Mittwoch, Dezember 23, 2009

Weihnachten ist kein Fest, sondern eine Deadline


.... der Spruch ist für viele in den letzten 4 Wochen sicherlich ein bisserl Realität geworden....

Trotzdem, nachdem diese Deadline nun nahezu erreicht ist:

fröhliche Weihnachten.

Lassen Sie es zum Fest werden.

Herzliche Grüße,
Sigrid Hauer

Samstag, Dezember 19, 2009

10 "andere" Tipps für Projektleiter

Projektmanagement hat mehr mit dem Führen eines Projektteams zu tun als mit dem Lösen technischer Probleme. Dementsprechend sind Anforderungen an die Führungskompetenz für Projektleiter oft wichtiger als das technische Know How, das das Projekt erfordert. Neben einer fundierten Methodenkompetenz ist auch Kommunikations- und Führungskompetenz wichtig. Dazu heute ein paar Gedanken:

10. Tipp: Fehler sind wichtig für den Fortschritt

Jeder Mensch macht Fehler, denn Menschen sind nicht perfekt. Durch diese Eigenschaft gewinnen Sie als Projektleiter und Chef überhaupt erst Menschlichkeit. Das liegt daran, dass Sie um Ihre Fehler wissen und Wege finden, wie diese Fehler behoben werden können. Das hilft dem Projekt weiter und für den Projektleiter selbst ist es eine Chance für persönliche Weiterentwicklung. Teammitglieder nehmen so etwas durchaus wahr.

9. Tipp: Stehen Sie zu Ihren Fehlern
Es gibt leider zu viele Mitarbeiter, die glauben, dass sich Projektleiter für perfekt halten. Dahinter steckt der Vorwurf, dass diese Projektleiter sich selbst überschätzen. Eine solche Haltung stoppt jedes Wachstum, und zwar sowohl persönlich als auch das des Projektes. Daher: Sagen Sie Ihrem Team, dass auch Sie sich irren können.


8. Tipp: Entwickeln Sie sich ständig weiter

Als wirklich „perfekter" Projektleiter verbessern Sie sich ständig. Sie verwenden die Kenntnis Ihrer Fehler für die persönliche Weiterentwicklung. Als guter Projektleiter meinen Sie nicht, „jemand zu sein“, sondern verstehen sich als „jemanden, der wird“ und zwar jeden Tag ein wenig mehr.


7. Tipp: Lernen Sie die Menschen zu mögen

Als „perfekter“ Projektleiter mögen Sie andere Menschen und sich. Wer hingegen mit dem wichtigsten Menschen in seinem Leben – mit sich selbst – dauerhaft unzufrieden ist, kann auch keine andere Menschen mögen. Unter solchen Umständen ist die Führung eines Projektteams schwer möglich. Jeder weiß: Um richtig gut zu sein, muss man das, was man tut, lieben. Das gilt auch für die Führung von Mitarbeitern. Ein „perfekter“ Projektleiter führt perfekt, weil er menschenfreundlich ist.

6. Tipp: Verstehen Sie sich als Teammitglied

Als „perfekter“ Projektleiter sagen und meinen Sie „wir!" und nicht „ich!“ Sie sind ein Teamspieler. Im 21. Jahrhundert werden nur Teams gewinnen und nicht Einzelspieler. Neue Produkte und Angebote wie z. B. das neue iPhone von Apple sind immer seltener der Geistesblitz eines Einzelnen, sondern das Werk mehrerer Tausend Ingenieure, auch wenn die visionäre Kraft eines Steve Jobs dahinterstand. Aber er hätte es niemals alleine geschafft.


5. Tipp: Fordern Sie Ihre Mitarbeiter

Als „perfekter“ Projektleiter fordern Sie Ihre Mitarbeiter. Sie wollen Leistung sehen und regen Ihre Mitarbeiter an, sie zu erbringen. Dabei orientieren Sie sich nicht am Durchschnitt, sondern an Spitzenleistungen. Als „perfekter“ Projektleiter geben Sie sich nicht mit mittelmäßigen Ergebnissen zufrieden.


4. Tipp: Stellen Sie sich nicht als allwissend dar

Der „perfekte“ Projektleiter ist mehr Generalist als Fachmann. Trennen Sich sich von dem Gedanken, stets der Beste in allen Bereichen sein zu wollen. Als „perfekter“ Projektleiter konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken und Hauptaufgaben.


3. Tipp: Führen Sie mit Werten

Als „perfekter“ Projektleiter leben Sie Ihre Überzeugungen und Werte und stellen sie nicht hinter den Vorlieben Ihrer Mitarbeiter zurück. Geben Sie diese Werte als Führungsgrundsätze an Ihre Mitarbeiter weiter. Nur so entsteht das notwendige Vertrauen.


2. Tipp: Erreichen Sie Ihre Ziele

Als „perfekter“ Projektleiter setzen Sie realistische Ziele und erreichen diese mit Ihren Mitarbeitern. Das ist das Wesentliche: Als „perfekter“ Projektleiter bewirken Sie, dass Menschen Ziele erreichen.


1. Tipp: Seien Sie offen für andere Sichtweisen

Viele Menschen halten ihre Meinung für die Wahrheit und ihre Empfindungen und Eindrücke für die Wirklichkeit. Als „perfekter“ Projektleiter wissen Sie, dass Ihre Eindrücke nicht die Realität sein müssen. Sie setzen sich gedanklich auch auf den Stuhl des anderen. Wer mit den Augen anderer sieht, entdeckt eine Fülle von Wirklichkeiten, versteht ihn besser und vermeidet Missverständnisse.

(Quelle: simplify your life)

Freitag, Dezember 11, 2009

Woran IT Projekte scheitern (Teil 2)


Hier ist der Link auf den zweiten Teil der Artikel-Serie von Dr. Ingo Zank (http://www.ikmt.de/public/homepage.htm#de/service/management-forum.htm#printthread.php@tid=334)
Über das Scheitern von IT-Projekten.

Er geht in diesem Teil auf die Besonderheiten von IT-Projekten ein:


„Was ist eigentlich so Besonderes an der Informationstechnologie, dass nach mehr als einem halben Jahrhundert ihres Bestehens immer noch zwei Drittel aller IT-Projekte die gesetzten Ziele verfehlen?“


Ein IT-Projekt ist ein Vorhaben, in dem IT-Technik, egal welcher Art, maßgeblich die Aufgabenstellung und Zielsetzung bestimmt oder zumindest wesentlich beeinflusst.

Projekte in der IT-Welt sind meiner Meinung nach gekennzeichnet durch Widersprüche. Auf den ersten Blick scheint es immer um ein technisch zu lösendes Vorhaben zu gehen. Das stimmt natürlich auch. Doch der Weg der Umsetzung des Vorhabens ist nur zu einem kleinen Teil ein technischer. Viel mehr spielen hier solch schwer zu fassende und zu bewertenden Faktoren wir Kommunikation, Konfliktfähigkeit und Teamarbeit eine Rolle.


Dr. Zank fasst das in die Begriffe Sensibilität -
Virtualität – Variabilität.

Dabei siedelt er die Gründe für das Scheitern von IT Projekten bei 3 Kernfaktoren an:

- das Nichtbeachten von Geschäftszielen
- Mangelnde Beteiligung der Betroffenen

- Mangelnde Beachtung von beweglichen Zielen

IT dient dazu, ein Unternehmen dazu zu unterstützen, seine Ziele zu erreichen. Das klingt so banal, dass es offenbar bei vielen IT-Projekten
zu wenig Beachtung findet. Ein IT-Projekt, das nicht zu den Zielen des Unternehmens passt, kann nicht erfolgreich sein. Allein genaue eine Überprüfung der Ziele von IT Projekten daraufhin, ob sie zu Unternehmenszielen und –Strategien kompatibel sind, würde es schon vielen Projekten ersparen, überhaupt an den Start zu gehen.

Der Erfolg eines Projektes misst sich immer auch am
Anwendungserfolg und der Bewertung durch die Nutzer – die Beteiligten. Mangelnde Beteiligung, verbunden mit zu wenig Information über das Projekt führt zu Zuständen die im Kern mit unklaren Anforderungen oder mangelnden Akzeptanz beschrieben werden – etwas das sich durch konsequentes Einbinden aller Beteiligten beheben lässt. Das setzt allerdings voraus, dass alle Beteiligten und Betroffenen des Projektes bekannt sind. Das zu erkennen, ist mehr eine kommunikative als eine technische und organisatorische Herausforderung. Und sie braucht unter Umständen Zeit und Geduld.

Dr. Zank schreibt „Die Änderung von konkreten Zielen und Prioritätenrangfolgen während der Laufzeit von IT-Projekten ist oft nicht vermeidbar. Unter anderem macht die o.g. Sensibilität oft Anpassungen notwendig, um geschäftliche, politische und andere Konflikte zu vermeiden.“

Das zeigt das Spannungsfeld auf, in dem IT Projekt sich oft bewegen: Die erste Annahme ist, das ein Projekt erfolgreich wird, wenn es einen fein säuberlich strukturierten, sorgfältig vorgedachten Weg folgt. Leider ist die Realität meistens anders. Trotzdem wird von IT-Projekten oft verlangt dass sie

1) dafür sorgen, dass alle Projektvorgaben (Anforderungen, Pläne, Rahmenbedingungen) während des gesamten Projektverlaufs stabil, also unverändert erhalten bleiben.

und

2) das Projekt so flexibel gestaltet wird, dass es unentwegt neue Anforderungen und Erkenntnisse verarbeiten kann, auf Änderungen in seiner Umwelt problemlos reagieren kann.

Mit festen Regeln hat hier kein Projekt eine Chance auf Erfolg. Viel wichtiger ist es, statt starre Regeln zu betonen, auf die eigentliche Absicht zu blicken, die den Regeln zugrunde liegt. Im Zweifelsfall ist der
Regelverstoss – im Projektmanagement eigentlich verpönt – quasi schon mit berücksichtigt.

Mittwoch, Dezember 02, 2009

Storytelling Framework: die 2-5-1 Methode

Geschichten machen Präsentationen und auch Redebeiträge in Diskussionen anschaulicher. Gerade in Konferenzen und Tagungen, wo Diskussionen auch in großen Gruppen geführt werden, kann man seinen Beitrag am besten in einer (Erfahrungs-)Geschichte verpacken. Hier kommt es darauf an, schnell Aufmerksamkeit zu gewinnen und in seinem Redebeitrag nichts zu vergessen, auch wenn er spontan ist.

Vor kurzem habe ich eine sehr nützliche Methode gefunden, die beim Strukturieren hilft.
Gerade um an implizites Wissen ("tacit knowledge") zu kommen, ist diese kurze Struktur sehr hilfreich.

Die 2-5-1 Methode.

Und so funktioniert es:
  • 2
    • Wer bist du (Stell dich kurz vor)
    • Deine Erfahrungen als knappe Zusammenfassung

  • 5 Finger
    • kleiner Finger – Was wurde bisher (im Projekt) nicht ausreichend berücksichtigt
    • Ring finger – Welche Beziehungen /Verknüpfungen / Zusammenhänge sind für das Thema (bzw. für das Projekt) aus Deiner Sicht wichtig - Was ist Dir in diesem Zusammenhang wichtig
    • Middle finger – was mochtest Du nicht / was hat Dich frustriert
      [Anmerkung: diese persönliche, emotionale Sicht auf die Dinge ist typisch für alle Storytelling-Methoden. Versuche hier, den emotionalen Aspekt zu berücksichtigen, sachliche Argumente wirken an dieser Stelle besser, wenn Du auch erwähnst, was Dich daran emotional bewegt. ]
    • Pointer finger – was würdest Du das nächste Mal besser machen bzw. was würdest Du den (Projekt-)Verantwortlichen raten, das nächste Mal zu berücksichtigen
    • Thumb (up) – was war gut. Was hat gut funktioniert [loben nicht vergessen !]

  • 1 – die wichtigste Lehre / Erfahrung, das wichtigste Ergebnis des Projektes (der Diskussion, etc...)
Das ist ein sehr einfaches Werkzeug, das in vielen Situationen eingesetzt werden kann:

Zur Darstellung einer Position, zur Erklärung von Hintergünden und Zusammenhängen, um abstrakte Sachverhalte anschaulich zu machen und / oder um Beispiele zu geben.

Das Mittel ist simpel und hilft auch bei spontanen, unvorbereiteten Redebeiträgen, die gut strukturiert einfach besser wirken.

Man kann es sich leicht merken - das Werkzeug, es umzusetzen hat man immer dabei: seine Hand. Und es funktioniert auch, wenn man vor einem größeren Kreis von Zuhörern steht.