Mittwoch, Dezember 03, 2008

Als der Zeit zu langweilig wurde

Für die meisten Dinge gibt es eine wissenschaftliche Erklärung. Das ist gut und es gibt den Menschen ein Gefühl von Sicherheit, wenn die Welt rational erklärbar ist.
Für viele Dinge gibt es aber auch Erklärungen, die ganz und gar nicht wissenschaftlich sind. Manche Erklärungen sind einfach nur schön und machen Spass. Auch solche sind wichtig. Erstaunlicherweise kann man sich die wissenschaftliche Sicht auf die Welt leichter merken, wenn man den Erklärungen eine "unwissenschafltiche" an die Seite stellt. Einfach nur so, zum Spass, zum weitererzählen und drüber schmunzeln..

Die folgende Geschichte ist eine von diesen:

Die Ordnung und die Routine beschlossen, den Menschen zu helfen.


Sie erfanden die Zeit, damit die Menschen genau planen konnten und schenkten Ihnen Uhren, damit sie einen guten Überblick übe rihre Tätigkeiten hatten.
Jahraus, jahrein verging die Zeit immer gleich. Sekunde um Sekunde, Minute um Minute, Stunde um Stunde.
Doch mit der Zeit schienen die Menschen immer mehr Robotern zu ähneln. Sie lebten ganz automatisch nach dem Diktat der Zeit.
Der Zeit selbst gefiel das gar nicht.
Ihr war so schrecklich langweilig, dass sie beschloss, davonzulaufen. Als es dunkel wurde, klopfte sie an der Tür eines Hauses und dort öffnete die Abwechslung. Sie lud die erschöpfte Zeit sofort zu sich ein.
Der Zeit gefiel es bei der Abwechslung. Von ihr lernte sie, was Vielfalt war. Sie begann damit, eine Minute mal kurz oder mal länger sein zu lassen. Eine Stunde mal zu einer kleinen Ewigkeit werden zu lassen oder sie blitzschnell vergehen zu lassen. Und das gefiel ihr so gut, dass sie dabei blieb.
So kommt es, dass wir die Zeit zwar an den Zeigern der Uhren ablesen können, dass sie sich aber immer wieder ganz unterschiedlich anfühlt.
Quelle: Tania Konnerth, "Aus der Schatzkiste des Lebens"

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