte er den Löwen, den sein Fell nun nicht mehr zu schützen vermochte. Danach häutete er das Tier mit dessen eigenen Krallen, nur so konnte er das Fell ja überhaupt zurechtschneiden. Aus dem Fell machte er sich einen Umhang, aus dem Löwenkopf fertigte er sich einen Helm. So kehrte er zu seinem Auftraggeber zurück, der von seinem Anblick so verängstigt wurde, dass er in einen Bronzekrug sprang und von nun an nur noch über einen Boten mit Herkules verkehrte.

Echte Abenteuer sind selten geworden. Niemand erwürgt heute mehr einen Löwen mit bloßen Händen, um ein Held zu sein.

Doch Vorhaben mit ungewissem Ausgang gibt es mehr denn je. Man nennt sie Projekte.
Und was wären Projekte ohne Helden. Vorgesetzte verweisen gerne auf sie. Sind sie doch von ihnen und ihrem Erfolg abhängig. Trotz aller Methoden-Spezialisten und Qualitätsmanager: die Projekthelden sichern den Erfolg vieler Projekte. Natürlich werden ihre Taten stets als Ausnahme gewürdigt. Danach ist es höchste Zeit, zum Normalzustand zurückzukehren.

Aber nur bis zum nächsten Projekt ?!?!

Mehr Projektmanagament – weniger Planung

Sie dachten, die Planwirtschaft sei mit dem Fall des eisernen Vorhanges untergegangen?

Irrtum, sie hat es sogar bis in die Mitte des Kapitalismus geschafft – getarnt als Projektmanagement.

Zertifikate vermitteln Sicherheit – oft nur vermeintlich. Oder warum sonst passieren Autounfälle, obwohl doch jeder Fahrzeuglenker über einen Führerschein verfügt?

Nicht anders verhält es sich mit dem Projektmanagement. Da wird gelehrt und zertifiziert in gerne steigendem Umfang. Doch am Ende einer Zertifizierung steht ein zertifizierter Projektleiter. Der ist nicht zu verwechseln mit einem erfahrenen Projektleiter, einem „Könner“. Natürlich kann der Neu-zertifizierte auch eine Menge – da werden Vorgänge geplant, Meilensteine definiert, Risiken berechnet.

Dabei entsteht mühelos ein Projektplan, mit dem man Wände tapezieren kann. Kurz gefasst: „Projektplanwirtschaft“.

Mit Methode wird Projektplanung betrieben, in der eine Reihen von Erfolgsfaktoren in Projekten schlicht übersehen werden: Menschen, Erfahrungen, Zufälle, Kreativität, Gruppendynamik und Teamarbeit.

Natürlich ist eine sorgfältige Projektplanung unabdingbar – nur ist sie eben nicht alles. Auftragsklärung, die eigentlichen Ziele des Projektes, die möglicherweise versteckten Ziele der Beteiligten sind nur ein paar der Faktoren, die im Projekt dringend Beachtung finden müssen. Und das jenseits von Techniken, Checklisten und Planungstools.

Das Wissen darum eignet sich ein Projektleiter im Laufe der Zeit an. Man nennt es Erfahrung. Sichtbar wird es oft nur indirekt, es ist versteckt in implizitem Wissen und in etwas, das wenn überhaupt, mit „Intuition“ umschrieben wird. Wie man das lernt, kommt in den an Fakten und Checklisten orientierten Zertifizierungen nicht vor.

Gute Projektleiter – die „Könner“ - sehen, dass ihr Plan nicht die Realität ist. Dass Dinge anders laufen als geplant. Dass die Wirklichkeit nicht linear, sondern höchst komplex ist. Es geht um den Abschied vom tayloristischen Maschinendenken und um die grundlegende Einsicht, dass „es“ immer anders sein kann als gedacht.

Diese Einsicht ist wesentlich für erfolgreiches Projektmanagement. Das bedeutet auch, in Alternativen zu denken und Pläne als eine Möglichkeit zu begreifen. Eine Variante der Lösung, die jederzeit angepasst und verändert werden kann, um das Ziel zu erreichen – und dies den Projektmitarbeitern gegenüber auch so zu vertreten.