Montag, Juni 02, 2014

Auf gehts zum PMCamp München - Anmelde-Start!

Das erste PMCamp in München legt los.
Termin: 24.- 26.07.2014
Ab sofort sind die Anmeldungen möglich.

Das EBH-Team unterstützt das PM Camp in München. Für uns ist es eine wertvolle Plattform zum Know How- und Erfahrungsaustausch, zum Diskutieren, Philosophieren, Sinnieren zu allem Themen im und um´s Projektmanagement.
Leute, schaut vorbei, es lohnt sich wirklich.


Freitag, Mai 30, 2014

Vortragstermin: 05. Juni 2014: über "Glückliche Projekte - glückliche Unternehmen"?

so einfach kann es sein - "glückliche Projekte machen glückliche Unternehmen" und umgekehrt.

Ob das wirklich so ist, oder nur ein mehr oder weniger origineller Marketing-Spruch, das wird sich am 05. Juni 2015 beim Münchner Unternehmerkreis herausstellen:

Unternehmer der Zukunft gewinnen durch Führung: Was sind die Anforderungen? - Mein Vortrag beim Münchner Unterehmerkreis am 05. Juni zum Thema Stärke der Projektorganisation 
http://www.muk-it.com/downloads/71_MUK_Folder.pdf
 
Statt trockener Theorie zum Theme Führung erzähle ich von Praxisbeispielen, wie Unternehmer und ihre Mannschaft mit den Wechselfällen des Projektlebens umgehen - Führung Live erleben

Freitag, Mai 09, 2014

Können Projektleiter zaubern - und gibt es ein Tool dafür?

Können Projektleiter zaubern?
Können Projektleiter zaubern?
Ein Tool, das alle Projektmanagementsorgen verschwinden lässt…

Wäre das nicht schön? Ein Tool, das das Projektleben in ein Kinderspiel verwandelt? … Sie erwarten wahrscheinlich, lieber LeserIn, dass die Antwort auf diese Frage „Ja, na klar“ lautet und dass ich Ihnen diesen Zaubertool vorstelle… doch die Gesichte ist folgende.

Montagmorgen ist Karla Z. wieder auf den Weg und schult die zukünftigen Projektleiter der Firma Xipon. Xipon hat zwar bereits vor einem Jahr eine Software eingeführt, von dem Zauberkräfte erhofft werden, doch erst jetzt werden die Projektmitarbeiter geschult. Warum so spät? Das ist eine andere Geschichte.

Das Seminar startet mit dem Thema „Erwartungen abfragen“, doch das verwandelt sich schnell in eine reine „Klagestunde“: die Software ist doof, Funktionen, die wir brauchen, sind nicht da, sie erfüllt die Anforderungen von Xipon nicht, mit Excel war alles besser….Ist das normal? Sind die verschiedenen Projektmanagement-Software-Varianten wirklich so „doof“? Karla erinnerte sich an einem vor kurzem erfolgreich abgeschlossenem Projekt, das eben das Gegenteil bewiesen hat:

Ein anderes mittelständisches Unternehmen, wir nennen es Poloti, ist in den letzten 2 Jahren sehr stark gewachsen. Bis vor kurzen haben die Projektmitarbeiter, eben wie so oft, mit Excel gearbeitet… Doch mit wachsender Komplexität und Umfang der Projekte hat Poloti festgestellt, dass ein umfassendes Tool Sinn macht, um Planung, Steuerung und Controlling weiter zu professionalisieren.

Karla hat gemeinsam mit der Geschäftsführung und allen Projektleitern die Projekte, Arbeitsweise und Unternehmensstruktur von Poloti analysiert, und alle Beteiligten durch den Auswahlprozess geführt. Die Projektleiter hatten die Möglichkeit, die Tools vorab auszuprobieren. Die Einführung erfolgte Schrittweise, erst wurden mehrere Pilotprojekte ausgewählt, das Kernteam geschult und so Stück für Stück die neue Software in bestehende Unternehmensprozesse integriert.

Die Projektmitarbeiter arbeiten gerne mit der Lösung. Und warum? Weil diese genau zu den Anforderungen passt – und sie mit entscheiden konnten. Die Projektverwaltung hat sich für die Projektleiter vereinfacht, auf eine Weise, die sie als Unterstützung empfinden. Auch die Geschäftsführung ist begeistert. Sie haben alle Daten und den nötigen Überblick über die Projektlage auf einen Knopfdruck. So wie es sein sollte.

Die Mitarbeiter von Xipon haben nicht so viel Glück. Die Software-Variante wurde von der Geschäftsführung ausgewählt und den Projektmitarbeitern zur Verfügung gestellt mit der Aussage „ab jetzt machen wir Projekte mit dieser Software, damit wird alles einfacher“. Ein Weg, der einem Unternehmen an vielen Stellen sehr viel Geld kosten kann. Die Frustration der Betroffene steigt, die Projektverwaltung wird umständlicher, Projekte arbeiten „heimlich“ mit anderen Tools weiter, Missverständnisse und Fehler bauen sich auf, Funktionen fehlen, die dringend gewünscht wurden. Und Nachdenken muss man als Projektleiter immer noch selbst...

Es gibt eben doch kein Zauber-Projektmanagement-Tool. Keine Software kann dem Projektleiter das Denken abnehmen. Aber es gibt eine Reihe von Lösungen, die je nach Anforderungen ein Unternehmen hervorragend unterstützen kann. So könnte das Projektleben zumindest ansatzweise zum einen Kinderspiel werden.



Author: Jolanta Czagin (@wowolek)

Montag, April 14, 2014

Brasilianisches Projektmanagement - was ist denn das?

Nein, das hat gar nichts mit der anstehenden Fußballweltmeisterschaft zu tun....

Der Ausruf kam von einem gestressten Projektleiter bei einer Veranstaltung. Veranstaltungsprojekte haben es nun mal so an sich, dass Termine von allen Beteiligten zuverlässig eingehalten werden müssen. Wenn der Beleuchter einen Tag nach der Premiere erscheint, ist es nicht nur zu spät, sondern auch sinnlos. Die Akteure standen am Tag zuvor leider im Dunkeln....

Ganz so schlimm war diese Projektgeschichte nicht, aber es ging in die Richtung. Zum Konferenz-Start am Morgen waren 2 der eingeplanten 12 Helfer vor Ort. Mit Nervenstärke des Projektleiters und Improvisationsgeschick aller Anwesenden klappte schließlich doch was klappen musste. Die 75 Teilnehmer bekamen das meiste gar nicht mit, und die wenigen Unzulänglichkeiten wurden großzügig übersehen.

Fazit des Tages: es gibt ordentliches (deutsches) Projektmanagement, wo sich die Realität zum größten Teil an den Plan hält und es gibt improvisiertes ("brasilianisches") Projektmanagement, wo mit viel Geschick, Phantasie und unkonventiellen Ideen alle Planungsfehler ausgeglichen werden.

Warum das Projekt für diesen Stil schlussendlich brasilianisch = improvisiert formulierte, weiß ich nicht mehr. Aber es klang sympathischer als "das ist das komplette Chaos, wer hat denn das angerichtet ?!?!" 
Da bei den meisten Projekten das Ergebnis zählt (und da hatte das meiste geklappt), fand ich diese Art mit Unzulänglichkeiten in der Planung umzugehen gar nicht so übel :-) Man darf Fehler hin und wieder auch mal großzügig übersehen.

Was ja nicht heißt, dass die nächste Konferenz dieser Art wieder so ablaufen muss. Projektteams dürfen sich ja weiterentwickeln.....

Donnerstag, März 20, 2014

Beraterkompetenzen im Projekt: Kann ich hellsehen?

Unser Projektzitat der Woche: "Sie müssen wissen, dass ich das möchte, Sie sind doch Berater!" von einem entrüsteten Projektmanager, der Anforderungen umgesetzt haben wollte, die er vergaß zu kommunizieren :-)

Manchmal wird von einem Berater im Projektmanagement ja wirklich viel verlangt. Als Rund-Um Betreuer für sein Projekt stehen wir ja auch gerne zur Verfügung. Es gibt fast keine Anforderung, die wir nicht umgesetzt bekommen. Bis auf die eine Ausnahme: wenn wir nichts davon erfahren, können wir auch nicht umsetzen.

Nachdem der oben erwähnte entrüstete Projektmanager sich wieder etwas beruhigt hatte, verstand er das sogar.
Fazit: Anforderungen ohne klare Kommunikation sind sinnlos.


Mehr dazu am 11. April: http://www.ebh-muenchen.de/insira/

Montag, Februar 03, 2014

Wo stehen denn Ihre Projekte?

Die Tür geht schwungvoll auf: „Guten Morgen Herr Bostel, wie steht´s denn mit dem laufenden Projekt?“ tönt Herr Kalm energisch. Alle Köpfe drehen sich ihm zu. Da sitzt ein ganzes Team in Bostels Büro. Kaffeetassen auf dem Tisch, dazu Frühstücksgebäck und schlimmeres. Obst in einer Schale. Ein Blumenstrauß am Fenster. Herr Bostel hatte gestern übrigens Geburtstag. Herr Bostel runzelt die Stirn: „Wir haben gerade unsere Projektrunde, um mit der Testphase zu starten. Ansonsten gibt es seit gestern Abend nichts Neues. Wollen Sie dabeibleiben, Herr Kalm?“ „Nein danke, zum frühstücken habe ich keine Zeit. Melden Sie sich, wenn die Testergebnisse vorliegen.“ „Schon wieder!“, seufzt das Team kollektiv und es dauert eine Weile, bis das unterbrochene Meeting fortgesetzt werden kann. Ganz fertig wird das Team heute nicht, einige Themen bleiben unbesprochen, die Unterbrechung hat mehr Zeit und Konzentration gekostet, als erwartet. Obwohl alle schon immer Pufferzeiten für Kalm´sche Unterbrechungen einplanen. Die Projektleiter haben Erfahrung. 
So geht das fast jeden Tag, bei jedem Projekt.

„Was macht eigentlich Herr Bostel den ganzen Tag?“ Herr Bostel ist Projektleiter bei einem mittelständischen Maschinenbauunternehmen und verantwortlich für die Umsetzung von Kundenprojekten. Derjenige, der sich das fragt, ist Her Kalm, der Chef von Herrn Bostel. Herr Kalm möchte wissen, wie weit das Projekt ist, an dem Herr Bostel gerade arbeitet. Wenn es in Verzug ist, muss er den Kunden informieren, wenn die Auslieferung kurz bevor steht, erst recht. Außerdem kann dann die Schlussrechnung gestellt werden. Das ist nicht nur für Herr Kalm wichtig. Es gibt zwar einen Statusbericht des Projekts, aber der ist schon 3 Tage alt.

Führen von Projektleitern ist anstrengend, findet Herr Kalm.

Herr Kalm, wann haben Sie Zeit, strategische Entscheidungen in Ihrem Bereich vorzubereiten und zu treffen? Wie finden Sie die Ruhe, Rahmenbedingungen für Ihre Mitarbeiter zu definieren und umzusetzen? Wie behalten Sie den Überblick über die vielen Detail-Informationen und Entscheidungen, in die Sie involviert sind? Welche Art von Entscheidungen treffen Sie (alle?) und welche treffen Ihre Projektleiter (gar keine?) Halten Ihre Projekte den Plan ein? Wie hoch ist die Fehlerquote? Sie glauben, die Fehlerquote wäre noch höher, wenn Sie da nicht so dahinter her wären und jederzeit eingreifen könnten?

Lieber Herr Kalm, um jederzeit eingreifen zu können, haben Sie erfahrene Projektleiter, deren Aufgabe unter anderem genau das ist.

In der Nachbar-Abteilung läuft das anders. Herr Spring bespricht mit seinen Projektleitern beim Projektstart den Auftrag und die möglichen Risiken. Dann macht der Projektleiter eine Planung und legt los. Spätestens nach 4 Wochen kommt der erste Statusbericht. Wenn der Projektleiter das vergisst, erinnert ihn Herr Spring daran. Wenn Herr Spring das vergisst, erinnert ihn der Projektleiter. Wenn Risiken auftauchen, meldet sich der Projektleiter sofort und Herr Spring hat sofort Zeit. Der Projektleiter bringt einen Vorschlag mit, die Entscheidung wird bei Bedarf gemeinsam getroffen. Die Details überlässt Herr Spring dem Projekt.

Die Führung guter Projektleiter ist einfach, findet Herr Spring.

Herr Kalm und Herr Spring nutzen die gleichen Methoden und Prozesse für die Projekte in Ihrem Bereich. Trotzdem gibt es Unterschiede im Ergebnis. Herrn Springs Projektleiter arbeiten schneller und effizienter, sie werden nämlich nicht so oft gestört. Sie wissen, bei welcher Art von Problemen sie ihren Chef informieren müssen.

Um was geht es also?

1) Fordern Sie von Ihren Projektleitern regelmäßig einen Bericht über den Status des Projektes an. Lesen Sie ihn auch. Fragen Sie nach bei Unklarheiten. Und nur dann.

2) Setzen Sie Rahmenbedingungen: klare Prozesse und Vorgaben. Halten Sie sich daran. Dann halten sich auch Ihre Projektleiter daran.

3) Lassen Sie Ihre Projektleiter in Ruhe arbeiten. Dann kommen Ergebnisse.


Freitag, November 22, 2013

Wind of Change



Was in Change Projekten oft vergessen wird


Ein neuer Projekttag fängt gegen 8:30 unter dem Motto „Stau“ an: Autobahnstau auf dem Weg ins Büro, Stau vor der Kaffeemaschine, Papierstau im Multifunktionsdrucker, Stau vor dem Projektleiter Büro und Kampf um einen Termin – hat er schon wieder seine Termine doppelt und dreifach vergeben?…der normaler Wahnsinn.
Doch kurz nach 9 Uhr entspannt sich langsam die Lage und alle wissen wieder, was zu tun ist. Das Projektteam geht an seine Aufgaben routiniert heran: das Rollout Team plant die nächsten Standorte aus – wer wann umgestellt wird, wer bekommt ein Softwareupdate und wer erhält noch einen neuen PC dazu. Das PMO verteilt die Aufgaben für die kommende Woche, prüft Budget und Einsatzplanung. Das Kommunikationsteam erarbeitet FAQs, passt das unternehmensweite Kommunikations-Konzept und auch schnell mal die Strategie an. Irgendwer schreibt neuen Intranet Artikel: „Bald arbeiten wir alle mit neuen und stabilen Betriebssystem“ – nach dem Motto „User in Change Prozess miteinzubeziehen“. Alles durchgeplant und standardisiert – es ist ja nur ein neues Betriebssystem für 5000 Clients. Dahinter stehen 5000 Mitarbeiter…
Noch einen Schluck Kaffee und ran an die Mails. Wie immer – zuerst sind diejenigen mit „Wichtigkeit hoch“ an der Reihe. Eine Betreffzeile zu „Ungerechtigkeit verhindern“ zerstört meine durchaus strukturierte Arbeitsweise:

…..

aufgrund des Windows 7 Rollouts und natürlich auch aufgrund des Alters meines momentanen Laptops wird dieser getauscht.
Nun meine Frage, was geschieht mit meinem treuen Wegbegleiter?
Nur weil er in die Jahre gekommen ist sollte man ihn nicht abschieben… ihn nicht selbst seinem Schicksal überlassen, indem er in einem dunklen Keller
in einem Gitterkäfig zwischen allerlei Krabbelgetier und Kartons sein Dasein fristet oder im schlimmsten Fall vielleicht einfach in Vergessenheit gerät…
Wäre es möglich Ihn vor diesem Schicksal zu retten? Ich würde mich weiterhin sorgsam um Ihn kümmern, Ihn hegen und pflegen bis seine kleinen Kondensatoren und
Platinen irgendwann nicht mehr so können wie sie sollten und ich Ihn dann in die Betreuung von Wall-E geben könnte… welcher sich wahrscheinlich voller Liebe und Hingabe um Ihn kümmern würde…
Betreuungsgeld wäre natürlich in Form einer einmaligen Ablöse vorhanden, nur die Höhe der Ablöse müsste man mir ggf. mitteilen.

…..

Zugegeben, ich musste zwei Mal lesen… Alle Prozesse sind doch längst definiert und das Vorgehen den Usern mitgeteilt: Daten werden gesichert, ein neuer Laptop wird angeliefert und durch die Techniker vor Ort konfiguriert, die gesicherten Daten wieder aufgespielt. Der Altrechner wird anschließend von einem Dienstleister abgeholt und nach Konzernsicherheitsrichtlinien entsorgt – Thema erledigt, nächster User… Es gibt keinen Grund vom Standardprozess abzuweichen und solche Verhandlungen mit einzelnen Usern überhaupt anzufangen – sonst werden wir nie fertig!
Für die Verfechter der standardisierten Vorgehensweise ist das ganz klar.
Und trotzdem:
Nach etwas Aufregung und dem Schmunzeln, das diese Mail mit sich brachte wurde dann doch eine ganz individuelle Antwort formuliert:

……….

vielen Dank für die Anfrage zur Abwicklung des Altrechners
Gerne würden wir Wall-E und Eve eine Chance geben und Ihnen den Rechner vertrauensvoll überlassen.
Ich befürchte nur – der Neid der Kollegen würde die Wächterdrohnen auf den Plan rufen und die Gleichbehandlungsparolen an die LED Wände würden unsere Pläne durchkreuzen.
Zudem müssen wir noch etwas auf das zur Realisierung notwendige Raumschiff zur Evakuierung der Erde warten – und die Technologie schreitet ja bis dahin noch etwas voran.
Deshalb führen wir im Rahmen des Windows 7 Rollouts ein sog. Refurbish der Hardware durch.
Die Hardware wird durch unseren Rolloutdienstleister aufbereitet und wir erhalten hierfür einen gewissen Obulus für die durch den Dienstleister übernommene Hardware.
Wall-E wird sich also noch etwas gedulden müssen –vielleicht können wir die Idee mit Windows 12 nochmals aufgreifen.

……..


Selbst ein  „Standard-“ Change Projekt kann bei jeden Betroffenen – Oh Schreck - GEFÜHLE auslösen – und auch noch solche, auf die wir nicht vorbereitet sind oder die im standardisierten Projektprozess nicht vorgesehen und beschrieben worden sind.
Manchmal müssen wir einzelne Menschen anders abholen - außerhalb des Standardprozesses -  um die allgemeine Akzeptanz für die Veränderung im Unternehmen zu schaffen und zu erhöhen.
Die Veränderung soll für alle verständlich und akzeptabel sein. Das heißt eben manchmal eine individuelle Mail zu schreiben statt auf die vorformulierte Vorlage zurückzugreifen. Zum Beispiel.
Es sind die kleinen Schritte, die die Staus im Projekt reduzieren …

Autor: Jolanta Czagin (@wowolek)

Dienstag, Oktober 08, 2013

Projekte wären so klasse - wenn man nicht dauernd Entscheidungen treffen müsste ?!?

Mal ehrlich, das schönste am Projektleiterdasein ist doch, dass man bestimmen darf, wo es lang geht und die Entscheidungen für das Projekt treffen kann. Der Projektleiter gibt die Richtung vor und das Team setzt um. Klasse. Soweit, so theoretisch.

Im wirklichen Leben habe ich Projekte erlebt, in denen zum Beispiel die wichtigsten Entscheidungen permanent durch den Auftraggeber getroffen wurden. Das hätte er nicht tun sollen, schon klar. Das hat ihn aber nicht interessiert und der Projektleiter hat viel Zeit und Nerven damit verbracht, mit diesem Entscheidungsverhalten klar zu kommen und das Projekt "trotzdem" noch zu leiten. Nicht immer ganz glücklich.
Oder ein anderes Projekt zum Beispiel. Da trifft der Projektleiter grundsätzlich alle Entscheidungen. So weit so gut. Leider ohne sich rechtzeitig über die Auswirkungen seiner Entscheidungen mit dem Projektteam abzustimmen. Die hätten noch die ein oder andere Alternative in petto gehabt, die vielleicht Ressourcen gespart hätte. Selten ist offenbar vorher Zeit, sich bei komplexen Themen im Projekt mit allen Beteiligten abzustimmen. Die Zeit, die man hinterher braucht, um Fehlentscheidungen auszubügeln muss man sich dann eben nehmen.

Ich habe gestern (07.10.2013) eine Methode kennengelernt, die das Projektleiterleben in dieser Hinsicht etwas einfacher machen kann: "Systemisches Konsensieren". Wenn man sich erst mal an den Namen der Methode gewöhnt hat, entdeckt man, dass sie einiges an guten Projektleiter-Prinzipien mit einem konsensorientierten Vorgehen zur Entscheidungsfindung vereint.

Dahinter steht das Prinzip, dass man die Entscheidung bevorzugt, die bei allen Beteiligten den geringsten Widerstand hervorruft. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass man es sowieso nie allen recht machen kann. Dann also die Variante wählen, die die wenigste Ablehnung hervorruft. Also stimmen die Beteiligten ab:
Die Abstimmung erfolgt auf einer Skala von 0 – 10 Widerstandsstimmen (W)
0 W-Stimmen bedeutet: ich habe keinerlei Widerstand
10 W-Stimmen bedeutet: dieser Vorschlag ist für mich unannehmbar
Die Werte dazwischen werden beliebig für den zweitliebsten, drittliebsten…… usw. Vorschlag vergeben.

Damit bekomme ich im Projektteam ein klares Bild zu den Vorschlägen. Und auch, diejenigen, die gerne erstmal gar nichts sagen um dann evtl. hinterher gute Gründe gegen die getroffene Entscheidung anzuführen, werden von vornherein miteinbezogen. Jeder muß seinen persönlichen Widerstand zu den vorgebrachten Vorschlägen messen.
Ein klarer Kommunikationsvorteil für die Methode. Und der versierte Ingenieur weiß, dass man Widerstände, die man messen kann, auch ganz gut berechnen kann. Also wird nach der Messung ausgewertet und der Vorschlag mit dem geringsten Widerstandswert gewinnt.

Damit habe ich als Projektleiter auf sachlicher Ebene alle Meinungen eingeholt, die Vorschläge bewertet und eine Basis geschaffen, mit der alle "leben" können.

Wer mehr erfahren möchte:

Hier ist ein Web-Talk
von Christiane Wittig, einer Expertin im Systemischen Konsensieren und mir,
in dem wir die Anwendbarkeit für Projekte erläutern und testen.


Mehr über die Methode an sich gibt es hier.

Freitag, September 13, 2013

Frauen im Projektmanagement - Gibts da was zu diskutieren?



Es ist soweit - das Thema bekommt tatsächlich eine Bühne.
und zwar am 17.10.2013, 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr:

Frauen im Projektmanagement
Es wird eine "Referierte Diskussion" als Veranstaltung der GPM-Region München.


Diskussionsleitung:
Claudia Bretzke, Darmstadt,
Sigrid Hauer, EBH GmbH, München,
Prof. Dr. Yvonne Schoper, Mitglied des Vorstands der GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e.V.

Ort: Haus des Deutschen Ostens, 81669 München, Am Lilienberg 5, Raum 204 (Nähe Rosenheimer Platz)
"Der Anteil der Frauen im Projektmanagement nimmt kontinuierlich zu. Studien zeigen, dass heterogene, gemischte Team weitaus innovativer, produktiver und erfolgreicher sind als homogene Gruppen. Doch Frauen arbeiten, kommunizieren und führen anders als Männer. Dies führt immer wieder zu Spannungen und Konflikten in Projektteams.

Daten und Fakten aus Deutschland und dem Ausland sollen zusammen mit persönlichen Erfahrungen sowohl der Moderatorinnen als auch der TeilnehmerInnen dieses spannende Themenfeld beleuchten."


Moderation: Ulrich Lein

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