Freitag, Juni 15, 2012

Zitat aus dem Projektmanagement-Alltag: Dringend sind sie alle...

- "Da ist ein Projekt, das dringend Unterstützung braucht..." Und der Projektleiter packt schon den Erste-Hilfe-Koffer.
- "Dringend sind sie alle. Das war noch nie anders.", meldet sich die Erfahrung.
- "Ja, aber dieses Projekt hat lang genug gewartet und jetzt hat es ein akutes Problem."
- "!!!"

Montag, Juni 11, 2012

Storytelling ist nicht alles - oder: wie sorge ich dafür, dass alle von meinem Projekt erfahren

Zwei Männer hatten das Ziel, den Nanga Parbat Berg zu ersteigen.
Der erste Bergsteiger bereitete sich lange vor. Er wollte sicher sein, dass er körperlich auf der Höhe war. Er plante die Anreise und die Aufstiege in die Zwischenlager genau durch. Vor Ort wollte er nach Bergsteigern suchen, und sich mit ihnen vorbereiten um gemeinsam weiter zu kommen. Natürlich beinhaltete seine Planung auch die Möglichkeit, dass ihm das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen könnte und die Terminplanung sich verzögern kann. Er gab sich 40 Tage Zeit wobei er als Ziel das Erreichen des obersten Basislagers festgelegt hatte. So konnte er einfach seine Grenzen kennen lernen und etwas Gutes für sich tun.
Der zweite Bergsteiger war ganz neu in dem Sport. Er hatte in den Alpen ein paar Berge bestiegen und wollte jetzt zeigen wie toll er schon war.  Er schloss sich einer Expedition an, die schon vor Ort war und starten wollte. Die fehlende Vorbereitung war ihm egal und er ließ sich mit dem Helikopter direkt zum Startpunkt fliegen. Er kannte die anderen Teilnehmer der Expedition nicht und konnte sich schwer in den Tritt der anderen einfinden. Aber es war ihm egal. Er wollte so schnell wie möglich an den Gipfel, um allen später die vielen Bilder seines Erfolges zu zeigen. Er wollte Aufmerksamkeit.
Während der erste Bergsteiger 3 Wochen mit Vorbereitung und Aufstieg gebraucht hat bis er das oberste Basislager erreicht hat marschierte der zweite Bergsteiger in 5 Tagen bis dahin, und obwohl das Wetter nicht gut war machte sich der zweite Bergsteiger mit einem weiteren direkt auf zum Gipfel. Ein Unwetter zog auf, 3 Tage tobten Schneestürme und ließen keine weiteren Aktivitäten zu. Der Erste Bergsteiger aber war zufrieden, entspannte sich in seinem Zelt und freute sich über seinen Erfolg. Als nach 4 Tagen das Wetter aufklarte, entschloss er sich einer erfahrenen Gruppe zum Gipfel anzuschließen, da er noch gut in der Zeit lag. Oben am Gipfel machte er ein Foto für sich als Erinnerung seines persönlichen Erfolges.
Der Zweite erreichte auch sein Ziel. Andere konnten sein Bild überall sehen. Untertitel „Bergsteiger am Himalaya vermisst! “

Mittwoch, Juni 06, 2012

Herr Müller-Lüdenscheidt, die Ente bleibt draußen - oder: kompetente Kommunikation für Berater

Kommunikation findet ja immer im Detail statt. Ein Wort gibt das andere und zum Schluss redet man sich die Köpfe heiß, um ja seinen Standpunkt zu verteidigen.


Das kann zwar für Aussenstehende amüsant sein, wenn die Kommunikation von einem Altmeister wie Loriot beobachtet wird, im Projekt führt das aber oft zu Stolpersteinen, die sich zu handfesten Problemen und Risiken auswachsen können.


Neben Projektmanagement-Wissen ist meiner Meinung nach die Kommunikationskompetenz im Projekt der entscheidende Erfolgsfaktor. Und die kann man trainieren. Das kann sogar Spaß machen (siehe oben, "die Ente bleibt draußen...").
Quelle: eigenes Foto


Um es kurz auf den Punkt zu bringen:
Je schwieriger das Gespräch, das ich führen möchte, desto gründlicher sollte ich mir vorher ein paar Gedanken machen. Nackt in der Badewanne um eine gelbe Ente diskutieren ist übrigens schon ziemlich schwierig, finde ich ;-)


Also die Vorbereitung:
1) die eigenen Erwartungen an das Ergebnis des Gesprächs klären
2) ein paar Überlegungen über die Erwartungen des Gegenübers anstellen ("Perspektivenwechsel")
3) klare Ansagen - in der richtigen Form (auch die Verpackung, sprich Wortwahl und Tonfall sind wichtig)
4) das Thema nennen -  und dabei bleiben.


Und die Sache mit der Ente ist hier