Erzählen ist immer mehr als nur Informationsaustausch. Gerade wenn Mitarbeiter von Erfahrungen berichten, geht es nie nur um die reinen Fakten. Wer etwas zu sagen hat – also erzählt – gibt immer auch seine subjektive Einschätzung der Fakten weiter. Was er weitererzählt, wird auch immer von seinem Umfeld im Unternehmen beeinflusst. Wird offen mit Informationen umgegangen, wird der Mitarbeiter dementsprechend handeln. Haben Mitarbeiter den Eindruck, dies sei nicht der Fall, überlegt sich jeder Mitarbeiter vorher ganz genau, welche Informationen weitergegeben werden und welche nicht.
Auf die Geschichtenkultur im Unternehmen – und die gibt es immer – hat das ganz entscheidenden Einfluss. Je verschlossener der Umgang mit Informationen ist, umso mehr findet der Austausch im „Untergrund“ statt: an den Kopierern, in der Kaffeeküche und an den Flurecken. Dort wird immer und in jedem Fall erzählt. Bedenklich wird es nur, wenn wichtige Informationen nur noch dort zu finden sind.
Die Geschichtenkultur zu ist ein sensibeler Gradmesser, wenn es darum geht Störungen zu erkennen. Je freizügiger der Umgang mit Wissen und Information, desto höher ist der Innovationsgrad und die Effizienz im Unternehmen. Eine offene Geschichtenkultur im Unternehmen stützt damit das Arbeitsklima entscheidend. Und um es auf den Punkt zu bringen: "Keiner ist so schlau wie wir alle zusammen."
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