Mittwoch, Juli 14, 2010

Fusionen sind nun mal eine gefährliche Sache

Es war einmal ein Huhn, ein kreatives und ideenreiches Exemplar seiner Gattung. Gerne machte es sich Gedanken über neue Geschäftsideen.

Eines Tages wandte es sich mit einem glänzenden Einfall an das Schwein:"Lass uns zusammenarbeiten, gemeinsam erreicht man viel mehr und es wird soviel leichter sein, erfolgreich zu sein."

"Wenn Du meinst," antwortete das Schwein, "aber wie genau soll das aussehen?" Das Schwein war grundsätzlich etwas vorsichtiger und hinterfragte die Dinge gerne.

"Oh, das wird wunderbar, wir eröffnen einen Imbiss. Ich habe schon den perfekten Platz dafür gefunden. Ich liefere die Eier und du den Schinken. Ich bin sicher, wir werden sehr erfolgreich sein." das Huhn strahlte, so überzeugt war es von seinem neuen Projekt.

Das Schwein dachte nach. Als es damit fertig war, wandte es sich an das Huhn, das schon ungeduldig über den Hof hüpfte:"Die Idee ist im Prinzip wirklich gut, aber wir werden einen sehr unterschiedlichen Anteil am Erfolg haben. Ich befürchte, ich werde dabei draufgehen."

"Nun ja", erwiderte das Huhn, so schnell wollte es sein neues Projekt nicht aufgeben, "das haben Fusionen so an sich".

Projekte, die sich schon einmal mit Scrum als agiles Vorgehensweise auseinander gesetzt haben, werden die Geschichte sicher kennen, auch mit der folgenden Einschätzung des Schweins:"Ich bin bei dem Projekt direkt Betroffener, Du, liebes Huhn bist nur beteiligt."

Und nicht nur in Projekte ist es so, dass die Beteiligten zwar wichtig sind, noch wichtiger aber ist es für den Erfolg eines Projektes, den Betroffenen Entscheidungs- und Führungskompetenz über das Projekt einzuräumen.

2 Kommentare:

  1. Zur Vorsicht bei der Umsetzung Ihres Ratschlages ist sicher immer dann zu raten, wenn es Ziel eines Projektes ist, einen Teil der Betroffenen oder besser deren Jobs abzuschaffen (Stichwort: Rationalisierung). Geben Sie diesen Betroffenen Führungskompetenz in einem solchen Projekt, werden diese den Projekterfolg torpedieren. WICHTIGER ist aber umgekehrt zu erkennen, wenn Betroffene glauben könnten, Ziel des Projektes sei die Abschaffung ihres Arbeitsplatzes. Kommen diese nämlich, ohne dass es erkannt wird zur genannten Auffassung, werden sie ggf. den Projekterfolg torpedieren, ohne dass das rechtzeitig bekannt und erkannt wird.

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  2. Die Geschichte gefällt mir! Sie ist für mich auch eine didaktische Anregung für die doch manchmal angestaubten Inhalte von PM-Seminaren. Ich habe sie meinen Kollegen vorgelesen und deren Reaktionen beobachtet. Sie erzeugte eine Art "befreiendes Lachen" mit angeregter Diskussion zur Klassifizierung und Unterscheidung von Stakeholdergruppen als BBB Beteiligte, Betroffene, Berechtigt Interessierte Einzelpersonen, Personengruppen oder Institutionen.

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