Mittwoch, November 12, 2014

Frauen im Projektmanagement - Sieht man die denn?

Tja, das ist so eine Sache. Ja. es gibt Projektleiterinnen. Gute sogar, und gar nicht so wenige. Genügend, um soo eine Diskussion nicht führen zu müssen.
Trotzdem, das Thema scheint beliebt zu sein, passt es doch zu Quotendiskussionen und Gleichberechtigungs-Aktionen aller Art. Wenn ich mich mit Projektleiterinnen unterhalte, bekomme ich zwar immer das direkte Feedback "also, mich interessiert das nicht, das "Frauenthema" spielt bei uns im Projekt keine Rolle".

Wenn ich mir allerdings die Nachwuchs-Kolleginnen so ansehe, denke ich mir, dass es viele Dinge gibt, die sie wissen könnten, wenn es eine erfahrene Kollegin ihnen es denn sagen würde. Oder dass manchmal ein anderes Vorbild, als der laut vorwärtsstürmende Projektleiterlöwe hilfreich wäre. Frau kann sich auch durchsetzten, auch durchaus "laut", wenn sie es denn auf ihre Weise tut. Und da fängt das Thema wieder an, für mich interessant zu werden. Frauen führen sehr klar und sachlich, wenn sie sich trauen, bzw. wenn sie die Gelegenheit zu schaffen (oder bekommen, das kann man sehen, wie man will).

Dazu passt ein neues Projekt, das Sigmar Gabriel als Bundeswirtschaftsminister aus der Taufe gehoben hat: die Initiative "Frauen Unternehmen". Am 29. Oktober 2014 hat er in Berlin den Startschuss gegeben. Als eine der ausgewählten Unternehmerinnen bin ich nun eine "Botschafterin Bayerns" für die Initiative, was immer das heißen mag. Wahrscheinlich heißt es viele neue Projekte, die die Frauen für die Wirtschaft initiieren können, was sie ja eigentlich ohnehin schon tun. Aber hier geht es um die Sichtbarkeit.

Und das halte ich für sehr wichtig. In seiner Eröffnungsrede hat Herr Gabriel festgestellt, dass er beim letzten IT-Gipfel nur grau gekleidete Herren gesehen hat. Stimmt, das kann ich bestätigen, bei dieser Art von Veranstaltung ist das so. Warum? Vielleicht, weil Frauen diese Art von Veranstaltung sterbenslangweilig finden (so wie ich). Möglicherweise finden das Männer auch, sie geben es nur nicht zu?

Da kann ich mir viel interessantere Formate von Veranstaltungen vorstellen, die möglicherweise auch mehr bewegen - nur vielleicht anders, als "man" das bisher gewohnt war. Die Initiative kann ein Anstoß dazu sein, wir werden sehen, was sich daraus entwickelt.

Dienstag, November 11, 2014

Wer hat denn hier was zu lachen?

Herr P. ist beunruhigt. Jeden Montagmorgen das gleiche. Kaum geht im Großraumbüro am Ende des Ganges die Türe auf, schallt Gelächter über den Flur. Dabei haben die Kollegen dort gar nichts zu lachen, findet Herr P. Deren Projekt hat einen durchaus kritischen Status. 3.500 Anwender müssen für die neue Software geschult werden. Es gibt einen Engpass bei den verfügbaren Trainern und die Anmelde Rate der Mitarbeiter hinkt dem Plan hinterher. Da die neue Software produktionskritische Abläufe betrifft, müssen alle Anwender bis zum Jahresende geschult sein. Bis zum Starttermin der Einführung wird das sehr knapp.

Also ist die Situation ernst und die Kollegen müssen sich mal ins Zeug legen, denkt Herr P. Sein eigenes Projekt läuft schließlich auch nicht glatt. Die geplanten Tests der neuen Software wurden schon wieder verschoben, weil die Tester einfach keine Zeit haben. Herr P. vermutet, die Kollegen haben einfach keine Lust, neben ihren normalen Aufgaben auch noch neue Software zu testen. Oder sie melden sich lieber als Trainer für das andere Projekt. Dort, wo dauernd gelacht wird. Grundlos. Wo alle viel zu entspannt sind, um ernsthaft zu arbeiten. Kein bisschen solidarisch findet das Herr P. Ihm geht es in seinem Projekt schließlich auch nicht gut.

Seltsamerweise wird dieses Projekt vom Chef nicht so oft in die Mangel genommen wie seines, findet Herr P. Der Chef scheint bei diesem Projekt wesentlich entspannter zu sein, als bei seinem Projekt, dabei ist deren Risikobewertung doch höher. Herr P. findet das unfair. Wer darf denn lachen, wenn das Projekt nicht gut dasteht.

Darf er doch. Gerade dann. Unser Gehirn arbeitet ja merkwürdigerweise besser, wenn es nicht dauernd unter Druck gesetzt wird. Klar muss man sich mal konzentrieren, aber das hat nichts mit dieser Art von Druck zu tun. Zuviel Stress hält uns ab von produktiver Arbeit. Mit Humor steuern wir automatisch dagegen.

Laut dem deutschen Institut für Humor (ernsthaft, das gibt’s: http://www.humorinstitut.de/Business.html ) wirkt sich Humor positiv aus auf die Gesundheit der Mitarbeiter, zum Beispiel:
- Weniger Stress, weniger Burnout
- Bessere Gesundheit
- Probleme besser bewältigen (im englischen Fachjargon heißt das coping humor) - was kann sich ein Projektleiter besseres wünschen...

Es gibt Studien darüber! Also, wenn es sogar ernsthafte Studien dazu gibt, denkt Herr P, müsste ja was dran sein, an dem Thema. Hoffentlich kann er jetzt beginnen, seine Haltung zu seinem Projekt und zu dem seiner Kollegen zu überdenken. 


Für ganz hartnäckige Fälle emfehlen wir auch die Humortrainer der Lachschmiede

Montag, November 10, 2014

Humor im Projekt - Gedankenschnipsel

Wir diskutieren ja gerne mal Ungewöhnliches für Projekte im Team. Heute ganz revolutionär: ein paar Meta-Gedanken zum Thema "Humor im Projekt" - auch so etwas soll es ja geben.