Dienstag, Oktober 13, 2015

Projekte sichtbar machen - Visualisieren Sie Ihr Projekt

Wir lieben scheinbar ungewöhnliche Methoden, die Projekte zum Ziel führen. Wie in unserer letzten Projektgeschichte erzählt, ist die Sichtbarkeit eines Projektes ein Erfolgsfaktor (hier...)
Ein Projekt wird leicht sichtbar, wenn es Inhalte gibt, die man sehen kann, im einfachsten Sinne des Wortes: Zur Sichtbarkeit gehört Visualisierung. Wir haben uns kürzlich mit den Experten von Visual Braindump dazu unterhalten.

Hier ist ein Auszug unseres Gesprächs als Experten-Interview:




In welchen Situationen im Projekt ist die Visualisierung für Projektleiter nützlich?

Die Frage möchte ich zuerst zurückgeben: Wann ist die Visualisierung für Projektleiter nicht nützlich? Genau dann, wenn alle Inhalte zu Thema, Ziel und Ablauf allen Beteiligten klar sind. Da das in einem Projekt in den seltensten Fällen zutrifft, lautet die Antwort auf die ursprüngliche Frage: so oft wie möglich! 

Visualisierung im Projekt besticht durch klare Vorteile:

  1. Als Projektleiter schaffe ich es, durch Visualisierung Inhalte schnell und effektiv zu transportieren. (Prozess)-Beschreibungen mit grafischen Stilelementen, Kanban, Ziel-Bilder…  auch die Ausgestaltung klassischer Power-Point-Folien ist möglich. 
  2. Die Methode der Visualisierung ist eine Kreativmethode. Die Erarbeitung von Inhalten im Team erfolgt durch Visualisierung in einer (von Natur aus) kreativen Art. Als Projektleiter kann ich mit ihr Lücken und Unklarheiten identifizieren und eliminieren. 
  3. Eine Visualisierung dient der Verinnerlichung von Inhalten. Eine grafische Aufbereitung komplizierter Themen liefert einen Gesamteindruck zu spezifischen Themenkomplexen auf den ersten Blick, bleibt im Kopf und lädt bei Interesse zu Detailsichtungen weiterer Inhalte (textuell, verbal oder anhand weiterer Bilder) ein. Schnell und unkompliziert.


Welche Vorurteile/Bedenken gegenüber Visualisierung haben Projektleiter?
Beim Einsatz im Projektteam gibt es vorrangig zeitliche Bedenken. Eine Zeichnung zu erstellen, erfordert Zeit. Dem gegenüber steht die zumeist geforderte Erstellung von Texten durch den Kunden (Dokumentationen, Meeting-Protokolle anhand Vorlagen, Reports…).

Stakeholder, bzw. das klassische Management reagieren in Ausnahmefällen differenziert. Zeichnungen werden gerne aus eigener Unsicherheit heraus als „Überflüssig“ bezeichnet. Meistens sind Reporting-Sheets oder technische Dokumentationen in Unternehmen standardisiert. Zum Zwecke der Vergleichbarkeit wird oft auf diese Formalie bestanden. 

Die Einführungsmaßnahme ist denkbar einfach: machen. Dabei gilt es, die richtige Dosierung der grafischen Gestaltung zu finden, die Dosierung stückweise zu erhöhen und einen schonenden Wechsel zu finden. Der Mehrwert der grafischen Darstellungsweise wird überzeugen. Seien Sie in den Bereichen mutig, in denen keine Standardisierung vorliegt. Beispiele:


  • Das Meeting-Protokoll ist standardisiert -> Ergänzen Sie durch eine weitere Seite mit der visuellen Zusammenfassung.
  • Es existiert eine Vorlage zur Dokumentation von Inhalten (Format, Deckblatt, Überschriften…) -> Ergänzen Sie Einzelbilder im Dokument
  • Die Projekt- oder Aufgabenstellung ist noch nicht klar. Perfekt! Zeichnen Sie ein gemeinsames Bild mit Ihrem Auftraggeber. Halten Sie dann die Ergebnisse in einem „klassischen“ Pflicht- und/oder Lastenheft fest. Doppelter Erfolg: Ein gemeinsames Ziel-Bild wurde geschaffen und dient Ihnen und Ihrem Auftraggeber als Aushängeschild zur weiteren Erklärung vor Dritten.
  • Konkret: Welche Fragen können Sie als Projektleiter im Laufe Ihres Projektes zweifelsfrei mit „ja“ beantworten?
  • Sind die fachlichen Inhalte als Voraussetzung zur schriftlichen Darstellung klar?
  • Ist das kollektive Verständnis zum Thema/Ziel/Scope/Umfang vorhanden?
  • Ist die Schriftform die „beste“ Variante zur Verteilung von Wissen in Kontext des Projektauftrages?

Falls Sie eine der Fragen mit „Nein“ beantworten: Versuchen Sie die grafisch/bildliche Darstellung. 

Ein Bild mag keine technische Dokumentation vollständig ersetzten. Ein Bild bietet dagegen eine wesentliche Ergänzung. Einsatzmöglichkeiten sind auch hier: Bildelemente in Dokumentationen; die Darstellung von Kernelementen in Meetings; grafische Elemente als visueller Anker oder visuelle Darstellungen von Produktinformationen, Abläufen und Prozessen. Selbst gezeichnete Bilder, sind etwas Einzigartiges, laden zur Betrachtung ein und – sofern an der richtigen Stelle platziert – garantieren die Aufmerksamkeit die Ihr Projekt erfordert.

1 Kommentar:

  1. Hallo Sigrid,

    vielen Dank für das Einstellen des Interviews. Hat uns Spaß gemacht...

    viele Grüße,
    Christian

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