Mittwoch, Dezember 23, 2009

Weihnachten ist kein Fest, sondern eine Deadline


.... der Spruch ist für viele in den letzten 4 Wochen sicherlich ein bisserl Realität geworden....

Trotzdem, nachdem diese Deadline nun nahezu erreicht ist:

fröhliche Weihnachten.

Lassen Sie es zum Fest werden.

Herzliche Grüße,
Sigrid Hauer

Samstag, Dezember 19, 2009

10 "andere" Tipps für Projektleiter

Projektmanagement hat mehr mit dem Führen eines Projektteams zu tun als mit dem Lösen technischer Probleme. Dementsprechend sind Anforderungen an die Führungskompetenz für Projektleiter oft wichtiger als das technische Know How, das das Projekt erfordert. Neben einer fundierten Methodenkompetenz ist auch Kommunikations- und Führungskompetenz wichtig. Dazu heute ein paar Gedanken:

10. Tipp: Fehler sind wichtig für den Fortschritt

Jeder Mensch macht Fehler, denn Menschen sind nicht perfekt. Durch diese Eigenschaft gewinnen Sie als Projektleiter und Chef überhaupt erst Menschlichkeit. Das liegt daran, dass Sie um Ihre Fehler wissen und Wege finden, wie diese Fehler behoben werden können. Das hilft dem Projekt weiter und für den Projektleiter selbst ist es eine Chance für persönliche Weiterentwicklung. Teammitglieder nehmen so etwas durchaus wahr.

9. Tipp: Stehen Sie zu Ihren Fehlern
Es gibt leider zu viele Mitarbeiter, die glauben, dass sich Projektleiter für perfekt halten. Dahinter steckt der Vorwurf, dass diese Projektleiter sich selbst überschätzen. Eine solche Haltung stoppt jedes Wachstum, und zwar sowohl persönlich als auch das des Projektes. Daher: Sagen Sie Ihrem Team, dass auch Sie sich irren können.


8. Tipp: Entwickeln Sie sich ständig weiter

Als wirklich „perfekter" Projektleiter verbessern Sie sich ständig. Sie verwenden die Kenntnis Ihrer Fehler für die persönliche Weiterentwicklung. Als guter Projektleiter meinen Sie nicht, „jemand zu sein“, sondern verstehen sich als „jemanden, der wird“ und zwar jeden Tag ein wenig mehr.


7. Tipp: Lernen Sie die Menschen zu mögen

Als „perfekter“ Projektleiter mögen Sie andere Menschen und sich. Wer hingegen mit dem wichtigsten Menschen in seinem Leben – mit sich selbst – dauerhaft unzufrieden ist, kann auch keine andere Menschen mögen. Unter solchen Umständen ist die Führung eines Projektteams schwer möglich. Jeder weiß: Um richtig gut zu sein, muss man das, was man tut, lieben. Das gilt auch für die Führung von Mitarbeitern. Ein „perfekter“ Projektleiter führt perfekt, weil er menschenfreundlich ist.

6. Tipp: Verstehen Sie sich als Teammitglied

Als „perfekter“ Projektleiter sagen und meinen Sie „wir!" und nicht „ich!“ Sie sind ein Teamspieler. Im 21. Jahrhundert werden nur Teams gewinnen und nicht Einzelspieler. Neue Produkte und Angebote wie z. B. das neue iPhone von Apple sind immer seltener der Geistesblitz eines Einzelnen, sondern das Werk mehrerer Tausend Ingenieure, auch wenn die visionäre Kraft eines Steve Jobs dahinterstand. Aber er hätte es niemals alleine geschafft.


5. Tipp: Fordern Sie Ihre Mitarbeiter

Als „perfekter“ Projektleiter fordern Sie Ihre Mitarbeiter. Sie wollen Leistung sehen und regen Ihre Mitarbeiter an, sie zu erbringen. Dabei orientieren Sie sich nicht am Durchschnitt, sondern an Spitzenleistungen. Als „perfekter“ Projektleiter geben Sie sich nicht mit mittelmäßigen Ergebnissen zufrieden.


4. Tipp: Stellen Sie sich nicht als allwissend dar

Der „perfekte“ Projektleiter ist mehr Generalist als Fachmann. Trennen Sich sich von dem Gedanken, stets der Beste in allen Bereichen sein zu wollen. Als „perfekter“ Projektleiter konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken und Hauptaufgaben.


3. Tipp: Führen Sie mit Werten

Als „perfekter“ Projektleiter leben Sie Ihre Überzeugungen und Werte und stellen sie nicht hinter den Vorlieben Ihrer Mitarbeiter zurück. Geben Sie diese Werte als Führungsgrundsätze an Ihre Mitarbeiter weiter. Nur so entsteht das notwendige Vertrauen.


2. Tipp: Erreichen Sie Ihre Ziele

Als „perfekter“ Projektleiter setzen Sie realistische Ziele und erreichen diese mit Ihren Mitarbeitern. Das ist das Wesentliche: Als „perfekter“ Projektleiter bewirken Sie, dass Menschen Ziele erreichen.


1. Tipp: Seien Sie offen für andere Sichtweisen

Viele Menschen halten ihre Meinung für die Wahrheit und ihre Empfindungen und Eindrücke für die Wirklichkeit. Als „perfekter“ Projektleiter wissen Sie, dass Ihre Eindrücke nicht die Realität sein müssen. Sie setzen sich gedanklich auch auf den Stuhl des anderen. Wer mit den Augen anderer sieht, entdeckt eine Fülle von Wirklichkeiten, versteht ihn besser und vermeidet Missverständnisse.

(Quelle: simplify your life)

Freitag, Dezember 11, 2009

Woran IT Projekte scheitern (Teil 2)


Hier ist der Link auf den zweiten Teil der Artikel-Serie von Dr. Ingo Zank (http://www.ikmt.de/public/homepage.htm#de/service/management-forum.htm#printthread.php@tid=334)
Über das Scheitern von IT-Projekten.

Er geht in diesem Teil auf die Besonderheiten von IT-Projekten ein:


„Was ist eigentlich so Besonderes an der Informationstechnologie, dass nach mehr als einem halben Jahrhundert ihres Bestehens immer noch zwei Drittel aller IT-Projekte die gesetzten Ziele verfehlen?“


Ein IT-Projekt ist ein Vorhaben, in dem IT-Technik, egal welcher Art, maßgeblich die Aufgabenstellung und Zielsetzung bestimmt oder zumindest wesentlich beeinflusst.

Projekte in der IT-Welt sind meiner Meinung nach gekennzeichnet durch Widersprüche. Auf den ersten Blick scheint es immer um ein technisch zu lösendes Vorhaben zu gehen. Das stimmt natürlich auch. Doch der Weg der Umsetzung des Vorhabens ist nur zu einem kleinen Teil ein technischer. Viel mehr spielen hier solch schwer zu fassende und zu bewertenden Faktoren wir Kommunikation, Konfliktfähigkeit und Teamarbeit eine Rolle.


Dr. Zank fasst das in die Begriffe Sensibilität -
Virtualität – Variabilität.

Dabei siedelt er die Gründe für das Scheitern von IT Projekten bei 3 Kernfaktoren an:

- das Nichtbeachten von Geschäftszielen
- Mangelnde Beteiligung der Betroffenen

- Mangelnde Beachtung von beweglichen Zielen

IT dient dazu, ein Unternehmen dazu zu unterstützen, seine Ziele zu erreichen. Das klingt so banal, dass es offenbar bei vielen IT-Projekten
zu wenig Beachtung findet. Ein IT-Projekt, das nicht zu den Zielen des Unternehmens passt, kann nicht erfolgreich sein. Allein genaue eine Überprüfung der Ziele von IT Projekten daraufhin, ob sie zu Unternehmenszielen und –Strategien kompatibel sind, würde es schon vielen Projekten ersparen, überhaupt an den Start zu gehen.

Der Erfolg eines Projektes misst sich immer auch am
Anwendungserfolg und der Bewertung durch die Nutzer – die Beteiligten. Mangelnde Beteiligung, verbunden mit zu wenig Information über das Projekt führt zu Zuständen die im Kern mit unklaren Anforderungen oder mangelnden Akzeptanz beschrieben werden – etwas das sich durch konsequentes Einbinden aller Beteiligten beheben lässt. Das setzt allerdings voraus, dass alle Beteiligten und Betroffenen des Projektes bekannt sind. Das zu erkennen, ist mehr eine kommunikative als eine technische und organisatorische Herausforderung. Und sie braucht unter Umständen Zeit und Geduld.

Dr. Zank schreibt „Die Änderung von konkreten Zielen und Prioritätenrangfolgen während der Laufzeit von IT-Projekten ist oft nicht vermeidbar. Unter anderem macht die o.g. Sensibilität oft Anpassungen notwendig, um geschäftliche, politische und andere Konflikte zu vermeiden.“

Das zeigt das Spannungsfeld auf, in dem IT Projekt sich oft bewegen: Die erste Annahme ist, das ein Projekt erfolgreich wird, wenn es einen fein säuberlich strukturierten, sorgfältig vorgedachten Weg folgt. Leider ist die Realität meistens anders. Trotzdem wird von IT-Projekten oft verlangt dass sie

1) dafür sorgen, dass alle Projektvorgaben (Anforderungen, Pläne, Rahmenbedingungen) während des gesamten Projektverlaufs stabil, also unverändert erhalten bleiben.

und

2) das Projekt so flexibel gestaltet wird, dass es unentwegt neue Anforderungen und Erkenntnisse verarbeiten kann, auf Änderungen in seiner Umwelt problemlos reagieren kann.

Mit festen Regeln hat hier kein Projekt eine Chance auf Erfolg. Viel wichtiger ist es, statt starre Regeln zu betonen, auf die eigentliche Absicht zu blicken, die den Regeln zugrunde liegt. Im Zweifelsfall ist der
Regelverstoss – im Projektmanagement eigentlich verpönt – quasi schon mit berücksichtigt.

Mittwoch, Dezember 02, 2009

Storytelling Framework: die 2-5-1 Methode

Geschichten machen Präsentationen und auch Redebeiträge in Diskussionen anschaulicher. Gerade in Konferenzen und Tagungen, wo Diskussionen auch in großen Gruppen geführt werden, kann man seinen Beitrag am besten in einer (Erfahrungs-)Geschichte verpacken. Hier kommt es darauf an, schnell Aufmerksamkeit zu gewinnen und in seinem Redebeitrag nichts zu vergessen, auch wenn er spontan ist.

Vor kurzem habe ich eine sehr nützliche Methode gefunden, die beim Strukturieren hilft.
Gerade um an implizites Wissen ("tacit knowledge") zu kommen, ist diese kurze Struktur sehr hilfreich.

Die 2-5-1 Methode.

Und so funktioniert es:
  • 2
    • Wer bist du (Stell dich kurz vor)
    • Deine Erfahrungen als knappe Zusammenfassung

  • 5 Finger
    • kleiner Finger – Was wurde bisher (im Projekt) nicht ausreichend berücksichtigt
    • Ring finger – Welche Beziehungen /Verknüpfungen / Zusammenhänge sind für das Thema (bzw. für das Projekt) aus Deiner Sicht wichtig - Was ist Dir in diesem Zusammenhang wichtig
    • Middle finger – was mochtest Du nicht / was hat Dich frustriert
      [Anmerkung: diese persönliche, emotionale Sicht auf die Dinge ist typisch für alle Storytelling-Methoden. Versuche hier, den emotionalen Aspekt zu berücksichtigen, sachliche Argumente wirken an dieser Stelle besser, wenn Du auch erwähnst, was Dich daran emotional bewegt. ]
    • Pointer finger – was würdest Du das nächste Mal besser machen bzw. was würdest Du den (Projekt-)Verantwortlichen raten, das nächste Mal zu berücksichtigen
    • Thumb (up) – was war gut. Was hat gut funktioniert [loben nicht vergessen !]

  • 1 – die wichtigste Lehre / Erfahrung, das wichtigste Ergebnis des Projektes (der Diskussion, etc...)
Das ist ein sehr einfaches Werkzeug, das in vielen Situationen eingesetzt werden kann:

Zur Darstellung einer Position, zur Erklärung von Hintergünden und Zusammenhängen, um abstrakte Sachverhalte anschaulich zu machen und / oder um Beispiele zu geben.

Das Mittel ist simpel und hilft auch bei spontanen, unvorbereiteten Redebeiträgen, die gut strukturiert einfach besser wirken.

Man kann es sich leicht merken - das Werkzeug, es umzusetzen hat man immer dabei: seine Hand. Und es funktioniert auch, wenn man vor einem größeren Kreis von Zuhörern steht.


Montag, November 23, 2009

Die Kunst für Projektleiter, zu loben

Heute habe ich eine Geschichte gefunden, die normalerweise nicht unter dieser Kategorie rangiert. Der Fundort war der Newsletter von www.Projektmagazin.de
Und sie hat mich auf ein paar Gedanken zu Thema Loben gebracht.


Simply the best


Projektleiter Mayer hat einem englischen Kunden nach zähen Verhandlungen endlich den Zuschlag für ein lukratives Projekt abgerungen. Beim nächsten Treffen ist der deutsche Geschäftsführer dabei, der für seine rudimentären Englischkenntnisse und ungezwungenen Umgangsformen bekannt ist.

Zum Entsetzen Mayers wendet sich der Geschäftsführer mit einem Lächeln an die englischen Kunden und beginnt eine seiner gefürchteten Ansprachen: "Oh, let me say, you have a lot of pig with Mr Mayer. He is an old bunny in project management. He is a maker, he will make a lot of steam, so that the project will go up like a rocket. He will make the competition flat. Mr Mayer has much on the box – like every member of our company of course. So the project will be a roarer and hit into the market like a bomb. Be assured that Mr Mayer will pull the best out of himself. He is always with his heart at the thing – just for you."


Wann haben Sie als Projektleiter zum letzten Mal Ihr Team gelobt?
Haben Sie sich als Auftraggeber auch
schon mal für "Selbstverständlichkeiten" bedankt?
Haben Sie auch schon mal Lob von außen "eingefordert", wenn Ihr Projektteam viel geleistet hat?

Was ist passiert, als Sie als Projektleiter das letzte Mal Ihren Auftraggeber gelobt haben (geht das überhaupt)?


Meiner Meinung nach passiert das viel zu selten - nach dem gut schwäbischen Motto "nicht geschimpft ist genug gelobt".

Doch beobachten Sie mal Ihre Umgebung, wenn Sie ihr mit Lob und Wertschätzung begegnen. Es könnten sich Veränderungen ergeben. Nicht nur für Sie.
In dem Sinne: Mut zum Lob :-)

Freitag, November 20, 2009

Woran scheitern IT-Projekte?

Ich habe heute im Projektmagazin-Forum einen spannenden Beitrag entdeckt, der sich mit Projekterfolg und dem Scheitern von Projekten beschäftigt.

Dr. Ingo Zank schreibt:
"...
'The CHAOS Report' und und 'Unfinished Voyages' nannte die Standish Group ihre vielzitierten Untersuchungen von 1994/1995, deren niederschmetternde Ergebnisse bis heute immer wieder bestätigt wurden.


Warum scheitern IT-Projektmanager trotz aller Erkenntnisse und Vorgehensmodelle so oft mit ihren Projekten?


Dieser Frage erläutert eine Abhandlung, deren erster Teil hier veröffentlicht ist:


Sensibilität, Virtualität und Variabilität - Woran IT-Projekte scheitern (Teil 1):

http://www.ikmt.de/forum/printthread.php?tid=334
..."

Was mich bei den Statistiken der Standish Group immer wieder nachdenklich macht: Offenbar kommen dort die Statistiker seit Jahren immer wieder zu gleichen Ergebnissen, ohne das Projekte (als die Betroffenen) irgendetwas daran ändern könnten.

Möglicherweise werden in der Statistik nicht die richtigen Fragen gestellt? Oder das Problem wird mit den falschen Lösungsvorstellungen angegangen?

Eine Professionalisierung in Richtung "Noch genauere Projekthandbücher in den Firmen, noch mehr Vorgaben und Richtlinien" kann es meiner Meinung nach nicht sein. Wenn wenige Regeln das Problem nicht lösen, helfen noch mehr Regeln erst Recht nicht. Wichtiger ist es, die Menschen in die Betrachtung miteinzubeziehen. Für Projekte müsste hier sehr viel intensiver nach erforderlichen Kompetenzen gesucht werden, die nicht nur "zielstrebige Organisatoren" erfordern sondern auch "kommunikative Stabilisatoren", die Intuition und Kreativität auch als Methoden betrachten, die in Projekten ihre Berechtigung haben.

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung des Artikels - und werde berichten.

Von Redelöwen und Redefischen

Für alle Berater, Projektleiter, IT-Consultants ist dies eine tägliche Erfahrung: man hat sich auf eine Teamsitzung vorbereitet, das Thema festgelegt und die Agenda bestimmt - doch in der Sitzung geht es auf einmal um etwas ganz anderes. Und nun?

In jeder Besprechung kann man beobachten, dass sich nicht alle Anwesenden in gleicher Weise an der Diskussion beteiligen. Es können 10 oder mehr Personen anwesend sein und die Diskussion findet trotzdem nur zwischen 3 oder 4 Personen statt. Was ist mit den anderen? Haben sie keine Lust? Kommen sie nicht zu Wort? Wollen sie ihr Wissen für sich behalten? Oder sind sie einfach von Natur aus stiller?


Die stillen Teilnehmer sind wie "Redefische". Sie sind anwesend, tragen jedoch wenig zum Inhalt und / oder Erfolg der Veranstaltung bei. Vielleicht denken sie heftig mit, sagen nur nichts. Niemand kann davon profitieren, wenn sie sich nicht äußern.


Der Moderator muss dafür sorgen dass sich die Redefische auch während der Besprechung äußern, nicht erst – schlimmstenfalls – hinterher Entscheidungen kritisieren.


Wenn man über die vielen Wortbeiträge der "Redelöwen" nachdenkt,fällt einem vielleicht erst nachträglich auf, dass diese Teilnehmer manchmal viele Worte für wenig Inhalt gebrauchen. Sie haben zum Beispiel nur Argumente wiederholt, dies aber stets mit anderen Worten. Sie haben vielleicht Dinge zum Thema gemacht, die zwar interessant, aber nicht Thema der Veranstaltung sind. Vielleicht wurde auch ein Machtkampf zwischen 2 oder 3 anwesenden Redelöwen angezettelt. Die Analyse solcher Diskussionen führt zu folgendem typischen Ergebnis.

Dies sind Beispiele, die Sie aus Ihrer eigenen Erfahrung beliebig ergänzen können.

Typisch für Redelöwen ist:
  • Wiederholungen
  • Weitschweifigkeiten
  • Selbstdarstellung
  • Machtkampf
  • Imponiergehabe
  • Angeberei mit Wissen
  • starkes Engagement
  • ungeordnete Gedanken
  • Spaß am Wortgefecht

Typisch für Redefische ist:

  • Schüchternheit
  • Kluges Mitdenken – nichts sagen
  • konfliktscheu
  • aber auch: kein Mitdenken
  • Langeweile
  • mangelnde Kreativität
  • taktisches Belauschen
  • Zurückhaltung
  • mehr sachlich als emotional

Und was kann man tun? Zum Beispiel:

  • Argumente werden ständig wiederholt:
    Lösungsvorschlag: Kontroverse Standpunkte am Flipchart fixieren. Bei einer Wiederholung auf das Flipchart verweisen.


  • Redebeiträge werden zu Vorträgen:
    Spielregeln in der Gruppe vereinbaren, z.B. Nicht mehr als 5 Sätze pro Beitrag oder
    bei längeren Beiträgen die Zustimmung der Gruppe einholen.

  • Persönliche Angriffe: Das wird vom Moderator sofort unterbunden - auf keinen Fall zögern.

  • Killerphrasen z.B.:“Das hat noch nie funktioniert“ “So was geht grundsätzlich nicht“
    Lösungsvorschlag: Eine Killerphrase sofort als solche ansprechen und entlarven – dazu hat jeder Teilnehmer das recht.


  • Stumme Teilnehmer: Redefische aktiv um Stellungnahme bitten
Das entschärft vielleicht noch nicht jeden Auftritt von Redelöwen, und nicht jedes "Verstecken" von Redefischen. Aber mit dieser Metapher hilft es dem Projektleiter, leichter zu erkennen, wann er "Dompteur" und wann er "Angler" sein muss.

Wenn Sie lernen wollen, Ihre Redelöwen und Redefische besser zu erkennen und Ideen für ihre ganz persönlichen Dompteur-Regeln und Angel-Strategien entwickeln wollen, laden wir ein zum Abendworkshop am 09.12.2009 in München

Was bei dieser Betrachtung auch außen vor bleibt: die Gründe der einzelnen Redefische und Redelöwen, sich so zu verhalten. Doch das ist wieder eine andere Geschichte...
Dazu demnächst mehr.


Samstag, November 14, 2009

Was macht Unternehmensstrategien verständlich?

Es gibt fast nichts abstrakteres als Unternehmenstrategien. Komprimiert und verdichtet auf die Ziele des Unternehmens und in wenige Worte gefasst sind sie so abstrakt, dass sie für alle, die nicht an der Ausarbeitung beteiligt waren, kaum greifbar sind.

Es fehlen schlicht die Bilder in den Köpfen, um sie lebendig zu machen.
Prof. Jay Congar von der Univ. of Southern California erklärt in wenigen Minuten, wie es auch anders geht: mit Storytelling. Geschichten haben die Macht der Erinnerung - sie verankern sich in unserem Gedächtnis viel nachhaltiger als alle Statistiken, Fakten und rationalen Argumente.


Mittwoch, November 11, 2009

Abenteuer Storytelling - Neue Podcast Folge


Auf Abenteuer Storytelling ist eine neue Folge "on air".

Diemal geht es um die Wirkung von Geschichten.

Geschichten sind eigentlich etwas ganz alltägliches. Oft sind wir so sehr von ihnen umgeben, dass wir sie gar nicht mehr bemerken. Erst wenn sie fehlen. Wenn niemand mehr etwas erzählt, dann merkt man, dass etwas nicht stimmt.


Menschen brauchen Geschichten. Schon als Kinder sind wir ganz versessen darauf, Geschichten erzählt zu bekommen. Daran ändert sich auch in späteren Jahren nichts.


Wenn die Geschichten uns gut gefallen, hören wir sie gerne auch öfter. Und je öfter man eine Geschichte hört, umso mehr versteht man sie. Erstaunlicherweise zeigt sich manch´ hintersinniger Inhalt und manche Weisheit erst, wenn man eine Geschichte öfter gehört hat.


Zusammenhänge erscheinen auf einmal deutlich, anschaulich gemacht durch eine Metapher in einer Geschichte.
Geschichten helfen uns, unsere Umwelt zu verstehen. Je komplexer die Zusammenhänge sind, um so wichtiger ist oft eine gute Geschichte, um grundsätzliches zu begreifen. Geschichten bringen damit Ordnung in eine ansonsten chaotisch erscheinende Welt, denn der Mensch ist ein erzählendes Wesen.

Hören Sie einfach mal rein: zum Podcast-Kanal

Sonntag, November 08, 2009

Was sind denn eigentlich Helden ?

Ohne Held funktioniert keine gute Geschichte. Ein Held ist Identifikations-Figur. Auf ihn werden Wünsche, Erwartungen und Emotionen projiziert.

Ein Held ist dazu da, um Abenteuer u bestehen. Er löst Aufgaben, die alle anderen unmöglich oder viel zu riskant erscheinen. Er stürzt sich ins Risiko, für Außenstehende scheinbar wider besseren Wissens. Ist er erfolgreich, wird er gefeiert. Ist er es nicht, so wird er nicht als Held akzeptiert.


Eng verbunden mit dem Heldentum ist der Erfolg seines Vorhabens. Nur ein bestandenes Abenteuer ist eines Helden würdig.


Doch was genau macht ihn aus, den Helden? Vielleicht das hier?


Der antike Halbgott Herkules stand vor der Aufgabe, zwölf Heldentaten zu vollbringen, von denen jede einzelne eigentlich als undurchführbar galt. Heldentat Nummer eins betraf den Nemeischen Löwen, den Herkules besiegen und herbeischaffen sollte. Das Tier besaß ein Fell, das es unverwundbar machte. Herkules überraschte den Löwen aus einem Hinterhalt, jedoch prallten alle seine Pfeile an dem Fell ab. Der Löwe sprang ihn an, doch Herkules wehrte ihn ab und verfiel auf das geeignete Mittel, das unverwundbare Tier zu töten: Mit bloßen Händen erwürgte er den Löwen, den sein Fell nun nicht mehr zu schützen vermochte. Danach häutete er das Tier mit dessen eigenen Krallen, nur so konnte er das Fell ja überhaupt zurechtschneiden. Aus dem Fell machte er sich einen Umhang, aus dem Löwenkopf fertigte er sich einen Helm. So kehrte er zu seinem Auftraggeber zurück, der von seinem Anblick so verängstigt wurde, dass er in einen Bronzekrug sprang und von nun an nur noch über einen Boten mit Herkules verkehrte.


Echte Abenteuer sind selten geworden.


Niemand erwürgt heute mehr einen Löwen mit bloßen Händen, um ein Held zu sein.


Doch Vorhaben mit ungewissem Ausgang gibt es mehr denn je. Man nennt sie Projekte. Und was wären Projekte ohne Helden. Vorgesetzte verweisen gerne auf sie. Sind sie doch von ihnen und ihrem Erfolg abhängig. Trotz aller Methoden-Spezialisten und Qualitätsmanager: die Projekthelden sichern den Erfolg vieler Projekte. Natürlich werden ihre Taten stets als Ausnahme gewürdigt. Danach ist es höchste Zeit, zum Normalzustand zurückzukehren.


Aber nur bis zum nächsten Projekt ?!?!

Donnerstag, November 05, 2009

Eine Präsentation erzählt immer eine Geschichte

Angeregt durch einige Diskussionen über die Form guter Präsentationen im Projektalltag möchte ich das Thema heute noch einmal aufgreifen und 7 goldene Regeln für die Vorbereitung von Präsentationen geben:

7) Kennen Sie Ihre Zuhörer?

Bevor Sie überhaupt anfangen, sich über die Präsentation (oder den Vortrag) Gedanken zu machen, denken Sie über Ihr Publikum nach. Wer genau ist das? Mit welchen Erwartungen wird Ihr Publikum zuhören? Wollen die Zuhörer ausführliche Information, einen kurzen Status, einen fachliche Unterstützung oder etwas ganz anderes? Mit welchen Vorwissen über Ihr Projekt kommen die Zuhörer?


6) Wer sind ihre heimlichen
Konkurrenten während der Präsentation?
Welche anderen Sorgen und Themen könnten für Ihr Publikum im Moment wichtig sein? Wenn es gerade "wichtigeres" gibt, aufgrund der aktuellen
Unternehmensituation, der Lage in anderen Projekten, der Menge anderer Aufgeben, die erledigt werden sollen, so spielt das unter Umständen eine Rolle. Denn diese Themen sind im Kopf Ihrer Zuhörer aktiv - und halten sie vom Zuhören ab.

5) Was ist die Kernaussage Ihrer Präsentation?

Sie haben 1 Kernaussage in einer Präsentation. Mehr nicht. Diese Kernaussage wird unterstützt von allen Fakten und Informationen, die Sie ihren Zuhörern geben. Wenn die Kernaussage nicht klar ist, bleibt die Botschaft Ihres Vortrages unbestimmt. Je deutlicher Sie formulieren, umso besser werden Sie verstanden. Seien Sie zielgerichtet.


4) Welche Geschichte erzählen Sie mit Ihrer Präsentation?

Was kann Ihre Kernaussage wirkungsvoll unterstützen? Beispiele, Analogien oder Metaphern erleichtern das Verständnis und machen Ihre Präsentation einprägsamer. Wir denken in Bildern. Ihre Zuhörer folgen Ihnen schneller, wenn Sie mittels Vergleichen ein Bild im Kopf entstehen lassen. Seien Sie anschaulich.


3) keine Diskussionen während der Präsentation

Oft entstehen Fragen während des Vortrags. Fragen können Sie beantworten. Doch lassen Sie sich von den Fragen nicht von Ihrer Präsentation ablenken. Für ausführliche Diskussionen ist Zeit – nach der Präsentation.


2) Präsentation von Dokumentation trennen.

Wenn Sie Fakten und komplexe technische Information an Ihre Zuhörer weitergeben müssen, dann erstellen Sie eine getrennte Dokumentation. Diese Dokumentation soll sich an der Struktur der Präsentation orientieren, bspw. 1 Seite pro Folie, wenn Sie Power Point verwenden. Die Überschriften der Abschnitte in der Dokumentation sind identisch mit den Überschriften in der Präsentation. Dann finden die Zuhörer die Zuordnung schnell.


1) Üben Sie.

Sicher vorgetragen wirkt jede Präsentation glaubwürdig und überzeugend. Diese Sicherheit gewinnen Sie mit einem einfachen Trick: Üben Sie die Präsentation vorher. Formulieren Sie die Gedanken aus, die Sie vortragen werden. Hören Sie sich selbst zu. Wären Sie als Zuhörer überzeugt ?


Vielleicht schaffen Sie es nicht sofort und immer alle 7 Grundsätze zu berücksichtigen. Aber es hilft, sie sich ab und zu in Erinnerung zu rufen.


Vor kurzem bin ich auf dieses Tool
gestoßen: www.prezi.com/
Es bietet sich als Alternative zu
PowerPoint an.

Man erstellt keine Folien mehr, sondern kann sich auf einer Arbeitsfläche etwas ähnliches wie ein
MindMAP anordnen und dann per Kamerafahrten vorstellen.
Heißt aber, dass man vor Erstellen der Präsentation die Inhalte vorbereitet haben sollte und die Kernaussage der Präsentation sollte klar sein, sonst verirrt man sich.

Ich habe es ein paar Mal ausprobiert und finde es sehr überzeugend. Es macht einen Vortrag auf jeden Fall lebendiger und unterhaltsamer.


Montag, November 02, 2009

Der Garten


Die Gartenzeit ist je eigentlich schon vorbei - jahreszeitlich gesehen. Neulich habe ich allem Regen und Herbststürmen zum trotz eine sehr schöne Metapher gefunden, die ich natürlich weitererzählen muss:

Stellen Sie sich einen Garten vor. Mit Blumen, Sträuchern, Bäumen, mit Gras, Bienen, Schnecken, und allem, was sonst noch so in einem richtigen Garten zu finden ist. Kunterbunt und vielfältig.


Für die Pflege sind ausschließlich wir selbst zuständig. Ein jeder von uns ist alleinverantwortliche Gärtnerin bzw. Gärtner in diesem Garten des Lebens.


Die Pflanzen stehen für das, was wir in unserem Leben haben.


Einige Pflanzen symbolisieren unsere berufliche Situation,

andere die zwischenmenschlichen Beziehungen,

wieder andere unsere Hobbys

oder unsere körperliche Fitness ...


Wenn wir uns unseren Garten ansehen, können wir uns eine Reihe von Fragen stellen:


Erhalten alle Pflanzen dieselbe Aufmerksamkeit?


Sind einige davon Mauerblümchen und brauchen mehr Pflege?


Ist die Anzahl der Pflanzen angemessen?


Wenn wir zu viele haben, übernehmen wir uns vielleicht.


Haben wir jedoch zu wenige und durch widrige Umstände gehen diese auch noch ein, dann bleibt uns gar nichts mehr.


Aber in diesem Garten befinden sich nicht nur Pflanzen, sondern auch Saatgut.
Das sind unsere Ziele.

Warum haben wir ausgerechnet dieses Saatgut vorrätig und kein anderes?

Liegt es vielleicht daran, dass wir mit dem Nachbarn gleichziehen wollen?

Oder haben wir uns etwas einreden lassen, was gar nicht unserem Herzenwunsch entspricht?


Soll daraus wirklich etwas wachsen, was unserem Innersten entspricht?


Das Wachstum dieser Pflänzchen braucht seine Zeit.

Viele Gärtner werden unruhig oder verlieren die Nerven.
Dann kaufen sie wieder neues Saatgut und versuchen es damit. Vielleicht wächst dieser andere Samen ja schneller als der vorherige?

Diese "Strategie" führt dazu, dass zwar viel Saatgut vergeudet wird, aber nie etwas zur Reife und Blüte gelangt.
Sind wir geduldige Gärtner?

Viele Gärtner bilden sich ein, dass die Pflanze genauso zu wachsen habe, wie sie es sich vorgestellt haben.


Wenn sie eine andere Gestalt oder Farbe bemerken, sehen sie sich als Versager oder meinen, sie hätten bei der Auswahl des Saatsguts daneben gegriffen.


Andere Gärtner lassen sich dagegen gerne vom Leben überraschen.

Sind wir verzweifelt, wenn das Ergebnis anders ausfällt als erwartet?

In diesem Garten gibt es auch Unkräuter.


Diese stehen symbolisch für ...

  • unsere Ängste
  • unsere Unsicherheiten
  • unsere Zweifel
  • unsere Komplexe
  • unsere Sorgen ...
Es gibt Gärtner, die ihre gesamte Zeit darauf verwenden, diese Unkräuter auszumerzen. Darüber vergessen sie ganz die Pflege der übrigen Pflanzen.
Je mehr Unkräuter sie ausreißen, umso mehr verkümmern auch die schönen Pflanzen!

Unkräuter gibt es in jedem Garten.
Andernfalls wäre es ein sehr unnatürlicher und irrealer Garten.

Sind wir so erpicht auf die Unkrautbeseitigung, dass wir die Pflege der schönen Dinge vergessen?



Donnerstag, Oktober 29, 2009

Niemand erzählt Geschichten

Niemand (außer mir) erzählt im Businessalltag Geschichten.
Aber viele Menschen halten Vorträge und Präsentationen, reden vor Publikum und geben Ihre Botschaften und Erfahrungen weiter.

Dazu ist es üblich, sich bestimmter Hilfsmittel zu bedienen. Ein Hilfsmittel ist Powerpoint von Microsoft. Der Vortrag soll unterstützt werden durch eine optische Aufbereitung der Inhalte, über die man redet.

as Programm ist ja auch leicht zu bedienen. Es gibt sogar eingebaute Assistenten, die einem beim Erstellen der Präsentation unterstützen. Das übrige tun dann die CI-Vorgaben des Unternehmens, für das oder in welchem man die Präsentation erstellt.

Tun Sie das nicht.

Verwechseln Sie bitte nicht die Benutzung von Powerpoint mit der Tätigkeit des Vorbereitens auf eine Präsentation. Ich kann es Ihnen auch schriftlich und zum Nachlesen geben. Seth Godin’s “Really Bad PowerPoint”gibt es nun auch auf Deutsch. Ganz leicht verständlich.

Ihre Präsentation wird viel besser, wenn die das Vorbereiten auf eine Präsentation mit dem Erzähen einer Geschichte verwechseln. Dann müssen Sie sich nämlich überlegen, was Ihre Kernbotschaft ist, die Ihre Zuhörer verstehen sollen. Und wie Sie diese Kernbotschaft am verständlichsten und eindringlichsten erläutern. Und sie denken nicht mehr darüber nach, möglichst viele Zahlen und Daten, die in einen ausführlichen Bericht gehören, auf eine einzige Folie zu platzieren. Eine Präsentation ist keine Dokumentation. Eine Präsentation soll eine Geschichte enthalten, deren Argumente durch Folien unterstützt werden.

Und: Werkzeuge zum Erstellen von Dokumentation gibt es von Microsoft auch. Powerpoint ist es allerdings nicht.

Montag, Oktober 26, 2009

Abenteuer Storytelling - neue Podcast-Folge

Die neue Folge des Abenteuer Storytelling ist "on air" oder eben auf Sendung ;-)

Diesmal geht es um die Bedeutung des Erzählens für Unternehmens.
Alles nur Kaffeküchenklatsch, glauben Sie? Das kann schon sein. Und doch:
Wussten Sie, dass es Studien gibt, die besagen, das ca. 42 % des Wissens eines Unternehmens in den Köpfen der Mitarbeiter ist ?


Ich finde, das ist viel.

Unternehmen sind so abhängig vom Wissen Ihrer Mitarbeiter – dieser unsichtbare Rohstoff entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. Das allein ist es wert, dass sich ein Unternehmen mit seinem Wissen beschäftigt. Denn gut verwahrt in den Köpfen der Mitarbeiter kann es niemandem helfen – nicht den Kollegen, die Unterstützung brauchen, nicht den Kunden, die sich vom Unternehmen Lösungen erhoffen und schließlich auch nicht dem Mitarbeiter selbst. Schließlich ist Wissen die einige Ressource, die sich vermehrt, wenn man sie teilt.

Das klingt verblüffend einfach. Und der einfachste Weg, Wissen im Unternehmen zur Geltung kommen zu lassen, ist dafür zu sorgen dass es weitererzählt wird. Und doch verschwindet Wissen in Unternehmen immer wieder, leise und unbemerkt. Da geht ein Kollege in den verdienten Ruhestand, da verlässt ein anderer das Unternehmen. Und oft reicht es schon, wenn ein Mitarbeiter von einem Unternehmensbereich in den anderen wechselt. Das implizite (also indirekt vorhandene) Wissen, das er sich im Laufe der Zeit mit seiner Erfahrung angesammelt hat, liegt erst brach, und gerät dann, Stück für Stück, in Vergessenheit.

In diesem Sinne: Unterschätzen Sie nicht die Macht der Kaffeküchengeheimnisse.
Viel Vergnügen.

Freitag, Oktober 23, 2009

Geschickt gefragt !


Nicht nur manchmal im Leben kommt es darauf an, die richtigen Fragen zu stellen:

Es waren einmal zwei Mönche, die es einfach nicht lassen konnten, während des Gebets zu rauchen.

Weil sie aber das schlechte Gewissen plagte, schrieben sie jeder einen Brief an den Bischof, um ihn dazu zu seiner Meinung zu befragen.

Als Antwort erhielt der eine Mönch eine Erlaubnis, der andere jedoch ein Verbot.

Darüber wunderten sie sich sehr.

Der Mönch, dem das Rauchen erlaubt wurde, fragte den anderen: "Was hast du denn den Bischof gefragt?"

"Ich habe gefragt, ob ich während des Betens rauchen darf."

"Und ich", antwortete der, der eine Erlaubnis bekommen hatte, "habe gefragt, ob ich während des Rauchens beten darf."

Donnerstag, Oktober 22, 2009

Was macht Strategien verständlich?

das Online-Magazin "Business-Wissen" greift heute das Thema auf, dass Strategien in Unternehmen oft unverständlich sind.

Mitarbeiter sollen Mitdenken, kreativ sein, sich für das Unternehmen engagieren usw. Die meisten sind auch dazu bereit, und viele würden es auch sicherlich mehr und intensiver tun. Dazu müsste Sie nur wissen, in welche Richtung es geht. Wo genau sie ihr Engagement einbringen sollen und in welche Richtung das ganze Unternehmen steuert.

Strategien werden nur dann erfolgreich, wenn alle mitmachen und an der Umsetzung arbeiten. Eigentlich ist es einfach. Die Unternehmensleitung muss doch nur über die Strategie informieren und das wissen alle, worum es geht. So in etwa (natürlich ausführlicher) wurde das in den Lehrbüchern der Betriebswirtschaftslehre beschrieben, mit denen ich während meines Studiums zu tun hatte. Also alles klar: Strategie festlegen, darüber informieren und los geht´s mit der gemeinsamen Umsetzung.

Schade, dass das in der Praxis nie so Lehrbuchmäßig klappt. Ganz klar, die Umsetzung ist es, an der es hapert. Viele Beobachter und Berater von Unternehmen haben das schon vielfach festgestellt. Das ist auch durchaus richtig beobachtet.

Doch manchmal scheint es, als ob es mit der Umsetzung schon leichter würde, wenn nur alle genau wüssten, was sie umsetzen sollen. Der Schritt zwischen Strategie und Umsetzung heißt oft einfach Kommunikation. Je verständlicher den Mitarbeitern ist, was die Ziele und Visionen des Unternehmens für die persönlich bedeuten, umso besser können alle an der Umsetzung arbeiten.

Abstrakte Sätze wie: „Wir wollen den zufriedensten Kunden“, oder „Wir schreiben Service groß“, sind für die oberen Manager sozusagen mit Melodie getränkt, da diese Sätze das Derivat langer Auseinandersetzungen und Überlegung sind.

Dieser komplexe Hintergrund fehlt aber den Mitarbeitern – die Botschaften klingen daher austauschbar. Niemand begreift die eigentliche Bedeutung, die für die Unternehmensleitung ganz selbstverständlich klingt. Woran liegt das?

In etwa verhält es sich so, wie mit einem Experiment von Elizabeth Newton, einer Psychologin der Stanford University : Den Klopftest. 1990 veranschaulichte sie das Phänomen mit einem einfachen Spiel.

Sie bat die eine Hälfte Ihrer Probanden eine bekannte Melodie, z.B. Happy Birthday, auf den Tisch zu klopfen. Die andere Hälfte sollte das geklopfte Lied erraten.
Ergebnis: Von 120 geklopften Liedern wurden nur 3 erraten – das entspricht gerade mal 2,5%. Die klopfenden Probanden hatten jedoch geschätzt, dass mindestens 50% ihrer Lieder erraten würden!

Der Rhythmus allein reicht nicht aus, um ein Lied zu erkennen. Man braucht auch die Melodie dazu. So wie bei klaren Fakten - um sie verständlich und oft auch kommunizierbar zu machen hilft eine Geschichte - sie gibt den Fakten der Strategie die Melodie.

Wie kann das gehen? Solche Geschichten lassen sich (er-)finden, wenn man einige Hinweise beachtet. Zum Beispiel:
  1. Einfachheit (eine einfache Geschichte, die jeder versteht)
  2. Überraschung (Überraschung zieht unsere Aufmerksamkeit an)
  3. Konkret (je plastischer und aus dem Leben gegriffener die Geschichte ist, desto eher können wir sie behalten)
  4. Glaubwürdigkeit (besser keine Geschichte, als eine unglaubwürdige)
  5. Emotionen (emotionale Geschichten erinnern wir leichter, individuelle Schicksale und Heldentaten bewegen uns mehr als allgemeine Geschichten)
  6. Kombinierte Appelle: (der Appell kann in einer Geschichte vielschichtig sein und wird trotzdem verstanden)








Mittwoch, Oktober 21, 2009

Wie Geschichten Projekten helfen

Eine Geschichte verstärkt immer Ihre Kernbotschaft. Sie stützt das Ziel eines Projektes. Einfach dadurch, dass eine Geschichte, als anschauliches Beispiel oder aktuelle Erfahrung verpackt – viel anschaulicher darlegen kann, was das Ziel und der erwartete Nutzen eines Projektes ist.
Manchmal neigt man im Unternehmen dazu, Themen in einer Art Geheimsprache zu formulieren, durchsetzt mit Begriffen, die auch Eingeweihten nur schwer verständlich sind. Das hebt unter Umständen die Bedeutung des Projektes und setzt das Projekt in den richtigen Zusammenhang, wenn die Begriffe geläufig sind. Es fördert allerdings auch die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen und Ablehnung.
Bei Projekten, deren Themen so abstrakt sind, das sich unter dem Projektauftrag auch diese „Eingeweihte“ kaum etwas vorstellen können, helfen Geschichten, den Kern des Projektauftrages anschaulich zu machen. Ein typisches Beispiel ist die Dokumentation von Prozessen innerhalb von Abteilungen eines Konzerns. Diese Art von Projekten sind oft Teile eines größeren Projektes, dass sich mit Verbesserung interner Abläufe beschäftigt und in großen Unternehmen fast zur Tagesordnung gehört.
Eine Geschichte oder eine kurze Metapher, die das Ziel und den Nutzen des Projektes in Form einer Analogie wiedergibt, hilft dem Projektteam, seine Aufgabe schnell und anschaulich zu erklären - und hilft den Nicht-Beteiligten im Unternehmen, das Projekt zu verstehen.
In einem Projekt eines international tätigen Unternehmen wurden die Abläufe eines Unternehmensbereiches für eine Prozess-Optimierung beschrieben.
Für die Mitarbeiter verknüpfte das Projekt in seiner Präsentation der Projektergebnisse diese Dokumentation mit der Metapher eines Buch des Wissens, das alle Legenden, Aufgaben und Rezepte einer Gruppe von erfahrenen Jägern sammelte und in das jeder Einblick nehmen konnte, um seine Arbeit erfolgreich zu bewerkstelligen.
Die unerwartete Wirkung der Metapher war, dass sich danach auch Skeptiker des Projektes zu Wort meldeten, um Ihren Beitrag an Erfahrungen in das Projekt einzubringen – und dass auch negative Erfahrungen mit bestimmten Abläufen innerhalb der Abteilungen in das Projekt eingebracht wurden.
Das Projekt erfuhrt dadurch einen unverhofften „Motivationsschub“, denn durch den Vergleich stieg das Verständnis für das Projekt bei allen Beteiligten. Das wiederum führte dazu, dass der Nutzen des Projektes mehr in den Vordergrund trat. Mit dem „klareren“ Nutzen wiederum stieg auch das Prestige, sich bei dem Projekt zu engagieren: Beteiligte hielten vereinbarte Termine und Besprechungen wurden effizienter, da die „Nutzenfrage“ des Projektes nicht mehr gestellt wurde – die Metapher aus der Präsentation wirkte noch nach.
Was als Experiment gestartet wurde, um einer Präsentation mehr Pepp zu verleihen wurde so zum Selbstläufer – und je öfter die Metapher verwendet wurde, um so mehr wirkte sie. Das Ziel und der Nutzen des Projektes waren damit immer klar vor Augen.
Es geht also auch ohne Geheimsprache – verblüffend einfach mit Beispielen und Metaphern.

Freitag, Oktober 16, 2009

Wahrnehmung

Zwei Freunde waren an helllichtem Tag gemeinsam in ihrer Stadt unterwegs.
Es war ein sonniger, freundlicher Tag. Sie gingen zu Fuß durch belebte Straßen mit viel Verkehrslärm und vielen Menschen. Sie kannten sich gut und waren in ein intensives Gespräch vertieft.

Plötzlich unterbrach der eine das Gespräch: “Hörst Du das?“ fragte er seinen Freund, „da zirpt eine Grille.“ Der andere hielt inne und versuchte das Geräusch ebenfalls wahrzunehmen. „Ich höre gar nichts außer Straßenbahnen, hupende Autos und Fuß­gänger.“, antwortete er. „Doch, doch“, erwiderte der andere. „Du musst nur genau hinhören.“

S
ein Freund war neugierig geworden. Er konzentrierte sich und tatsächlich, nach einer Weile hörte auch er das zarte Zirpen der Grille.

Fußgänger eilten vorbei und außer den beiden schien das Geräusch niemand wahr­zunehmen. „Erstaunlich“, meinte er zu seinem Freund. „Wie konntest Du das bei dem Straßenlärm überhaupt hören?“.

Der andere grinste. „Es kommt immer darauf an, was Du hören möchtest und worauf Du Deine Aufmerksamkeit lenkst. Ich zeig Dir was.“ Er nahm eine Münze aus der Tasche und ließ sie fallen. Klingend fiel sie zu Boden, drehte sich um sich selbst, schepperte und blieb liegen.

Fast augenblicklich drehten mehrere der Vorbeieilenden die Köpfe, verlangsamten ihre Schritte und versuchten heraus­zufinden, woher das Geldgeklimper kam.


„Siehst Du, es kommt immer darauf an, was man hören möchte.“


Kennen Sie das?

Donnerstag, Oktober 15, 2009

Wundermittel Metaphern: Unser Selbstlernkurs für Sie!



Wir denken oft und viel in Bildern. Oft genügt ein Stichwort und wir haben ein komplexes Bild des ganzen Themas im Kopf. Das Stichwort lässt uns aufmerksam werden und ruft ein passendes Bild auf. So wirken Metaphern. Richtig eingesetzt können Metaphern Unbekanntes erklären, Emotionen und Aufmerksamkeit wecken - wie ein Leuchturm.

Leuttürme werden von allen gesehen - der Schritt zum Vorbild, das von allen gesehen werden soll, ist da nicht mehr weit.
Die Unternehmensleitung gibt die Strategie für das Unternehmen vor - die Bilder "Kurs halten" und "Kompass ausrichten" liegen da nahe. Wenn ein Problem gelöst wurde, ist auch die Nuss geknackt, und grundlegende Informationen bilden oft ein Fundament, auf dem aufgebaut werden kann. Das sind nur wenige Beispiele.


Metaphern elegant eingesetzt in Vorträgen oder Präsentationen können wahre Wundermittel sein. Ein kleiner Vergleich und schon verstehen alle, was im Kern gemeint ist.

G
ute Redner setzen Metaphern sehr gezielt ein. Mit der Auswahl der richtigen Metapher können Sie Ihren Vortrag richtig zum Strahlen bringen - oder ungewollte Lacher ernten.

Manchmal hat man das berühmte Brett vorm Kopf - oder man steht auf der Leitung, wenn man nach dem richtigen Vergleich sucht. Selten umgekehrt (man habe eine Leitung vorm Kopf oder steht auf dem Brett ?). Es sei denn man kennt beide Metaphern und setzt sie absichtlich vertauscht ein. Das kann funktionieren - wenn Ihre Zuhörer auch beide Metaphern kennen.

Über den Einsatz von Metaphern gibt es also ein paar Dinge, die sich lohnen zu wissen. Oder über die man sich mal in Ruhe, vor der Vorbereitung des nächsten Vortrages Gedanken machen sollte.

Machen Sie das doch mal - bei Gelegenheit. Zum Beispiel mit unserem Selbstlernkurs für Metaphern. Der kann Ihnen dabei helfen und verrät ein paar nützliche Tipps.

Was ist denn ein Selbstlern-Kurs???
Sie erhalten von uns die Unterlagen der Lerneinheiten (hier sind es 3) als pdf-Dokumente und arbeiten selbständig, wann und wo Sie wollen. Sie sind nicht auf Seminarzeiten oder Stundenpläne angewiesen. Sie sind zeitlich und räumlich unabhängig. Sie organisieren sich selbst und folgen Ihrem eigenen Lernstil. Wenn Sie Unterstützung benötigen oder Fragen haben können Sie sich jederzeit an uns wenden. Wenn Sie mitmachen wollen reicht eine kurze E-Mail an Hauer(at)ebh-muenchen.de

Mittwoch, Oktober 14, 2009

Ich weiß - so pflegen Sie Ihren Wissensschatz

Auf der Karrierebibel gibt es heute einen Gastbeitrag der Projektgeschichten zum Thema persönliches Wissensmanagement.

Meine Grundidee ist nach wie vor, dass Wissen oft und in vielen Fällen am effizientesten weitergegeben wird, indem es erzählt wird. Denn dadurch vermehrt es sich: durch das Weitererzählen.
Dabei hilft es, ab und zu eine kleine "Bestandsaufnahme" des persönlichen Wissens zu machen.
Versuchen Sie mal, alles festzuhalten, was Ihnen persönlich wichtig erscheint – wichtig nur für Sie selbst.

Alles, was Sie gelernt haben, was Sie planen, was Sie tun und was sie getan haben. Wie oft haben Sie aufgrund einer guten Idee ein Konzept begonnen, aber dann doch nie fertig gestellt? Doch bestimmt stecken einige wertvolle Gedanken darin, die wieder verschwinden, weil der rechte Zeitpunkt oder der rechte Antrieb fehlte?


Hier gehts zum ganzen Beitrag:
http://bit.ly/1DpaIn

Manche Wissenschätze entfalten ihre Bedeutung erst später, manchmal lange nachdem man sie entdeckt hat. Kennen Sie alle Ihre Schatzkisten?


Über Schatzkisten gibt es auch so allerhand zu erzählen...

Eine meiner Favoriten:



Die goldene Schachtel

Es war Weihnachten. Der Vater hat seine 5 Jahre alte Tochter für das Vergeuden einer Rolle von kostspieligen Goldgeschenkpapier bestraft. Geld war knapp und er wurde wütend, als das Kind das ganze Goldpapier verbraucht hat, um eine Schachtel zu verzieren, um sie unter den Weihnachtsbaum zu legen.

Dennoch brachte das kleine Mädchen am folgenden Morgen die Geschenksschachtel ihrem Vater und sagte: "Das ist für dich, Papa". Der Vater war verlegen weil er am Vortag so überreagiert hatte. Er öffnete die Geschenksschachtel und wurde wieder sehr zornig, als er sah, dass diese

leer war.

Wütend sagte er zu ihr: Weißt du nicht, junge Dame, dass wenn man jemand ein Geschenk gibt, auch etwas in der Verpackung sein soll? Das kleine Mädchen betrachtete ihn mit Tränen in den Augen und sagte: Papa, sie ist nicht leer, ich hab so viele Küsschen hineingegeben, bis sie ganz

voll war.


Jeder von uns, hat so eine goldene Schachtel, die gefüllt ist mit Liebe und Vertrauen von unseren Kindern, von Familie und von Freunden. Das ist der kostbarste Besitz, den man haben kann.

(leider: Verfasser unbekannt)




Montag, Oktober 12, 2009

Fehler - nur was für Mutige?

Am letzten Samstag (10. Oktober) habe ich eine der bewegendsten Geschichten über´s Fehlermachen gehört. Ich war auf einer Tagung am Bodensee, bei der es eigentlich um all diese anderen Themen ging: unternehmerischer Erfolg, Ziele setzen, usw. Das genaue Gegenteil von Fehlern und Scheitern.

Und doch war da dieser Vortrag von Anne Koark, die sehr ehrlich und sehr bewegend ihre Geschichte erzählt hat, die Geschichte eines vielbeachteten Start Up Unternehmens, das ins Trudeln geriet und schließlich insolvent wurde. Ein absolut hörenswerter und beeindruckender Vortrag.
Die Erfolgsmünze hat - wie immer und überall - zwei Seiten: den Erfolg und den Verlust. Es ist nicht wichtig, wie man verliert, sondern wie man mit Verlusten umgeht und wie man dann wieder aufsteht. "Die Entstigmatisierung des Scheiterns ist für eine Gesundung der Wirtschaft unerlässlich" - fordert Anne Koark. Und sie erzählt davon mitreißend, berührend und vor allem sehr, sehr mutmachend.
Sie macht sehr deutlich, das Fehler nicht nur etwas für Mutige sind, denn erstaunlicherweise passieren Fehler jedem von uns.

Ein anderer "Mutiger" ist der Unternehmer Werner Kieser, der sogar zugibt, ständig Fehler zu machen. Und er formuliert noch den nächsten Schritt, der unbedingt dazugehört: aus den Fehlern auch zu lernen. Nur so kann sich ein Unternehmen weiterentwickeln.

Dazu passt auch Murphys Gesetz. Fast jeder kennt es. Wenigstens in seiner ursprünglichen Form, die da lautet: "Wenn etwas schief gehen kann, geht es auch schief." Sie sollten wissen, dass dieses Gesetz auch auf Murphys Gesetz selbst zutrifft, denn beim eben zitierten Gesetz handelt es sich nicht um Murphys, sondern um FinaglesFinagles Gesetz der dynamischen Verneinung". Bekannt geworden ist es durch den Science-Fiction-Autor LarryNiven. Um ganz genau zu sein: um "Finagles Gesetz der dynamischen Verneinung".

Damit ist die Sache aber noch nicht zu Ende erzählt, denn es gibt tatsächlich Murphys Gesetz. Und das geht zurück auf den Ingenieur Edward A. Murphy, von dem außer dem sarkastischen Ausspruch, der gleich folgt, nichts weiter bekannt geworden ist.

Die Sache ereignete sich 1949 auf einer Luftwaffenbasis in Kalifornien. Als ein Arbeiter beim Verdrahten eines Energiewandlers einen Fehler machte, bemerkte Edward Murphy trocken: "Wenn es eine Möglichkeit gibt, einen Fehler zu machen, der zur Katastrophe führt, dann wird jemand es tun." Zugegeben, das läuft in etwa auf das Gleiche hinaus wie Finagles Gesetz, und doch ist es ungleich umständlicher, um nicht zu sagen: schlechter formuliert. Kein Wunder also, dass sich Murphy gegenüber Finagle durchsetzen musste.

Was der Ingenieur allerdings nicht mehr formulierte, wahrscheinlich, weil es es für selbstverständlich erachtete: die Fehler führen dazu, dass man etwas (sein Unternehmen, sich selbst oder den Roboter, den man gerade konstruiert) verbessert. Schließlich will man den Fehler ja beseitigen. Und ganz einfach gedacht: um Fehler beseitigen zu können, muss "irgendjemand" sie erst einmal machen. Das heisst nicht, dass man jeden Fehler selbst machen muss, es reicht unter Umständen schon, davon erzählt zu bekommen und die Chance zu ergreifen, daraus zu lernen.

Allerdings sollte man sich auch nicht zu sehr auf Murphys bzw. Finagles Gesetz verlassen und sich darauf einrichten, dass alles früher oder später missglückt. Denn selbstverständlich trifft Murphys Gesetz ganz besonders auf Murphys Gesetz selbst zu. Dann gehen die Dinge gut, obwohl sie nach Murphys Gesetz hätten schief gehen müssen.





Freitag, Oktober 09, 2009

Vom Umgang mit schwierigen Projektteams


Für alle Berater, Projektleiter, IT-Consultants ist dies eine tägliche Erfahrung: man hat sich auf eine Team­sitzung vorbereitet, das Thema festgelegt und die Agenda bestimmt - doch in der Sitzung geht es auf einmal um etwas ganz anderes.Das ist eine Situation, die man immer wieder hat, und die immer wieder anders ist. Aus dem Grund bieten wir regelmäßig kleine Workshops an, die genau das immer wieder trainieren.

Einer davon ist zum Beispiel am 19. November in München bei job-tower-munich.


Unsere Workshops greifen Themen auf, die für Berater und Projektleiter in der täglichen Praxis wichtig sind. In einer kleinen Übungseinheit erhalten die Teilnehmer Impulse für ihre tägliche Arbeit. Dieses kurze Blitzlicht für die persönliche Weiterbildung zeigt Highlights aus unserer Beraterausbildung. Mehr Informationen zur Berater-Ausbildung finden Sie auch auf www.berater-akademie.net

Aber dieser Blog wäre nicht dieser Blog, wenn ich nicht eine Geschichte oder mindestens eine Metapher für das Thema hätte.
Haben Sie schon mal von Redefischen und Redelöwen gehört? Nun, die sitzen tatsächlich in jeder Besprechung.
In jeder Besprechung kann man beobachten, dass sich nicht alle Anwesenden in gleicher Weise an der Diskussion beteiligen. Es können 10 oder mehr Personen anwesend sein und die Diskussion findet trotzdem nur zwischen 3 oder 4 Personen statt. Was ist mit den anderen? Haben sie keine Lust? Kommen sie nicht zu Wort? Wollen sie ihr Wissen für sich behalten? Oder sind sie einfach von Natur aus stiller? Die stillen Teilnehmer sind die Redefische. Sie sind anwesend, tragen jedoch wenig zum Inhalt und / oder Erfolg der Veranstaltung bei. Vielleicht denken sie heftig mit, sagen nur nichts. Niemand kann davon profitieren, wenn sie sich nicht äußern. Der Moderator muss dafür sorgen dass sich die Redefische auch während der Besprechung äußern, nicht erst – schlimmstenfalls – hinterher Entscheidungen kritisieren. Wenn man über die vielen Wortbeiträge der Redelöwen nachdenkt, fällt einem vielleicht erst nachträglich auf, dass diese Teilnehmer manchmal viele Worte für wenig Inhalt gebrauchen. Sie haben zum Beispiel nur Argumente wiederholt, dies aber stets mit anderen Worten. Sie haben vielleicht Dinge zum Thema gemacht, die zwar interessant, aber nicht Thema der Veranstaltung sind. Vielleicht wurde auch ein Machtkampf zwischen 2 oder 3 anwesenden Redelöwen angezettelt.
Eingentlich ist es ganz einfach: Redelöwen brauchen Dompteure - Redefische hingegen brauchen Angler. Wie Sie beides sein können - in unserem Workshop können Sie es ausprobieren.

(Bildquelle: www.piqs.de)

Freitag, Oktober 02, 2009

über Experten und Helden

Experten sind gefragte Leute.

Die kennen sich in kniffligen Situationen aus, wo man selbst einfach aufgeben möchte. Unlösbar erscheinende Probleme kriegen die in den Griff und lächeln auch noch dabei. Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen schier unprogrammierbaren Algorythmus, eine Installation von Linux, das Bedienen der Kaffeemaschine oder die Programmierung des ISDN-Telefones handelt.
Experten sind in vielen Situationen einfach unverzichtber.

Einen Experten in Aktion zu erleben - solche Geschichten haben gutes Potential. Der Experte ist darin unweigerlich der Held. Manchmal genau so, wie wir uns dass vorstellen. Er kommt vorbei und analysiert das Problem kurz. Aufgrund seiner zahlreichen Erfahrungen hat er sofort eine Vermutung, was die Ursache sein kann. Er handelt und weiss scheinbar ganz genau, was er tut.

Ein, zwei Handgriffe und das Problem hat es nie gegeben. Die Welt ist wieder in Ordnung. Wir sind gerettet und alle haben etwas zu erzählen.

Und diese Geschichten werden immer weitererzählt. Als Beispiel. Als Lehre. Als Hinweis, falls man selbst mal in so einer Situation sein sollte. Das ist einerseits nützlich. Andererseits, und das ist viel wichtiger, macht es Spass, das Weitererzählen. Sonst würden wir es nämlich nicht tun, aller Nützlichkeit zum Trotz. Menschen sind so.

Einen ganz besonderen Experten habe ich heute in einem Blog gefunden, und den möchte ich Ihnen und Euch auf keinen Fall vorenthalten: Bei den Herzdamengeschichten

(http://www.herzdamengeschichten.de)

Viel Vergnügen damit.

Donnerstag, Oktober 01, 2009

Bauchgeschichten: der Wert der Inutition

Neulich habe ich im Magazin Wissensmanagement einen Artikel gefunden, der genau zu mir passt. Es ging über die Rolle der Intuition in der Wissensarbeit.
Die meisten Manager denken bei dem Wort "Wissensmanagement" nach wie vor an IT-Systeme. Das ist zumindest mein Eindruck. Motto: "Wir schaffen ein Tool an, damit ist das Wissen dann gemanagt - sprich: verwaltet."
Das mag mit explizitem Wissen (zum Teil) funktionieren. Mit Zahlen, Daten und Fakten. Oder allem Wissen, das in Form einer Grbrauchsanleitung kommuniziert werden kann.
Doch der Autor und Sozialwissenschaftler Gerd Gigerenzer rät "Manager sollen mehr auf ihren Bauch hören." Forschungen haben ergeben, dass es im Extremfall auf die Inutition ankommt.

Nun, wirkliche Extremfälle haben wir in Unternehmenund Projekten eher selten, und trotzdem gilt auch hier: Schwierige Situationen, konfliktreiche Projektphasen können Magengeschwüre verursachen. Als Reaktion des zu wenig beachteten Bauches. Die Betriebswirtschaftslehre sowie die Mehrzahl der Organisationstheorien machen uns auch heute noch weitgehend glauben, dass Organisationen „die Rationalität schlechthin” verkörpern. Trugschluss. Dort wo Menschen zusammenkommen regiert der Bauch, mindestens mit.

Und um dieses oft zu wenig beachteten "Mit-Regenten" zu Wort kommen zu lassen, bieten Sich Geschichten wunderbar an. In Geschichten kann man wortreich Vergleiche finden, die das Bauchgefühl anschaulich machen. In Geschichten kann man mit Beispielen verdeutlichen, was das Bachgefühl ausdrücken möchte.

Und noch ein Zitat aus dem oben angesprochenen Artikel:
"Emeran Mayer von der University of California wird gerne mit der Aussage zitiert, dass unsere Evolution deshalb so erfolgreich ist, weil Emotionen - ob negativ oder posotov- uns erlauben, bessere Entscheidungen zu treffen. Der Deutsche, der seit 20 Jahren in Amerika forscht, hat mit seinen Experimenten für Aufsehen gesorgt. Je stärker die emotionale Erfahrung, umso bessere "somatische Marker" aus der Vergangenheit könnten wir zu Rate ziehen. Und deste schneller merken wir: Hier geht es lang. Bauchhirn-Experten wie Gigerenzer und Mayer wissen: Es gibt die Weisheit des Bauches."
(Quelle: www.Wissensmanagement.net, Printausgabe 06/09)

Wie sollte es anders sein, ich habe eine Geschichte gefunden. Ob Ihnen die was sagt, so ganz intuituv???
Viel Vergnügen damit.

Schwarzweiß
An einem hellen Sonnentag entschieden Schwarz und Weiß, die Lichtherrschaft zu übernehmen. "Du übernimmst den Tag", sagte Schwarz zu Weiß, "und ich bin für die Nacht zuständig.
Dann bestimmen wir, wann Tag und wann Nacht ist." "Meinst du, Tag und Nacht werden damit einverstanden sein?", fragte Weiß unsicher. "Na klar", antwortete Schwarz "es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig."
Da gesellte sich Grau zu ihnen und sagte: "Ohne mich werdet ihr das nicht schaffen!" "Ach, scher dich zum Teufel, Grau", sagte Schwarz zornig. "Wir brauchen dich nicht!"
Und so ging er mit Weiß hochnäsig davon. Grau war verärgert und dachte nach, was er jetzt tun sollte. Nach kurzem Überlegen hatte er eine Lösung. Er ging nach Hause und setzte sich gemütlich in seinen Lehnstuhl. Abwarten würde er. Nichts als abwarten.
Der Tag verging.
Aber die Helligkeit blieb. Längst waren die Abendstunden eingetreten, aber es war noch so hell draußen wie um die Mittagszeit.
Grau räkelte sich noch ein wenig tiefer in seinen Lehnsessel. Nun würde es nicht mehr lange dauern. Und tatsächlich, kurz darauf traf ein Telegramm bei ihm ein, mit einem der seltsamsten Inhalte, den die Welt je gesehen hatte: "Weiß Völlig Erschöpft STOPP Nacht Droht Mit Kündigung Wenn Ich Nicht Sofort Hereinbreche STOPP Brauchen Dringend Dämmerung STOPP Liebe Grüsse Schwarz."
Gabriele Flimm



Dienstag, September 29, 2009

Abenteuer Storytelling


Die Projektgeschichten gibt es jetzt auch zum Anhören - als Podcast im Abenteuer Storytelling. Heute ist die erste Folge Live gegangen: http://www.Abenteuer-Storytelling.de In der ersten Folge geht es um die "fast vergessene Kunst", Erfahrungen weiterzuerzählen. Immer mehr Unternehmen nutzen Storytelling gezielt für einen verbesserten Informationsaustausch, wie auch als einprägsames Kommunikationsmittel. Manager setzen die Methode des Storytelling als praktisches Tool für Führungsaufgaben ein. Gut erzählte Geschichten helfen den Menschen, Zusammenhänge zu erkennen und sind der intuitive Weg, Informationen weiterzugeben. Mein erster Podcast gibt einen Einblick in die Welt des Storytelling – was es damit auf sich hat und wie ich selbst dazu gekommen bin. Natürlich mit einer Geschichte. Eine gute Geschichte zu hören macht einfach Spass – wenn darin auch noch Wissen – also genau die entscheidenden Fakten verpackt sind – umso besser. Denn so merken wir uns mithilfe der Geschichten auch die eigentlichen Informationen viel besser. Und genau darum geht es. Jeder Mensch hat Freude an guten Geschichten, erzählt gerne von seinen Erfahrungen und hört genauso gerne die Abenteuer seiner Kollegen. Denn in einer Geschichte kann der Erzähler zum Helden werden – wie er das Problem entdeckt hat, nach einer Lösung suchte und schließlich erfolgreich war. In unserer Zeit haben wir viel zu selten die Gelegenheit, Held zu sein. Und es lohnt sich immer, von Heldentaten zu berichten. Sie bereichern unseren Erfahrungsschatz. Viel Vergnügen wünscht Ihnen Ihre Geschichtenerzählerin und Storytelling-Expertin Sigrid Hauer

Freitag, September 25, 2009

Wissensmanagement für Projekte

Studien zufolge geben deutsche Firmen jedes Jahr 200 Milliarden Euro für unsinnige Projekte aus. Befragt wurden 962 Führungskräfte aus Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Diese bezeichnen nur 13 Prozent der Projekte als tatsächlich wertschöpfend. Ein Grund für das Scheitern vieler Projekte: Das Wissensmanagement vor, während und nach einem Projekt funktioniert nicht – die Projektmitglieder haben unterschiedliche Wissensstände, das Wissen fließt im Projekt nicht dorthin, wo es benötigt wird und nach Abschluss des Projektes wird aus den gemachten Erfahrungen nicht nachhaltig gelernt.

Das ist auch meiner Erfahrung nach typisch für viele Projekte - der Umgang mit Wissen scheint sehr unbewusst zu sein. Hier wird sogar behauptet, dass 87 % der Projekte nicht wertschöpfend seien. Ob das tatsächlich so ist, kann ich nicht überprüfen. Das aber im Projekt sehr leichtsinnig mit der Ressource Wissen umgegangen wird, merke ich immer wieder. Ganz nach dem Motto: "Man merkt erst wenn´s fehlt, wie wichtig es (das Know How & die Erfahrung) ist."

Ist ein Geschäftsfeld oder ein Thema im Unternehmen noch neu, gibt es wenige Leute, die sich damit beschäftigen. Dinge werden entwickelt, Konzepte und Lösungen entstehen. Der Austausch findet informell statt, und dabei sorgt das Team intuitiv dafür, dass Wissen an den Stellen zu Verfügung steht, wo es gebraucht wird. Sprich - man tauscht seine Erfahrungen untereinander aus.

Dann, etwas später, wächst der Bereich. Es kommen neue Leute hinzu, die eingearbeitet werden müssen. Die Anzahl derer, die nicht zu den Pionieren des Anfangs gehören wächst. Möglicherweise entsteht Zeitdruck. Termine müssen eingehalten werden. Da die Menge des Wissens gewachsen ist, dauert eine Einarbeitung länger. Das geht auf einmal nicht mehr so nebenbei. Man beschränkt sich halt auf das wichtigste, der Rest kommt dann schon noch. Der käme auch, wenn man sich dafür die Zeit nähme.

Und dann - noch später - gehen die Veränderungen weiter. Leute, die zu Anfang dabei waren, verlassen das Projekt, den Bereich, das Unternehmen gar. Und mit ihnen das Wissen und die Erfahrung, die sie eingebracht hatten. Eventuell nehmen sie auch den Rest des Wissens mit (siehe oben), der irgendwann mal an jemanden hätte übergeben werden sollen.
Dann ist das Projekt oft schon nahe dran, zu den 87% (siehe oben) zu gehören, denen die Wertschöpfung für ihr Unternehmen abgeht.

Aufhalten kann man diese Entwicklung, wenn man seinen Blick rechtzeitig auf die unentdeckten Ressourcen im Unternehmen lenkt - das Wissen.

Bei Mulla Nasruddin, dem orientalischen Till Eulenspiegel habe ich folgende Geschichte gefunden, die ganz gut dazu passt:


Im Orient wollte einst ein König seinen Untertanen eine Freude bereiten und brachte ihnen, die keine Uhr kannten, von einer Reise eine Sonnenuhr mit.
Sein Geschenk veränderte das Leben der Menschen im Reich. Sie begannen die Tageszeiten zu unterscheiden und ihre Zeit einzuteilen. Sie wurden pünktlicher, ordentlicher, zuverlässiger und fleißiger und brachten es zu einem großen Reichtum und Wohlstand.

Als der König starb überlegten sich die Untertanen, wie sie die Verdienste des Verstorbenen würdigen könnten. Und weil die Sonnenuhr das" Symbol für die Gnade des Königs und die Ursache des Erfolges der Bürger war, beschlossen sie, um die Sonnenuhr einen prachtvollen Tempel mit goldenem Kuppeldach zu Bauen.

Doch als der Tempel vollendet war und sich die Kuppel über die Sonnenuhr wölbte, erreichten die Sonnenstrahlen die Uhr nicht mehr. Der Schatten, der den Bürgern die Zeit gezeigt hatte, war verschwunden, der gemeinsame Orientierungspunkt, die Sonnenuhr verdeckt. Der eine Bürger war nicht mehr pünktlich, der andere nicht mehr zuverlässig, der dritte nicht mehr fleißig. Jeder ging seinen Weg. Das Königreich zerfiel.