Donnerstag, Oktober 22, 2009

Was macht Strategien verständlich?

das Online-Magazin "Business-Wissen" greift heute das Thema auf, dass Strategien in Unternehmen oft unverständlich sind.

Mitarbeiter sollen Mitdenken, kreativ sein, sich für das Unternehmen engagieren usw. Die meisten sind auch dazu bereit, und viele würden es auch sicherlich mehr und intensiver tun. Dazu müsste Sie nur wissen, in welche Richtung es geht. Wo genau sie ihr Engagement einbringen sollen und in welche Richtung das ganze Unternehmen steuert.

Strategien werden nur dann erfolgreich, wenn alle mitmachen und an der Umsetzung arbeiten. Eigentlich ist es einfach. Die Unternehmensleitung muss doch nur über die Strategie informieren und das wissen alle, worum es geht. So in etwa (natürlich ausführlicher) wurde das in den Lehrbüchern der Betriebswirtschaftslehre beschrieben, mit denen ich während meines Studiums zu tun hatte. Also alles klar: Strategie festlegen, darüber informieren und los geht´s mit der gemeinsamen Umsetzung.

Schade, dass das in der Praxis nie so Lehrbuchmäßig klappt. Ganz klar, die Umsetzung ist es, an der es hapert. Viele Beobachter und Berater von Unternehmen haben das schon vielfach festgestellt. Das ist auch durchaus richtig beobachtet.

Doch manchmal scheint es, als ob es mit der Umsetzung schon leichter würde, wenn nur alle genau wüssten, was sie umsetzen sollen. Der Schritt zwischen Strategie und Umsetzung heißt oft einfach Kommunikation. Je verständlicher den Mitarbeitern ist, was die Ziele und Visionen des Unternehmens für die persönlich bedeuten, umso besser können alle an der Umsetzung arbeiten.

Abstrakte Sätze wie: „Wir wollen den zufriedensten Kunden“, oder „Wir schreiben Service groß“, sind für die oberen Manager sozusagen mit Melodie getränkt, da diese Sätze das Derivat langer Auseinandersetzungen und Überlegung sind.

Dieser komplexe Hintergrund fehlt aber den Mitarbeitern – die Botschaften klingen daher austauschbar. Niemand begreift die eigentliche Bedeutung, die für die Unternehmensleitung ganz selbstverständlich klingt. Woran liegt das?

In etwa verhält es sich so, wie mit einem Experiment von Elizabeth Newton, einer Psychologin der Stanford University : Den Klopftest. 1990 veranschaulichte sie das Phänomen mit einem einfachen Spiel.

Sie bat die eine Hälfte Ihrer Probanden eine bekannte Melodie, z.B. Happy Birthday, auf den Tisch zu klopfen. Die andere Hälfte sollte das geklopfte Lied erraten.
Ergebnis: Von 120 geklopften Liedern wurden nur 3 erraten – das entspricht gerade mal 2,5%. Die klopfenden Probanden hatten jedoch geschätzt, dass mindestens 50% ihrer Lieder erraten würden!

Der Rhythmus allein reicht nicht aus, um ein Lied zu erkennen. Man braucht auch die Melodie dazu. So wie bei klaren Fakten - um sie verständlich und oft auch kommunizierbar zu machen hilft eine Geschichte - sie gibt den Fakten der Strategie die Melodie.

Wie kann das gehen? Solche Geschichten lassen sich (er-)finden, wenn man einige Hinweise beachtet. Zum Beispiel:
  1. Einfachheit (eine einfache Geschichte, die jeder versteht)
  2. Überraschung (Überraschung zieht unsere Aufmerksamkeit an)
  3. Konkret (je plastischer und aus dem Leben gegriffener die Geschichte ist, desto eher können wir sie behalten)
  4. Glaubwürdigkeit (besser keine Geschichte, als eine unglaubwürdige)
  5. Emotionen (emotionale Geschichten erinnern wir leichter, individuelle Schicksale und Heldentaten bewegen uns mehr als allgemeine Geschichten)
  6. Kombinierte Appelle: (der Appell kann in einer Geschichte vielschichtig sein und wird trotzdem verstanden)








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